Seite: 144 kommt eben darauf, daß der Mond, der heute nur noch auf die Phantasie wirkt und auf den weiblichen befruchteten Körper, daß der Mond, der heute droben am Himmel ist, einmal in der Erde drinnen war. Dann muß er aber auch einmal herausgegangen sein. Und sehen Sie, meine Herren, da kommen wir eben zu dem ungeheuer wichtigen Augenblick in der Erdenentwickelung: Der Mond, der heute immer draußen ist, der ist früher einmal im Inneren der Erde gewesen. Die Erde hat ihn ausgeschieden. Er umgibt sie heute von außen. Wenn wir den ganzen Erdenkörper studieren, so kommt dabei etwas Merkwürdiges heraus. Nicht wahr, wenn wir den Erdenkörper studieren, so haben wir ja eigentlich den Erdenkörper aus Wasser bestehend, und da in diesem Wasser schwimmen die Kontinente drinnen, die Landmassen, wie einstmals diese Riesentiere darinnen geschwommen sind. Europa, Asien, Afrika schwimmen im Wasser, wie einstmals diese Riesentiere da geschwommen sind in der Erdensuppe, in der dicken Erdensuppe. Und wenn wir studieren, wie das ausschaut - wissen Sie, das schaut ja nicht gleich aus -, dann kann man heute noch immer sehen an der Aushöhlung der Erde und an dem Ausweichen der Kontinente, daß der Mond einmal herausgeflogen ist da, wo heute der Stille Ozean ist. Der Mond war einmal in der Erde drinnen, ist herausgeflogen. Er hat sich außen erst verhärtet. Wir blicken jetzt auf einen alten Erdenzustand zurück. Da hatte die Erde noch ihren Mond in ihrem Leib drinnen. Der machte sie zur Mutter mit seiner Substanz, und die väterliche Substanz wurde hervorgerufen durch die Sonne, weil die Sonne fortwährend solche Schleimklumpen erzeugt hat, die sie außen umgeben hat mit einem dicken Hornmantel. Das hat der Sonnenstrahl bewirkt. Und diese schwimmenden Schleimklumpen, die haben fortwährend das, was unten war in der Erdensuppe und was durch den Mond im Leben erhalten worden ist, befruchtet. So daß die Erde ein riesiges Ei war und durch dasjenige, was die Sonne bewirkt hat, fortwährend befruchtet worden ist. Ja, meine Herren, wenn die Geschichte so fortgegangen wäre, da hätte sich ein recht ungemütlicher Zustand auf der Erde ergeben. Da wäre der Mond herausgeflogen. Die Erde wäre unfruchtbar geworden, und es wäre schließlich doch alles erstorben. Was ist denn da bewirkt HA Seite: 145 worden? Da ist durch das Hinausfliegen des Mondes zwar bewirkt worden, daß die Erde erstorben ist, aber es ist etwas von dem alten Befruchtenden eben aufbewahrt worden im mütterlichen Tier- und Menschenleib. Vorher hat es überhaupt nicht ein Geborenwerden gegeben in der Weise, wie es jetzt ist, nicht wahr. Geradeso wie, wenn man einen neuen Laib Brot macht, man etwas von der alten Hefe nimmt und dann hereintut, so ist etwas noch von der alten Substanz, die man vom Mond genommen hat, geblieben in den weiblichen Leibern, so daß das befruchtet werden kann. Was da drinnen befruchtet wird, das, was innerlich zum Ei wird, das ist nur die Nachbildung vom alten Erden-Ei. So daß es kein Wunder ist, daß, wenn das Kind entsteht, da die Mondengeschichte noch drinnen spukt, sich sogar die Zeit, während das Kind getragen wird, nach dem Mond richtet. Nicht wahr, der Sohn des Barons muß sich auch nach der Decke seiner Erbschaft strecken, die ihm sein Vater hinterläßt. Das muß auch das befruchtete EI, das eigentlich von der alten Mondensuppe abstammt. Das muß sich heute noch nach dem Mond richten, denn von dem ist das geerbt. Überhaupt, sehen Sie, hat man in älteren Zeiten von diesen Dingen viel mehr gewußt. Ich werde Ihnen noch einmal die Gründe angeben, warum. In älteren Zeiten hat man von diesen Dingen viel mehr gewußt, und man hat gesagt: Sol, Sonne, die ist männlich. Sie macht ja auch das Männliche. Noch im Lateinischen ist das so. Sol, die Sonne, ist männlich. Luna, der Mond, ist weiblich, ist im Lateinischen ein weibliches Wort. Sol, das Sonnenhafte, befruchtet Luna, das Weibhafte. In der deutschen Sprache ist die Geschichte vollständig umgekehrt; da sagt man die Sonne und der Mond, während doch in Wirklichkeit die Sonne das Männliche darstellt und der Mond das Weibliche. So verwirrt hat sich die Geschichte. Wir müßten eigentlich, wenn wir richtig reden wollten, im Deutschen sagen: der Sonn und die Mond. Aber schon der alte Lateiner hat darüber einen Witz gemacht und hat gesagt - es ist dies nur ein Witz, mit dem ich die heutige Betrachtung abschließen will; ich wollte Ihnen hier nur etwas geben, was das nächste Mal noch viel deutlicher vor uns stehen wird -, der alte Lateiner hat nämlich gesagt: Wir haben zuerst einen solchen Mond (siehe Zeichnung); dann nimmt der Mond immer zu, wird so und dann wird Seite: 146 er voll; dann nimmt er wiederum ab, wird so. - Und sehen Sie, wenn wir diese Worte nehmen in den romanischen Sprachen, zum Beispiel im Französischen, so können wir dieses da hier (siehe Zeichnung, abnehmende Mondsichel) zu einem C machen, und das da hier (zunehmender Mond, erstes Viertel), zu einem D; dann kommt aber heraus beim C croitre = wachsen. Aber da nimmt er gerade ab, der Mond, da wächst er nicht, wenn er ein C macht! Dagegen decroitre = abnehmen - da wächst er. So daß, wenn wir an den Himmel hinaufschauen, der Mond uns sagt: «Ich wachse», wenn er eigentlich abnimmt, und umgekehrt. Daraus ist dann das Sprichwort entstanden: Der Mond ist ein Lügner. Er lügt einen an. Aber das hat ja noch eine tiefere Bedeutung. Die Menschen haben sich allmählich geniert, über das Mondenhafte zu reden, weil das Mondenhafte mit der Entstehung des Menschen zusammenhängt. Das wurde allmählich etwas, worüber man nicht redete. Und die Menschen haben die Möglichkeit verloren, überhaupt von dem Mondenhaften in der richtigen Weise zu reden. Deshalb wurde der Mond auch ein Lügner. Wenn man ihn anschaute, sagte er für die Menschen nicht dasjenige mehr, womit sie zusammenhängen. Die Ärzte haben sich allmählich abgewöhnt, darüber zu reden, daß das Kind zehn Mondenmonate im Mutterleibe bleibt und haben von den neun Sonnenmonaten geredet, die dann ja ungefähr dieselbe Zeit sind. Aber in Wirklichkeit sind es zehn Mondenmonate, nicht neun Sonnenmonate. Das hängt eben mit dem Mond zusammen und stammt von daher, daß die Erde einmal in ihrem Bauch, in sich den Mond getragen hat und selber den Mond geboren und in den Weltenraum hinausgeworfen hat. Jetzt denken Sie, meine Herren: Ja, im Grunde genommen erzähle ich Ihnen ja gar nichts anderes, als was Ihnen heute einer erzählt, wenn er Ihnen von einem alten Weltennebel redet, von so einem Dampf, aus 147 Seite: 147 dem sich wieder abgesondert hat die Erde, und aus der Erde ist wieder der Mond herausgegangen. - Aber das ist alles mechanisch gedacht! Das ist alles materialistisch! Aus einem Dampf könnte niemals, wenn noch so viel herausfließen würde, irgend etwas Lebendiges werden. Aber das, was ich Ihnen erzählt habe, ist nicht ein alter Dampf. Sie können noch so viel Dämpfe in dem Kessel erzeugen und sich etwas abspalten lassen - aber das, was ich Ihnen erzähle, führt Sie zurück zu einer Wirklichkeit. Und das ist die Wirklichkeit, nicht jener Dampf, von dem sich der Jupiter abgespalten haben soll und die Erde; und als die Erde noch gleich dem Jupiter gewesen ist, da hat sie den Mond hinausgeworfen. Der wirkliche Mond hängt eben zusammen mit dem ganzen Wachstum und sogar mit der Fortpflanzung des Menschen, wie gesagt, und die Erde hat einmal ihre eigene Fortpflanzungskraft in sich gehabt, war mütterliche Erde, und ist von den Tieren, die da oben gewesen sind mit ihren Schalen, und von dem Sonnenschein befruchtet worden. Die Mondenkraft in der Erde ist von dem Sonnenschein befruchtet worden. Ja, da sehen Sie, wie wir allmählich von der Erde in den Weltenraum hinauskommen. Ich stelle natürlich ein bißchen starke Anforderungen an Ihre Aufmerksamkeit, aber Sie sehen ja, daß man auch etwas Wirkliches daraus lernt! Seite: 148 NEUNTER