Ich habe mich vorhin mit einem Typen unterhalten, der mir eine lustige Geschichte erzählt hat. Es ging um die Frage, ob man Marktregulierung braucht. Ich finde ja, und brachte die Goldman-Sachs-Aluminium-Hin-und-Her-Fahrerei als Argument. Sein Argument war, dass es immer in die Hose geht, wenn der Staat eingreift. Er illustrierte das mit einer Geschichte, die ich hier mal wiedergeben möchte. Es geht damit los, dass in den USA 10% Ethanol im Benzin sind. Das ist gesetzlich vorgeschrieben. Das Gesetz sieht auch vor, dass die Menge an Ethanol über die Jahre hochgeht, die die Tankstellenindustrie abnehmen muss. Nun haben die Amerikaner, wenn es um Ethanolgewinnung geht, seit Jahren Mais als Ausgangsmaterial genommen. Es stellt sich aber raus, dass das überhaupt nicht umweltfreundlich ist, aus Mais Ethanol zu gewinnen, weil man da mehr Energie aufwendet, als man wieder rauskriegt. Also haben sie rumgeguckt und haben gesehen, dass man auch aus Cellulose Ethanol machen kann, und da ist die Bilanz viel besser. Leider ist dafür die Infrastruktur nicht da, um das in Mengen zu gewinnen, wie das Gesetz es vorschreibt. Also haben sie weiter geguckt und gesehen, dass Brasilien Ethanol aus Zuckerrohr via Cellulose gewinnt. Aber die gewinnen nur so viel, wie sie selber brauchen. Die Amis kaufen den Brasilianern also den Markt leer, und die Brasilianer importieren dann für ihren Eigenbedarf das Ethanol aus ... den USA, das aus Mais gemacht wird. Wir sind also so weit wie vorher, nur dass noch die Transport-Kosten drauf kommen, monetär und für die Umwelt. m(