VORTRAG Dornach, 27. September 1922 Ich habe Ihnen das letzte Mal geredet von dem Herausfliegen des Mondes aus der Erde und wie das mit dem Leben auf der Erde überhaupt zusammenhängt. Ich kann mir schon denken, daß Sie viele Fragen haben werden. Wir können sie dann am nächsten Samstag behandeln. Überlegen Sie sich bis dahin einiges. Aber heute muß ich noch einiges auseinandersetzen. Da können sich auch vielleicht einige Fragen ergeben. Wir haben gesagt: Solange der Mond innerhalb der Erde war, solange war es mit dem, was man Fortpflanzungskraft der tierischen Wesen nennen kann, etwas ganz anderes als später, nachdem der Mond hinausgeflogen war. Ich habe Ihnen gesagt, daß in der Zeit, in der der Mond noch in der Erde war, der Mond diejenigen Kräfte für die Erde hergegeben hat, die gewissermaßen die mütterlichen Kräfte sind, die weiblichen Kräfte. So daß wir uns vorstellen können: Es hat eine Zeit gegeben, da war der Mond noch in der Erde drinnen. Ich will Ihnen das nur ganz schematisch aufzeichnen, wie das war. ''* Tafel 8 ,/'//. ffl///f/¥/sS;jh. \ WM* Als der Mond noch in der Erde drinnen war, da war er nicht in der Mitte drinnen, sondern etwas nach außen gelegen (siehe Zeichnung, links). Wenn Sie heute die Erde anschauen, dann werden Sie ja auch be14.Q Seite: 14 9 merken, daß auf der einen Seite, mehr dahin, wo Australien liegt, viel Wasser auf der Erde ist, währenddem auf der Seite, wo Europa liegt und Asien, viel Land ist. So daß die Erde eigentlich nicht Land und Wasser gleich verteilt hat, sondern die Erde ist so, daß sie auf der einen Seite eigentlich das meiste Land hat und auf der anderen Seite das meiste Wasser. Also gleich verteilt ist der Stoff auf der Erde nicht (siehe ZeichTafels nung S. 149, rechts). Das war auch nicht gleich verteilt, als der Mond noch in der Erde drinnen war. Der Mond war eben nach der Seite gelegen, wo die Erde überhaupt die Neigung hat, schwer zu sein. Natürlich, wenn da ein fester Stoff liegt, ist sie dort schwer. So daß ich also die Sache so zeichnen muß, wie ich es dort mit weißer Kreide bezeichnet habe. Nun müssen Sie sich aber vorstellen, daß damals die Befruchtung so vor sich gegangen ist, daß der Mond, der in der Erde war, diesen Riesenviechern die Kräfte gegeben hat, durch die sie gewissermaßen Fortpflanzungsstoff lieferten. Man kann nicht sagen, daß dazumal schon etwa die Tiere richtige Eier gelegt hätten. Diese Riesenaustern sind ja selber eigentlich nur eine schleimige Masse gewesen und sie haben eben ein Stückchen von sich abgesondert. So daß solch eine riesige Auster, wie ich es Ihnen das letzte Mal beschrieben habe, die ursprünglich so groß gewesen sein könnte wie ganz Frankreich, da eine mächtige Schale gehabt hat, auf der man hätte herumspazieren können, und gegen das Innere der Erde zu eine Schleimmasse. Auf diese Schleimmasse haben die Mondenkräfte gewirkt, und da hat sich ein Stückchen Schleimmasse abgesondert. Das ist dann weitergeschwommen in der Erde. Und wenn Tafel 8 Seite: 150 wiederum die Sonne daraufgeschienen hat - ich habe Ihnen das an dem Beispiel vom Hund anschaulich erklärt -, hat sich eben eine Eischale gebildet, und dadurch, daß sich diese Eischale gebildet hat, wurde die schleimige Masse der Auster wiederum geneigt, ein Stückchen von sich abzusondern, und dann konnte ein neues Tier entstehen. So daß also die weiblichen Kräfte vom Mond kamen, der in der Erde war, und die männlichen Kräfte von der Sonne, die von außen auf die Erde draufschien. Nun, meine Herren, da schildere ich Ihnen eine ganz bestimmte Zeit, die Zeit eben, wo der Mond noch in der Erde drinnen war. Nun müßten Sie sich folgendes vorstellen. Heute, wo der Mond draußen ist, außerhalb der Erde, da wirkt er ganz anders. Sie wissen ja auch, wenn die Kohlensäure im Menschen drinnen ist - ich habe es Ihnen das letzte Mal gesagt -, wirkt sie ganz anders, als wenn sie draußen ist, wo sie ein Gift ist. Wenn Sie sich an die Fortpflanzung der Tiere heute erinnern, so müssen Sie sagen: Die Tiere müssen Eier hervorbringen, und diese Eier müssen dann erst in irgendeiner Weise befruchtet werden. Dasjenige also, was früher der Mond gegeben hat, als er drinnen war in der Erde, das haben jetzt die Tiere in sich. Die Tiere haben diese Mondenkräfte in sich. Und von außen gibt ja der Mond auch noch Kräfte. Ich habe Ihnen das letzte Mal gesagt: Sogar die Dichter wissen das, daß der Mond der Erde Kräfte gibt. Aber das sind Kräfte, durch die die Phantasie angeregt wird, durch die man innerlich lebendiger wird. Das sind Kräfte, die nicht mehr auf die Fortpflanzung wirken, sondern die von außen hereinstrahlen, die gar nicht mehr die Fortpflanzung bewirken können. So müssen Sie sich vorstellen: Dasjenige, was der Mond der Erde geben konnte, als er noch drinnen war, diese Fortpflanzungskräfte, die haben sich die Tiere angeeignet, als Erbschaft bekommen, und die pflanzen sie jetzt fort von einem Tier aufs andere. Also wenn Sie die Eier der Tiere anschauen, so müssen Sie sich sagen: Da drinnen sind die Mondenkräfte. Aber diejenigen Mondenkräfte sind da noch drinnen, welche gewirkt haben, als der Mond noch in der Erde war. Heute kann der Mond nicht mehr viel anderes bewirken, als daß er den Kopf anregt. Also der Mond wirkt heute auf den Kopf. Dazumal hat er aber gerade auf die Fortpflanzung gewirkt. Sehen Sie, das ist ein beträcht Seite: 151 licher Unterschied. Es ist ein großer Unterschied, ob irgend etwas in der Erde drinnen ist, oder ob es außerhalb der Erde ist. Mit der Fortpflanzung ist es ja eben doch eine recht merkwürdige Sache. Aber wiederum müssen wir sagen: Alles Verständnis der Natur überhaupt hängt zusammen damit, daß man die Fortpflanzung versteht. Denn dadurch entstehen heute noch die einzelnen Tiere und die einzelnen Pflanzen. Wenn die Fortpflanzung nicht wäre, wäre alles längst tot geworden. Man muß schon, wenn man irgend etwas über die Natur verstehen will, die Fortpflanzung verstehen. Aber mit der Fortpflanzung ist es etwas Eigentümliches auf der Erde. Denken Sie sich einmal: Der Elefant hat die Eigentümlichkeit, daß er erst mit etwa fünfzehn, sechzehn Jahren imstande ist, ein einziges Junges hervorzubringen. Nehmen Sie dagegen eine Auster; das ist so ein kleines, schleimiges Tier. Wenn Sie sich dieses riesig groß denken, so haben Sie ungefähr diejenigen Viecher, die ich Ihnen für die damalige Zeit gezeigt habe. Also, an der Auster kann man schon etwas lernen. Aber die Auster ist nicht wie der Elefant, der so viele Jahre warten muß, um ein Junges hervorzubringen. Eine einzige Auster kann in einem Jahr eine Million Austern hervorbringen. Also eine Auster steht in einem anderen Verhältnis zu der Fortpflanzungsfähigkeit als der Elefant. Nun, meine Herren, ein anderes interessantes Tier ist die Blattlaus. Sie wissen, sie kommt auf den Blättern der Bäume vor, findet sich überhaupt als eine recht schädliche Bevölkerung der Pflanzenwelt. Man leidet sehr unter ihr. Eine Blattlaus ist ja, wie Sie wissen, viel kleiner als ein Elefant, aber sie kann in wenigen Wochen - eine einzige Blattlaus! - mehrere tausend Millionen Nachkommen erzeugen. Also ein Elefant braucht etwa fünfzehn, sechzehn Jahre, bis er imstande ist, einen einzigen Nachkommen hervorzubringen, und die Blattlaus, die kann eben in wenigen Wochen sich so vermehren, daß von einer einzigen mehrere Millionen kommen. Und dann gibt es noch kleinwinzige Tiere, die nennt man Vorticellen. Wenn man sie durch ein Mikroskop anschaut, dann sind sie überhaupt nur so ein ganz kleines Schleimklümpchen, und sie haben einen Faden, an dem sie sich fortschlängeln. Es sind ganz interessante Tiere, 1 O Seite:152 aber sie bestehen nur aus einem ganz kleinen Schleimklümpchen, wie wenn man einen Faden aus einer Auster herausnehmen würde, und sie schwimmen so herum. Diese kleinen Vorticellen, die sind nun ganz so, daß sie in vier Tagen hundertvierzig Billionen Nachkommen - eine einzige! - erzeugen können. Also man kann es auf die Tafel gar nicht aufschreiben, so viele Nullen muß man aufschreiben. Das einzige, was damit konkurrieren kann, ist jetzt die russische Valuta! Also Sie sehen, es ist ein beträchtlicher Unterschied in der Fortpflanzungsfähigkeit zwischen einem Elefanten, der fünfzehn, sechzehn Jahre warten muß, um ein einziges Junges hervorzubringen, und solch einer kleinen Vorticelle, die in vier Tagen sich so vermehrt, daß hundertvierzig Billionen Nachkommen wachsen. Also sehen Sie, da liegen wirklich ganz bedeutende Naturgeheimnisse vor. Und es gibt eine ganz interessante französische Erzählung, die äußerlich mit dem nicht viel zu tun hat, aber innerlich doch. Da war ein bedeutender französischer Dichter - der hieß Racine. Und dieser Racine, der brauchte, um solch eine Dichtung, wie zum Beispiel die «Athalie» zu schreiben, sieben Jahre. Also er hat in sieben Jahren ein solches Theaterstück wie die «Athalie» geschrieben. Und da gab es zu seiner Zeit einen anderen Dichter, der war furchtbar stolz gegen den Racine und sagte: Der Racine braucht sieben Jahre, um ein Stück zu schreiben; ich schreibe in einem Jahr sieben Stücke! - Und da entstand eine Fabel, so eine Erzählung, und diese Erzählung, diese Fabel lautet; Es haben einmal gestritten das Schwein und der Löwe; und das Schwein, das stolz war, sagte zum Löwen: Ich kriege jedes Jahr sieben Junge, aber du, Löwe, du bringst nur ein einziges in einem Jahr zustande. Da sagte der Löwe: Jawohl, aber das einzige, das ist eben auch ein Löwe, und deine sieben sind Schweine. - Und damit, nicht wahr, hat Racine den Dichter abfertigen wollen. Er hat ihm nicht gerade sagen wollen, seine Theaterstücke seien Schweine, aber er verglich das, denn er sagte: Nun ja, du machst alle Jahr sieben solche Stücke, aber ich mache in sieben Jahren eine «Athalie» - die heute weltberühmt ist. Sehen Sie, so kann man sagen: Selbst in einer solchen Fabel, in einer solchen Erzählung liegt so etwas drinnen, daß es wertvoller ist, nach Elefantenart fünfzehn, sechzehn Jahre zu brauchen, um dann ein Seite: 153 Junges zu kriegen, als eine Vorticelle zu sein, die in vier Tagen sich so vermehrt, daß sie hundertvierzig Billionen Junge kriegt. Man redet schon viel, daß die Kaninchen so viel Junge kriegen; wenn man nun gar von der Vorticelle reden würde — eine solche Vermehrungsfähigkeit ist ja gar nicht auszudenken! Nun muß man doch herausbekommen, woran das liegt, daß solche kleinwinzigen Tiere so viele Junge kriegen, während der Elefant so lange dazu braucht. Nun habe ich Ihnen gesagt: Die Sonne, die ist dasjenige, was eigentlich der Befruchtung zugrunde liegt. Die Sonne braucht man also heute auch noch bei der Befruchtung. Und ich habe Ihnen auch gesagt: Wenn ein Himmelskörper draußen ist wie der Mond, so wirkt er höchstens noch auf den Kopf, aber nicht mehr wirkt er auf die Unterleibsorgane, also nicht mehr direkt auf die Fortpflanzungskräfte. Die Fortpflanzungskräfte müssen heute vererbt werden von einem Wesen aufs andere. Aber, meine Herren, in einem gewissen Sinne ist dennoch dasjenige, was da geschieht in der heutigen Fortpflanzung noch, doch noch vom Monde abhängig. Und das will ich Ihnen auf die folgende Weise erklären, indem ich auch wiederum auf die Sonne zurückgehe. Sehen Sie, wir müssen uns fragen: Warum braucht der Elefant fünfzehn, sechzehn Jahre, um seine Fortpflanzungsfähigkeit so weit zu bringen, daß er ein Junges kriegt? Nun wissen Sie alle, daß der Elefant ein Dickhäuter ist, und weil er ein Dickhäuter ist, braucht er so lange. Eine dicke Haut läßt nämlich die Sonnenkräfte weniger stark durch sich durch, als wenn man eine Blattlaus ist und ganz weich ist und überall die Sonnenkräfte hereinkönnen. So daß tatsächlich die geringe Fortpflanzungsfähigkeit des Elefanten eben mit seiner Dickhäutigkeit zusammenhängt. Das können Sie ja auch daran sehen: Denken Sie wiederum zurück an diese riesigen schwimmenden Austern. Ja, es würde niemals eine zweite Auster entstehen, wenn es auf die Sonne nur ankäme, die da drauf strahlt auf diesen Schuppenpanzer, auf die dicke Haut! Sondern diese Auster, die gibt ein bißchen Schleim ab, habe ich Ihnen gesagt; der Schleim, der hat noch keine Austernschale, da kann die Sonne draufkommen. Und indem sie anfängt, den Schleim abzutrocknen und eine Seite: 154 neue Auster dadurch entstehen kann, wirkt sie auf diese Auster befruchtend. - Ja, wenn die Sonnenstrahlen von außen kommen, meine Herren, dann können sie eben nur Schalen erzeugen. Wie kommt es denn, daß die Sonnenkräfte dennoch befruchtend wirken können? Sehen Sie, da müssen wir wiederum etwas anderes anschauen, damit Sie einsehen können, wie die Geschichte eigentlich zusammenhängt. Sie wissen vielleicht, daß die Bauern, wenn sie die Kartoffeln geerntet haben, ziemlich tiefe Gruben machen, und in diese Gruben hinein legen sie die Kartoffeln. Dann graben sie die Gruben wieder zu. Und sie graben dann später, wenn der Winter vorüber ist, aus diesen Gruben die Kartoffeln wiederum aus, weil sie da drinnen gut geblieben sind. Wenn sie die Kartoffeln einfach in dem Keller aufgehoben hätten, wären sie zugrunde gegangen. Da drinnen bleiben sie ganz gut. Woher kommt das eigentlich? Es ist eine sehr interessante Sache. Die Bauern wissen nicht viel Auskunft darüber zu geben. Aber, meine Herren, wenn Sie selber eine Kartoffel wären und würden da hineingegraben in diese Grube, so würden Sie sich da drinnen, wenn Sie nicht gerade etwas zu essen brauchten, eigentlich außerordentlich gut fühlen. Denn sehen Sie, da drinnen bleibt nämlich die Sonnenwärme vom Sommer drinnen, und dasjenige, was im Sommer von der Sonne auf die Erde draufscheint, das zieht sich immer mehr und mehr eben nach unten hin. Und wenn man im Januar in die Erde hineingräbt, so ist da noch die Sonnenwärme und alle anderen Sonnenkräfte vom Sommer, die sind da eineinhalb Meter tief noch drinnen. Das ist das Merkwürdige. Im Sommer, da ist die Sonne draußen, da erwärmt sie von draußen, und im Winter, da zieht sich die Sonnenkraft nach unten und ist weiter unten zu finden. Aber sie kann nicht sehr tief nach unten gehen; sie strömt wiederum zurück. Wenn man eine Kartoffel wäre und da unten läge, so würde es einem ganz gut gehen; einheizen brauchte man nicht, denn erstens ist da noch die Wärme vom Sommer drinnen, und zweitens kommt es ganz warm herauf von unten, weil die Sonnenkräfte wiederum zurückstrahlen. Und diesen Kartoffeln ist es eigentlich furchtbar wohl. Da genießen sie eigentlich erst die Sonne. Im Sommer haben sie nicht viel von der Sonne, da ist es ihnen sogar unangenehm. Wenn sie Köpfe hätten, kriegten sie Kopfweh, wenn Seite: 155 die Sonne so draufscheint; da ist es eigentlich unangenehm für die Kartoffeln. Aber im Winter, wenn ihnen die Wohltat geschieht, in die Erde hineingegraben zu werden, da können sie die Sonne erst so recht genießen. Daraus sehen Sie, daß die Sonne ja nicht nur wirkt, wenn sie auf etwas draufscheint, sondern sie wirkt weiter, wenn ihre Kräfte von etwas aufgefangen, aufgehalten werden. Ja, meine Herren, jetzt tritt eine Eigentümlichkeit ein. Ich habe Ihnen gesagt: Wenn ein Körper draußen ist aus der Erde, dann wirkt er abtötend, entweder — wie die Kohlensäure — wie ein Gift, oder aber wie die Sonne hier, die Schuppen erzeugt, wenn sie draufscheint; die verhärtet das Lebewesen, auf das sie draufscheint. Aber im Winter, da ist es ja gar nicht wahr, daß die Sonne von außen wirkt; da wirkt sie vom Inneren der Erde. Da läßt sie ihre Kraft zurück, wirkt im Inneren der Erde. Und da frischt sie im Inneren der Erde auch wiederum die Fortpflanzungskräfte auf. So daß die Fortpflanzungskräfte heute, in unserer Gegenwart, auch von der Sonne kommen, aber nicht etwa von der direkten Sonnenbestrahlung, sondern sie kommen von dem, was in der Erde drinnen zurückbleibt und im Winter dann wiederum zurückstrahlt. Es ist eine sehr interessante Sache. Es ist gerade so, wie wenn wir die Kohlensäure einatmen: da ist sie ein Gift. Wenn aber die Kohlensäure in unserem Körper drinnen ist und durch das Blut geht, da brauchen wir sie. Denn hätten wir keinen Kohlenstoff, so hätten wir überhaupt nichts in uns. Da brauchen wir ihn im Inneren, da ist er wohltätig; von außen ist er Gift. Sonnenstrahlen von außen erzeugen Schalen bei den Tieren, Sonnenstrahlen, von innen aufgefangen und wiederum zurückgestrahlt, erzeugen Leben, machen die Tiere fortpflanzungsfähig. Aber, meine Herren, denken Sie sich jetzt, Sie wären nicht eine Kartoffel, sondern ein Elefant. Da hätten Sie eine furchtbar dicke Haut, und da ließen Sie nur wenig von dieser Wärme in sich herein, die die Erde da von der Sonne hat. Daher brauchten Sie furchtbar lang, wenn Sie ein Elefant wären, um ein Elefantenkind hervorzubringen. Aber denken Sie sich, Sie wären eine Blattlaus oder eine Auster; da waren Sie ja - bei dieser Auster - gerade gegen die Erde zu nur eine Schleimmasse. Seite: 156 Solch eine Schleimmasse ist der Elefant nicht. Der Elefant ist nach allen Seiten durch seine Haut abgeschlossen, läßt also diese Wärme, die von unten kommt, furchtbar langsam nur in sich hinein. Nun, sehen Sie, das ist so: Solche Tiere wie Blattläuse, die halten sich auch so in der Nähe der Erde schon auf und außerdem an Pflanzen und haben gar keine dicken Häute; die können furchtbar leicht das, was da von der Erde zurückdunstet, mit dem Frühling aufnehmen, bekommen also ihre Fortpflanzungskräfte immer rasch aufgefrischt. Und die Vorticellen erst recht, denn die leben im Wasser und das Wasser bewahrt die Sonnenwärme noch viel intensiver, so daß die aufgesparte Sonnenwärme in den Vorticellen die hundertvierzig Billionen zur richtigen Jahreszeit hervorbringt; das heißt, wenn sie genügend aufgenommen haben von dem, was die Sohnenwärme im Wasser ist, können sie sich furchtbar rasch fortpflanzen. So können wir sagen: Heute ist es bei der Erde so, daß sie die Fortpflanzungsfähigkeit ihren Wesen dadurch gibt, daß sie die Sonnenkräfte in sich während des Winters bewahrt. Nun gehen wir von da aus auf die Pflanzen über. Sehen Sie, bei den Pflanzen, da ist es so: Sie wissen, es gibt bei den Pflanzen auch eine Fortpflanzung durch sogenannte Stecklinge. Wenn also die Pflanze aus der Erde herauswächst, so kann man irgendwo einen Steckling abschneiden. Man muß ihn ordentlich herausschneiden, kann ihn dann wiederum einsetzen, und das wächst sich dann zur Pflanze aus. Solch eine Fortpflanzung gibt es bei gewissen Pflanzen. Woher kommt denn das? Diese Kraft, die da die Pflanzen haben, sogar noch durch ein Stückchen von ihnen sich fortzupflanzen, haben die Pflanzen aus dem Grunde, weil sie ja den Samen im Winter in der Erde drinnen haben. Das ist nämlich eine ganz besonders wichtige Sache bei den Pflanzen. Will man irgendwie Pflanzen zum richtigen Wachstum bringen, so ist es ja so, nicht wahr, daß sie eigentlich im Winter in der Erde drinnen sein müssen. Sie müssen überhaupt aus der Erde herauswachsen. Es gibt ja Sommerfrüchte, da könnten wir ja später einmal darüber reden. Aber in der Hauptsache müssen die Pflanzen in der Erde drinnen ihren Samen entwickeln, und dann können sie wachsen. Man kann manchmal zwiebelartige Gewächse auch im Wasser zum Wachsen bringen, aber da muß man besondere Maßregeln ergreifen, nicht wahr. In der Haupt Seite: 157 sache ist es so in der Natur, daß die Pflanzen in die Erde hineingesetzt werden müssen und von da aus ihre Kraft zum Wachsen haben müssen. Was geschieht nun da, meine Herren, wenn ein Samenkorn in die Erde hineingelegt wird? Da ist dieses Samenkorn erst recht in die Wohltat versetzt, diese von der Sonne der Erde übergebenen Kräfte in sich aufzunehmen. Gerade das Pflanzensamenkorn, das nimmt diese Kräfte, die da von der Sonne in die Erde hineinkommen, erst recht auf. Beim Tier, da geht das viel schwerer. Diejenigen Tiere, die in der Erde selber drinnen sind wie die Regenwürmer und dergleichen, die nehmen diese Kraft auch leicht auf. Deshalb pflanzen sich diese auch alle sehr stark fort, alle die Tiere, die entweder ganz nahe der Erde oder in der Erde sind. Würmer sind ja auch so, daß sie furchtbar viel Nachkommen haben, und zum Beispiel gerade solche Würmer, die auch leider in die menschlichen Gedärme kommen können, erzeugen furchtbar viele Nachkommen, und der Mensch muß fortwährend seine eigenen Kräfte anstrengen, damit diese Würmer nicht schrecklich viele Nachkommen erzeugen. So daß man da eben, wenn man Würmer in sich hat, fast alle Lebenskräfte anwenden muß, um diese Schreckenskerle, die man in sich hat, zu töten. Ja, aber Pflanzen, die sind in der Lage, daß sie aus dem Boden herTafels auswachsen (siehe Zeichnung); da unten ist die Wurzel, dann wachsen sie aus dem Boden heraus, und dann haben sie die Blätter, dann entwickeln sie die Blüten und neue Samen. Aber, meine Herren, Sie wissen ganz genau: Wenn die Blüte anfängt sich zu entwickeln, da wächst die Pflanze nicht mehr nach oben. Das ist sehr interessant. Der Same der Pflanze, der Keim, der wird in den Boden gegeben; da wächst der Stengel heraus, es werden Blätter, grüne Blätter, und nachher kommt die Blüte. Da wird das Wachstum aufgehalten, und die Pflanze macht jetzt geschwind, erzeugt geschwind den Samen. Denn würde sie nicht geschwind den Samen erzeugen, so würde die. Sonne alle Kraft auf diese Blütenblätter verwenden, die unfruchtbar wären. Die Pflanze würde oben eine riesige schöne Blüte kriegen, vielf arben, aber der Same würde sich nicht entwickeln können. Die Pflanze nimmt zuletzt noch alle Kraft zusammen, um geschwind den Samen zu erzeugen. Sehen Sie, die Sonne, die von außen kommt, die hat die Eigentüm1 CO Seite: 15 8 ß ^ Tafel 8 ^ .*.',*: l lichkeit, die Pflanzen schön zu machen. Wenn wir schöne Pflanzen auf der Wiese finden, so ist es die äußere Sonne mit ihren Strahlen, die diese schönen Farben hervorbringt. Aber sie würde die Pflanzen damit ersterben machen, geradeso wie sie mit der Austernschale die Auster ersterben macht, vertrocknet. Daher können Sie das auch auf der ganzen Erde sehen. Dieses Wirken der Sonne können Sie besonders schön sehen, wenn Sie in heiße Gegenden kommen, in Äquatorialgegenden; da schwirren alle Vögel in den wunderbarsten Farben durcheinander. Das ist die Wirkung der äußeren Sonne. Diese Federn sind alle wunderschön gefärbt, enthalten aber keine Lebenskraft mehr in sich. In den Federn ist die Lebenskraft am meisten abgestorben. Und so ist es bei der Pflanze. Wenn sie aus dem Erdboden herauswächst, da hat sie strotzende Lebenskraft. Dann verliert sie diese immer mehr und muß zuletzt noch alle Kraft zusammennehmen; das ganz kleine bißchen Lebenskraft bringt sie noch in den Samen hinein. Und die Sonne macht schöne Blätter, farbige Blüten, aber sie tötet die Pflanze dabei ab. In den farbigen Blumenblättern lebt nichts von Fortpflanzungsfähigkeit. Seite: 15 9 Aber was tut denn die Pflanze, wenn man ihren Samen in die Erde hereingibt? Da läßt sie sich nicht nur darauf ein, in die Erde hineingelegt zu werden, sondern sie bringt Wachstum in den Blättern herauf; das trägt sie herauf. Wenn ich da etwas Grünes zeichne, entwickeln das die Sonnenkräfte, also Wärme, Licht und so weiter. So gehen die Sonnenkräfte herauf in der Pflanze. Die nimmt sich die Pflanze im Samenkorn mit, währenddem die Sonnenkräfte, die von außen kommen, die Pflanze ertöten, so daß da eine sehr schöne Blüte entsteht. Aber da mitten drin ist noch der Same, der noch von der mitten im Winter aufgespeicherten Sonnenwärme kommt. Von der heurigen Sonne kommt der Same nicht. Das ist bloß eine falsche Vorstellung. Von der heurigen Sonne kommt die schöne Blüte; der Same aber kommt von der Sonnenwärme des vorigen Jahres, der hat noch die Kraft, die die Sonne erst der Erde hingegeben hat. Die trägt die Pflanze durch ihren ganzen Körper durch. Beim Tier ginge das nicht so leicht. Das Tier ist darauf angewiesen, daß diese Sonnenwärme mehr von außen, mehr von der Erde kommt und nur aufgefrischt wird. Denn das Tier nimmt nicht die Sonnenkräfte so direkt auf wie die Pflanze. Die Pflanze aber trägt durch ihren eigenen Leib bis zum Samen in der Blüte herauf die vorjährige Sonnenwärme, die also in die Erde hinein sich aufgespeichert hat. Wenn man diese Geschichte richtig betrachtet — es ist außerordentlich interessant, es ist wunderbar interessant —, dann sagt man sich: Pflanzen und Tiere pflanzen sich fort. Sie könnten sich nicht fortpflanzen, wenn nicht die Sonne wirkte. Wäre keine Sonne da, könnten sie sich nicht fortpflanzen. Aber die Sonne, die draußen ist am Himmelsraume, außer der Erde, die tötet gerade die Fortpflanzungsfähigkeit. Es ist eine solche Sache wie mit der Kohlensäure: Wenn wir die Kohlensäure einatmen, so tötet sie uns; wenn wir sie in uns haben, so belebt sie uns. Wenn die Erde die Sonnenstrahlen von außen bekommt, so werden ihre Tiere und Pflanzen getötet; wenn die Erde den Tieren und Pflanzen von ihrem Inneren aus das, was in der Sonne ist, geben kann, so werden sie gerade recht belebt und zur Fortpflanzung angeregt. Das sieht man an den Pflanzen; die entwickeln fortpflanzungsfähige Samen nur aus der Kraft der Sonne, die sie von früher mitnehmen, vom Seite: 160 vorigen Sommer. Was die Pflanze dieses Jahr schön werden läßt, das kommt von der heurigen Sonne. Das ist überhaupt so: Das Innere, das wächst von der Vergangenheit, und schön - schön wird man durch die Gegenwart. Nun, meine Herren, dem Elefanten mit seiner dicken Haut, dem würde aber das bißchen Wärme von der Erde her und das bißchen Sonne drinnen, das er von der Erde her bekommt, furchtbar wenig nützen, denn der ist eben ein Dickhäuter. Da gehen diese Kräfte nicht so leicht durch. Der muß sehr viel in seinem eigenen Samen aufgespeichert haben von früher her. Mondenkräfte hat er aufgespeichert. Die braucht er ja natürlich zur mütterlichen, zur weiblichen Fortpflanzung. Die hat er aufgespeichert. Der Mond ist heraus aus der Erde, und die Tiere, die sich fortpflanzen, die haben eben jetzt die Mondenkräfte in sich. Sehen Sie, da kommt etwas, was man überhaupt recht berücksichtigen muß. Es könnte natürlich einer kommen und sagen: Da ist solch ein dummer Kerl, der von den ehemaligen, von den früheren Mondenkräften sagt, da leben in den Eiern, in den Fortpflanzungskräften noch solche alten Kräfte drinnen. Dieser dumme Kerl behauptet, die gegenwärtigen Fortpflanzungskräfte, die seien von früher her. - Ich würde diesem Menschen einfach sagen: Hast du denn noch nie gesehen, daß etwas, was jetzt lebt, etwas in sich hat, was von früher her ist? - Ich würde ihm einen Buben zeigen, der seinem Vater so ähnlich ist, daß er ihm, wie man sagt, wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Ja, wenn man dann zurückgeht - der Vater könnte ja sogar schon gestorben sein; einer könnte den Vater gekannt haben, als der Vater selber ein so kleiner Bub war, wie der Junge jetzt ist, und der Betreffende könnte sagen: Ja, der Bub ist seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten. - Aber er schaut ihm gerade ähnlich, so wie der Vater war, als er selber so ein kleiner Bub war. Was Sie da vor vielleicht dreißig oder vierzig Jahren gesehen haben - bei dem kleinen Bub ist es jetzt noch drinnen! Immer sind die Kräfte der Vergangenheit in dem, was in der Gegenwart lebt, noch drinnen. Und so ist es auch mit den Fortpflanzungskräften. Das, was in der Gegenwart ist, das stammt aus der Vergangenheit. Sie wissen ja, man hat es als einen besonders starken Aberglauben 11 -IM Seite: 161 angeschaut, daß der Mond aufs Wetter wirken soll. Nun, darinnen steckt auch sehr viel Aberglaube. Aber einmal hat es doch zwei Gelehrte gegeben in Deutschland, an der Universität in Leipzig, von denen hat der eine sich gesagt - Fechner hat er geheißen -: Vielleicht steckt in diesem Aberglauben, daß der Mond aufs Wetter wirke, wirklich ein bißchen Wahrheit. - Und da hat er sich notiert, wie das Wetter war beim Vollmond, und wie das Wetter war beim Neumond, und hat gefunden: Es ist ein Unterschied; es regnet mehr bei Vollmond als bei Neumond. - Das hat er herausgekriegt. Daran muß man ja noch nicht glauben. Solche Notizen sind nicht sehr überzeugend. Bei der wirklichen Wissenschaft muß man viel, viel genauer arbeiten. Aber er hat doch gesagt, man müsse eben solche Untersuchungen fortsetzen und sehen, ob nicht doch dabei herauskommt, daß der Mond auf das Wetter wirkt. Nun war an derselben Universität Leipzig ein anderer, einer, der sich für viel gescheiter gehalten hat - Schieiden hat er geheißen -, der hat gesagt: Nun fangen sogar schon meine Kollegen an, davon zu reden, daß der Mond auf das Wetter wirkt. Donnerwetter, die Geschichte geht nicht, da muß man mit aller Kraft dagegen anstürmen! - Da hat der Fechner gesagt: Nun schön, zwischen uns Männern wird der Streit schon bestehen bleiben, aber wir haben ja auch Frauen. - Sehen Sie, das war noch in früheren Zeiten. Als die zwei Universitätsprofessoren in Leipzig gelebt haben, da haben die Universitätsprofessoren-Frauen noch einen alten Brauch gehabt in der Stadt. Sie haben nämlich ihre Tröge, ihre Bottiche in den Regen gestellt, um da Waschwasser zu bekommen. Sie haben das gesammelt, weil das Wasser nicht so leicht zu kriegen war im alten Leipzig. Es hat dazumal noch keine Wasserleitungen gegeben. - Da hat der Professor Fechner gesagt: Ja, diesen Streit sollen einmal unsere Frauen ausmachen. Die Frau Professor Schieiden und die Frau Professor Fechner, die sollen das so machen: Damit sie immer gleich viel Regenwasser bekommen, kann Frau Professor Schieiden beim Neumond ihre Tröge herausstellen, und meine Frau, die stellt die Tröge heraus beim Vollmond! - Da hat er sich gesagt: Nach meiner Rechnung kriegt sie dann das meiste Regenwasser. Nun, sehen Sie, die Frauen sind nicht darauf eingegangen. Die woll Seite: 162 ten nicht auf die Wissenschaft ihrer Männer eingehen. Die haben sich gar nicht überzeugen lassen. So kam einmal auf eine merkwürdigerweise die Geschichte heraus, daß ein Mensch, selbst wenn die Wissenschaft in Form vom Mann dasteht, nicht daran glaubt, wie die Frau Schieiden, und sich nicht sagt: Ich kriege geradesoviel Wasser beim Neumond wie beim Vollmond, sondern ihre Regentröge auch beim Vollmond herausstellen wollte, trotzdem ihr Mann fürchterlich gewettert hat auf den Fechner. Das ist etwas, was ja noch nichts beweist. Aber sehen Sie, etwas Merkwürdiges ist doch, daß heute noch Ebbe und Flut mit Sonne und Mond zusammenhängen. So daß man schon sagen kann: Fluten treten bei einem Mondesviertel ganz anders auf als bei irgendeinem anderen Mondesviertel. Das hängt zusammen. Aber, meine Herren, davon kommt es nicht, daß der Mond irgendwo aufs Meer scheint und dadurch eben Flut entsteht, sondern das ist eine alte Geschichte. Als der Mond noch in der Erde drinnen war, da hat er seine Kräfte entwickelt und die Fluten bewirkt. Und die Erde hat noch immer diese Reste von den Kräften selbst, durch die die Flut entsteht. Kein Wunder, die Erde macht das schon selbständig. Heute ist es ein Aberglaube, wenn man glaubt, der Mond wirke auf die Erde. Aber er. hat einmal auf die Erde gewirkt, als er noch drinnen war, als alles noch auf die Erde gewirkt hat; und die Erde ist noch immer in diesem Zusammenhang drinnen. Sie macht deshalb Ebbe und Flut vom Monde abhängig. Aber das ist nur scheinbar. Geradeso wie wenn ich auf meine Uhr schaue, ich auch nicht sage: Sie wirft mich um zehn Uhr zum Saal heraus. - So treffen heute die Mondphasen mit Ebbe und Flut zusammen, weil das einmal voneinander abhing. 'Und so ist es mit den Fortpflanzungskräften, soweit sie vom Mond abhängen, soweit sie also weiblich sind. Und so ist es mit den Fortpflanzungskräften, soweit sie von der Sonne abhängig sind, also von derjenigen Sonnenkraft kommen, die im Inneren der Erde ist. Aber alle die Tiere, die sich so stark fortpflanzen, bis in die Billionen hinein, die also diese von der Sonne durch die Erde aufgespeicherten Sonnenkräfte benützen können, das sind niedere Tiere. Die höheren Tiere und die Menschen, die haben diese Fortpflanzungskräfte geschützt Seite: 163 im Inneren. Da kommt zwar etwas noch von der Sonnenkraft heran und frischt diese Kräfte immerfort auf. Ohne Auffrischung würden sie auch nicht da sein. Aber aus dem, was heute in der Erde von der Sonnenkraft drinnen ist, würden sie nicht so richtig ihre Fortpflanzungskräfte haben können. Die Pflanze kann sie haben, weil sie das, was in der Erde drinnen lebt, vom Winter in den Sommer hinein durch ihren eigenen Körper hinaufträgt. Die Pflanze, die hat die Fortpflanzungskraft vom vorigen Jahr. Aber der Elefant kann sie nicht haben vom vorigen Jahr. Der hat sie von einer Zeit vor Jahrmillionen, und hat sie eben in seinem Fortpflanzungssamen, den er wiederum vererbt vom Elefantenvater auf den Elefantensohn. Da hat er sie drinnen. Aber aus welcher Zeit hat er sie drinnen! Nun, geradeso wie die Pflanze in sich die Fortpflanzungskraft vom vorigen Jahr hat, so hat der Elefant die Fortpflanzungskraft von Jahrmillionen in sich. Deshalb kann sich die Pflanze-und die niedrigen Tiere - daraus fortpflanzen, weil sie heute noch die von der Erde aufgespeicherte Kraft benützen können. Das sind ungeheuer starke Fortpflanzungskräfte. Diejenigen Tiere, die darauf angewiesen sind, sehr weit zurückliegende Kräfte in sich noch aufzubewahren, die können sich nur schwach fortpflanzen. Aber gehen wir jetzt zurück zu der Zeit, wo da solche Riesenaustern waren: Kaum hat eine solche Auster das erreicht, daß sie von der Sonne beschienen worden ist, da verlor sie schon die innere Kraft, konnte nur diejenige benützen, die aus der Erde heraufkam. Aber sie konnte sie doch noch benützen, weil die Auster nach unten offen war. Wenn diese Auster auch so groß war wie heute Frankreich, nach unten war sie offen, konnte die Erdenkräfte, die von der Sonne kamen, in sich aufnehmen. Als diese Tiere sich dann umgestaltet hatten zu Megatherien, zu Ichthyosauriern, als sie von der Sonne so beschienen wurden, daß sie von allen Seiten kam, sie also nicht mehr von unten her offen waren, da waren sie auf die Fortpflanzungskraft angewiesen, die sie in sich selber hatten, die höchstens aufgefrischt wurde durch die Sonne. Ja, meine Herren, was muß es denn da einmal für eine Zeit gegeben haben, wenn Tiere Fortpflanzungskräfte gekriegt haben, die sie Seite: 164 nicht bekommen können, wenn die Sonne von außen scheint? Es muß einmal eine Zeit gegeben haben, wo die Sonne in der Erde drinnen war, wo also nicht bloß das bißchen Sonnenkräfte in die Erde hereingekommen ist, das im Winter zum Beispiel dableibt für die Kartoffeln; sondern es hat einmal eine Zeit gegeben, wo die ganze Sonne in der Erde drinnen war. Nun werden Sie sagen: Die Physiker sagen aber, daß die Sonne so furchtbar heiß ist, und wenn die Sonne in der Erde drinnen war, so hätte sie ja alles verbrannt. - Ja, meine Herren, das wissen Sie ja nur von den Physikern. Aber die Physiker würden nämlich höchst erstaunt sein, wenn sie sehen könnten, wie die Sonne wirklich ausschaut. Wenn sie einmal einen Luftballon bauen und da hinauffahren könnten, so würden sie gar nicht finden, daß die Sonne so heiß ist, sondern die Sonne ist gerade in sich drinnen voller Lebenskräfte, und die Hitze entwickelt sie, indem die Sonnenstrahlen durch Luft und alles mögliche durchgehen. Da entwickelt sie erst die Hitze. Also als die Sonne einmal in der Erde drinnen war, da war sie voller Lebenskräfte. Da hat sie nicht nur das bißchen Lebenskräfte geben können, das sie heute geben kann, sondern als die Sonne einmal in der Erde drinnen war, da konnten diese lebendigen Wesen, Tiere und Pflanzen, die damals da waren, genügend kriegen von dem, was ihnen die Sonne gab, denn die Sonne war ja in der Erde selber drinnen. Da entwickelten diese Austern aber auch keine Schalen, sondern da waren sie überhaupt bloßer Schleim. Und nun denken Sie sich: Da war also die Erde, der Mond in ihr, die Sonne war in der Erde drinnen, Austern entwickelten sich, die keine Schalen hatten, sondern die Schleim waren. Es entstand Schleim; der schmierte sich ab, trennte sich ab, wiederum entstand eine Auster, wiederum entstand eine Auster und so weiter fort. Die waren aber so riesengroß, daß man sie gar nicht voneinander unterscheiden konnte. Sie grenzten aneinander an. Wie muß denn dazumal die Erde ausgesehen haben? So ähnlich wie unser Gehirn nämlich, wo auch die Zellen nebeneinander liegen. Da liegt auch eine Zelle neben der anderen; nur sterben die ab, während dazumal, als die Sonne in der Erde drinnen war, Austernzellen, riesige Zellen, eine neben der anderen, waren, und die Sonne ihre Kräfte entwickelte, die sie ja fortwährend entwickelte, Seite:165 weil sie in der Erde drinnen war. Ja, meine Herren, bedenken Sie jetzt das: Da war also die Erde da (siehe Zeichnung), hier eine Riesenauster, da wieder eine Riesenauster, wieder eine, lauter solche Riesenschleimbatzen nebeneinander, und die pflanzten sich immer fort. Und die heuTafel 8 . ,""'""""Os, tigen Austern pflanzen sich noch so rasch fort, daß sie in einer kurzen Zeit eine Million Nachkommen haben können; da pflanzten sich die damaligen Austern erst recht rasch fort. Donnerwetter, kaum war die alte Auster da, waren schon die Jungen wieder da, und die hatten wieder Junge und so weiter. Die Alten mußten sich wieder auflösen. Wenn das einer von außen angeschaut hätte, wie da dieser riesige Erdklumpen wie ein großes Gehirn dagewesen wäre, natürlich viel weicher» viel schleimiger als ein heutiges Gehirn, wie da eine Riesenauster sich so schnell fortpflanzte - aber jede andere hatte wieder eine Million Nachkommen haben können -, der hätte gesehen: Da mußte jeder sich gegen die anderen verteidigen, weil sie aneinander anstießen. Und wenn da einer gekommen wäre, ein besonders Neugieriger, und hätte von einem fremden Stern zugeschaut, da hätte er gesehen: Da unten schwimmt im Weltenraum ein Riesenkörper, aber der ist ganz Leben, bringt fortwährend Leben hervor, besteht nicht nur aus Millionen von ineinandergeschobenen Austern, sondern die vermehren sich fortwährend. Und was hätte er gesehen? Ganz dasselbe - nur riesengroß -, was man heute sieht, wenn man ein kleines Ei, aus dem ein Mensch entsteht, in der ersten Zeit anschaut! Da geht es nur ganz kleinwinzig vor sich. Da sind auch diese kleinen Zellenschleimbläschen, die sich rasch vermehren, A V • Seite: 166 denn sonst würde der Mensch in den ersten Wochen, in denen er getragen wird, seine Größe nicht erreichen können. Die Zellen sind eben so klein, daß sie sehr rasch sich vermehren müssen. Hätte man dazumal die Erde angeschaut, man hätte das Bild von der Erde bekommen: Ein Riesentier, und darinnen die Kräfte der Sonne und des Mondes, in der ganzen Erde inwendig. Sehen Sie, jetzt habe ich Ihnen gezeigt, wie man zurückkommen kann zu der Zeit der Erdenentwickelung, wo Erde, Sonne und Mond noch ein Körper waren. Aber, meine Herren, ich möchte sagen: Im «Faust», wenn Sie den einmal lesen oder gelesen haben, da sagt einmal das sechzehnjährige Gretchen, als ihm der Faust seine Religion entwickelt: So ungefähr sagt es der Pfarrer auch; aber doch ein bißchen anders. - So könnten Sie auch sagen: Ja, so ungefähr sagen es einem die Professoren auch, aber doch ein bißchen anders. Sie sagen: Einmal war die Sonne mit Erde und Mond ein Körper. - Das sagen sie schon; denn sie sagen, nicht wahr: Diese Sonne, die war ein Riesenkörper; dann hat sie sich gedreht, und dann hat sich die Erde abgespalten, als sie sich gedreht hat. Dann hat sich die Erde weiter gedreht, und da hat sich wieder der Mond abgespalten. - Also im Grunde genommen sagt man auch da, es waren alle drei einmal ein Körper. Da kommen dann die Leute und sagen: Das kann man ja beweisen; den Schulkindern wird das schon bewiesen. Man kann das furchtbar nett vormachen. Man nimmt ein kleines öltröpfchen - das schwimmt nämlich auf dem Wasser - und dann nimmt man ein Kartenblatt und schneidet einen kleinen Kreis heraus, schiebt oben eine Stecknadel durch; nachher gibt man das ins Wasser und dreht da am Kopf der Stecknadel. Die kleinen Öltröpfelchen spalten sich ab und gehen so herum. Da habt ihr es ja, sagt man, da seht ihr es: Das ist einmal in der Welt geschehen! Da war in der Welt ein riesiger Gasball, bloß Gas; aber gedreht hat sich die Geschichte, und beweglich war es. Und dann sind halt die äußeren Dinge geradeso abgespalten worden, unsere Erde von der Sonne, wie da diese öltröpfchen abgespalten wurden. — Das können sie schon in der Schule beweisen. Und die Kinder, die ja an die Autorität glauben, die sagen: Das ist ganz natürlich zugegangen; da war einmal ein riesiger Gasball, der hat sich gedreht, und da sind die Seite: 167 Planeten abgespalten worden. Wir haben es selber gesehen, wie die öltröpfelchen abgespalten worden sind. Nun müssen Sie aber auch die Kinder fragen: Habt ihr denn auch gesehen, wie da oben der Schulmeister an dem Stecknadelkopf gedreht hat? Also müßt ihr euch einen riesigen Schulmeister dazu denken, der dazumal den Gasball gedreht hat, sonst hätten sich ja die Planeten nicht abspalten können! - Der Riesenschulmeister - im Mittelalter hat man ihn gezeichnet: das war der Herrgott mit dem langen Bart. Das war der Riesenschulmeister, und den vergessen diese Leute. Aber es ist keine Erklärung, wenn man da einen Riesengasball annimmt, der sich dreht, und der sich erst drehen könnte, wenn einmal ein riesiger Weltenschulmeister dagewesen wäre. Das ist keine Erklärung. Aber, meine Herren, das ist eine Erklärung, wenn man darauf kommt, daß Sonne und Mond mit der Erde verbunden waren, und das sich selber bewegt hat. Das konnte sich bewegen. Ein Gasball, der kann sich.nicht allein bewegen. Aber das, was ich Ihnen hier erklärt habe, das konnte sich bewegen. Dazumal brauchte es nicht einen Weltenschulmeister, sondern das war in sich selbst lebendig. Die Erde war eben einmal ein lebendiges Wesen, und zwar ein solches, wie heute ein Samenkorn es ist, und hat Sonne und Mond in sich gehabt. Sonne und Mond sind herausgegangen aus der Erde und haben ihre Erbschaft zurückgelassen, so daß heute die Keimkraft, die geschützt ist im mütterlichen und väterlichen Leibe des Menschen, diese Kräfte, die einstmals direkt von der Sonne kommen konnten, sich noch fortpflanzen und heute die Tiere, die Samen und Eier in sich entwickeln, die uralte Sonnenkraft in ihrer Eier- und Samenflüssigkeit in sich tragen, aus uralten Zeiten als Erbschaft in sich tragen von den Zeiten, wo die Erde selber noch Sonne und Mond in sich gehabt hat. Sehen Sie, das ist eine wirkliche Erklärung, und nur wenn man es so versteht, kommt man zu einem wirklichen Verständnis. Dann begreift man, daß es einmal eine Zeit gegeben hat, wo der Mond herausgeflogen ist, und die Erde mit dem Mond aus der Sonne herausgeflogen ist. Wir werden uns über diese Sache noch weiter verständigen zunächst am Samstag um neun Uhr. Es wird noch etwas schwer sein, trotzdem aber glaube ich, daß die Geschichte so ausschaut, daß man es begreifen kann. 1ÜLO Seite: 168 ZEHNTER VORTRAG Dornach, 30. September 1922 Frage: In bezug darauf, daß die Sonne in der Erde drinnen war, war ich sehr erstaunt; darüber habe ich noch nie etwas gehört. So wie ich die letzten Vorträge verstanden habe, ist die Erde nichts anderes gewesen als der Mensch, und daß die Tiere eigentlich von alledem abstammen. Wie erklärt man es dazu im Gegensatz, daß der Mensch vom Affen abstamme? Dr. Steiner: Ich bin sehr erfreut, daß Sie die Frage stellen, denn wir können gerade dadurch, daß wir diese Frage beantworten, ein gutes Stück weiterkommen. Wenn Sie den heutigen Menschenkopf für sich nehmen, so wie er ist, was finden Sie an diesem Menschenkopf? Diesen Menschenkopf finden Sie zunächst von außen nach innen von oben umhüllt mit einer ziemlich harten, knöchernen Schale. Ja, meine Herren, wenn Sie diese knöcherne Schale, die ja im Verhältnis zum ganzen Kopf dünn ist, nehmen und sie vergleichen mit demjenigen, was Sie zum Beispiel finden, wenn Sie in das Juragebirge hineingehen, so finden Sie da eine ganz merkwürdige Ähnlichkeit. Es ist nämlich dasjenige, was knöcherne Kopfschale ist, im wesentlichen aus ganz ähnlichen Bestandteilen bestehend wie die Kalkablagerung, Kalkkruste, die Sie da finden, wenn Sie in das Juragebirge hineingehen. Nun finden Sie überhaupt solche Ablagerungen zumeist auf der Oberfläche der Erde. Natürlich, in diesen Kalkablagerungen, da könnte man nicht gerade sehr gut Früchte anbauen. Aber das kann dann geschehen in einer Schichte, die nicht aus Kalk besteht, sondern eben aus Ackererde, und die sich über dem Kalkboden noch auflagert. Nun, meine Herren, Sie werden ja schon gesehen haben: Wenn man von der Natur spricht, so muß man alles berühren. Und Sie wissen ja, daß der Kopf des Menschen, wenigstens nach außen hin, sich auch mit einer Haut bedeckt, die sich sogar abschuppt, so daß über der kalkhaltigen Kopfschale, über dem Kopfskelett außen die Haut liegt. Wenn man diese Haut wiederum studiert, so hat sie große Ähnlichkeit mit dem, was Ackererde ist. In der Kopfhaut wachsen die Haare. Die Haare Seite: 169 haben wiederum eine große Ähnlichkeit mit dem, was als Pflanzen herauswächst aus der Ackererde. Wenn man es schematisch zeichnet, bildhaft, so können wir eigentlich sagen: An gewissen Stellen der Erde, da ist oben Kalkablagerung; darüber ist die Ackererde, und aus der Ackererde wachsen die Pflanzen heraus. Beim Menschen haben wir nach außen diese kalkhaltige Schale, darüber die Haut, und aus der Haut wachsen die Haare heraus. Tafel9 1 1 I ! I I I * * ^ .„ „ .S^»Ä//Ä Jetzt erinnern Sie sich an etwas anderes. Da kann ich also ähnlich zeichnen kurioserweise, wenn ich die Erde oder den Menschenkopf aufzeichne. Nun erinnern Sie sich aber, daß ich Ihnen ja noch etwas gesagt habe. Ich habe Ihnen gesagt, daß, wenn man tiefer in die Erde hineingeht und dasjenige studiert, was da tiefer in der Erde ist, man in der Erde Überreste von alten Lebewesen, von alten Tieren und Pflanzen findet. Ich habe Ihnen gesagt, wie diese Tiere und Pflanzen früher ausgeschaut haben. Ichthyosaurier, Plesiosaurier und so weiter, das waren recht große Viecher. Aber wenn wir jetzt ins Innere des Menschenkopfes hineingehen, was habe ich Ihnen da gesagt? Ich habe Ihnen gesagt: Im Blut schwimmen die weißen Blutkörperchen, und das sind eigentlich auch kleine Tiere. Im Menschenkopf drinnen, da sind diese kleinen Tiere immerfort im Absterben, sind gewissermaßen halb tot, werden nur in der Nacht immer wiederum lebendig gemacht, aber sie sind auf dem Weg zum Absterben. Und je weiter man zum Kopfe kommt, desto mehr stirbt der Kopf ab. Unter der Kopfschale", zwischen dem Gehirn und der äußeren Knochenschale, ist eine recht abgestorbene Haut. So daß, wenn man in den Kopf hineingeht, man auch etwas findet, was im Absterben ist. Also kann man sagen: Wenn der Mensch stirbt, und man nimmt Seite: 170 nachher seinen Kopf - was ja vorzugsweise die Wissenschaft tut, die sich nicht gern mit dem lebendigen Menschen befaßt, sondern mit dem toten Menschen auf dem Seziertisch -, ja, meine Herren, da hat man in der Tat diese abgestorbenen Gehirnzellen, die eigentlich versteinerte Blutzellen sind, und außen die harte Schale. Da wird die Geschichte ganz ähnlich der Erde. So daß wir gar nicht anders sagen können, als: Wenn wir da durch diese harte Gehirnhaut - man nennt sie sogar deshalb die «harte Gehirnhaut», weil sie schon ganz abgestorben ist - in das eigentliche Gehirn hereinkommen, so sehen wir da auch fortwährend Versteinerungen. Auf der Erde findet man überall diese Versteinerungen. Wenn wir die Erde heute anschauen, so gleicht sie nämlich aufs Haar, könnte man sagen, einem abgestorbenen Menschenkopf. Der ist natürlich nur kleiner. Die Erde ist größer, daher nimmt sich alles anders aus. Die Erde gleicht einem abgestorbenen Menschenkopf. Wer also die Erde heute studiert, der muß eigentlich sich sagen: Die Erde ist ein riesiger Menschenschädel, und zwar ein solcher, der gestorben ist. Nun, meine Herren, Sie werden sich niemals vorstellen können, daß etwas gestorben sein kann, wenn es nicht vorher gelebt hat. Nicht wahr, das gibt es nicht. Das behauptet nur die Wissenschaft. Aber ich glaube, Sie würden sich selber für dumm halten, wenn Sie irgendwo einen toten Menschenkopf finden würden und Sie sagen würden: Das hat sich halt gebildet aus Materie. - Das werden Sie doch nie sagen, sondern Sie werden sagen: Dasjenige, was so ausschaut, das muß einmal einem lebendigen Menschen gehört haben, das muß einmal lebendig gewesen sein; denn was abgestorben ist, muß einmal lebendig gewesen sein. - So daß also, wenn einer vernünftig nachdenkt darüber, wenn er heute die Erde studiert und er einen abgestorbenen Menschenkopf findet, er sich natürlich vorstellen muß - sonst wäre er einfach, ich mochte sagen, dumm -, daß das einmal gelebt hat, daß also die Erde einmal ein lebendiger Menschenkopf war, daß sie im Weltenall gelebt hat, wie heute der Mensch auf der Erde lebt. Nun, der Menschenkopf, der könnte aber nicht leben, könnte unmöglich leben, wenn er nicht sein Blut vom Menschenkörper bekäme. Der Menschenkopf allein, der kann höchstens zum Spaß einmal gezeigt 171 Seite: 171 werden. Als ich ein kleiner Bub war und im Dorf gewohnt habe, da haben sich manchmal solche herumziehenden Wandertruppen niedergelassen und eine Bude aufgerichtet. Wenn man da vorbeigegangen ist, ist immer einer herausgekommen: Meine Herrschaften, bitte eintreten, es beginnt gleich die Vorstellung! Hier ist der lebend sprechende Menschenkopf zu sehen! - Also die haben einen lebend sprechenden Menschenkopf gezeigt. Sie wissen, das wird durch allerlei Spiegelapparate gemacht, daß man den Körper nicht sieht, nur den Kopf. Aber sonst gibt es natürlich nicht den Kopf allein, sondern sein Blut und alles das, was ihn ernährt, muß er vom Menschenleib bekommen. So muß die Erde auch einmal so gewesen sein, daß sie sich aus dem Weltenraum heraus hätte ernähren können. Ja, könnte man denn auch dafür Gründe anführen, daß die Erde wirklich einmal so etwas wie ein Mensch war und sich aus dem Weltenraum heraus hat ernähren können? Viel ist nachgedacht worden darüber, wie es eigentlich kommt, daß die Sonne - letzthin habe ich es gezeigt - einmal mit der Erde verbunden war. Aber das ist ja schon lange her. Seit jener Zeit ist die Sonne außerhalb der Erde und gibt der Erde Licht und Wärme. Sogar die Wärme, die in der Erde selbst drinnen ist, ist ja von der Sonne, bleibt nur im Winter aufgespart. Nun kann man wirklich berechnen, wieviel das beträgt, was die Sonne alljährlich an Wärme ausgibt. Das ist sehr viel, was die Sonne an Wärme ausgibt. Und die Physiker haben solche Rechnungen auch angestellt. Das sind Millionen und Millionen Kalorien. Aber, meine Herren, bei dieser Rechnung ist den Physikern wirklich angst und bange geworden, denn sie haben zwar dabei herausbekommen, wieviel die Sonne in jedem Jahr an Wärme ausgibt; sie haben aber auch herausbekommen, daß, wenn das richtig wäre, die Sonne längst erkaltet sein müßte und wir alle erfroren sein müßten. Die Rechnung ist also richtig angestellt, aber sie stimmt doch nicht. Das gibt es nämlich. Man kann rechnen, es kann etwas aufs allerschönste berechnet sein, aber die Rechnung stimmt doch nicht, gerade weil sie so schön ist. Nun war ein Physiker da, ein Schwabe, Julius Robert Mayer heißt er, der hat tatsächlich ganz interessante Gedanken gehabt, so in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Dieser Julius Robert Mayer, der in Heil171 Seite: 172 bronn in Württemberg ansässig war, war Arzt und hat in ähnlicher Weise wie Darwin auf seiner Weltreise seine Entdeckungen gemacht, hat nämlich da ganz interessante Beobachtungen gemacht bei einer Reise nach dem südlichen Asien, auf den Inseln dort, wie durch den Einfluß der Warme das Menschenblut anders aussieht als in etwas kälteren Gegenden und ist durch diese Beobachtungen zu interessanten Tatsachen gekommen. Diese Beobachtungen hat er dann zusammengefaßt und zunächst aufgeschrieben in einem ganz kurzen Aufsatz. Den hat er dazumal an die bedeutendste deutsche naturwissenschaftliche Zeitschrift geschickt. Das war 1841. Und diese naturwissenschaftliche Zeitschrift hat ihm den Aufsatz zurückgeschickt, weil die Leute gesagt haben: Das ist alles unbedeutendes Zeug, dilettantisch, dumm. - Heute sehen dieselben Leute, das heißt ihre Nachfolger natürlich, das für eine der größten Entdeckungen im 19. Jahrhundert an! Aber von den Poggendorffschen «Annalen für Physik und Chemie», die dazumal die berühmteste deutsche naturwissenschaftliche Zeitschrift war, hat man dem Julius Robert Mayer nicht bloß dazumal diese Abhandlung zurückgeschickt, wo die Geschichte drinnenstand, sondern man hat ihn noch außerdem - ins Irrenhaus gesperrt! Weil er wirklich sehr begeistert war von seiner Wissenschaft - sie ist nicht ganz richtig, aber er war sehr begeistert für seine Wissenschaft -, hat er sich ein bißchen anders benommen als die anderen Menschen - die anderen haben ja auch nicht gerade dasselbe gewußt wie er -, und das haben dann seine Ärztekollegen und die anderen Ärzte bemerkt, und dafür ist er ins Irrenhaus gekommen! So daß Sie da auf eine wissenschaftliche Entdeckung kommen, die herrührt von einem Menschen, der dafür ins Irrenhaus gesperrt worden ist. Wenn Sie heute nach Heilbronn kommen ins Schwabenland, finden Sie dort auf dem wichtigsten Platze ein Denkmal von Julius Robert Mayer. Aber das ist nachträglich gemacht worden! Das ist nur ein Beispiel, wie die Leute umgehen mit solchen Leuten, die so ein bißchen Gedanken im Kopfe haben. Nun, sehen Sie, dieser Julius Robert Mayer, der sich über diesen Einfluß, den er da von der Wärme auf das Blut gekannt hat, Gedanken gemacht hat, hat sich auch Gedanken gemacht, wie denn die Sonne zu der Wärme kommen kann. Die anderen rechnen bloß aus, wieviel sie Seite: 173 hergibt. Aber Julius Robert Mayer fragte sich auch: Ja, wo kommt denn das alles her? - Was tut die Physik? Man möchte sagen, die Physik, die rechnet gerade so, wie man bei einem Menschen rechnen würde: Der hat einmal gegessen und jetzt ist er satt geworden, aber außerdem speichert sich noch etwas auf in seinem eigenen Fett und seinen Muskeln.Wenn er jetzt nichts mehr essen kann, so nimmt er das aus seinem Fett und seinen Muskeln. Und da kann er vierzig, sechzig Tage leben, aber nachher stirbt er, wenn er nichts zu essen kriegt. Das haben die Physiker auch bei der Sonne berechnet, was sie jeden Tag hergibt, nachdem sie eben einmal auf wunderbare Weise diese Wärme gehabt hat. Wie sie dazumal gegessen hat, wurde zwar nicht beachtet, aber jedenfalls ausgerechnet, wieviel sie hergibt. Aber woher sie das nimmt, das hat doch der Julius Robert Mayer gefragt. Und da hat er herausbekommen, daß jedes Jahr so und so viele Himmelskörper in die Sonne hereinfliegen, die wie die Kometen sind. Sehen Sie, das ist die Speise der Sonne. Aber wenn wir heute noch auf die Sonne herauf schauen, so können wir ja sehen: Die hat einen guten Magen, die frißt jährlich eine ungeheure Anzahl von Kometen. So wie wir unsere Mittagsmahlzeit verzehren und dadurch unsere Wärme entwickeln, so entwickelt die Sonne Wärme, indem sie in ihren guten Magen hinein Kometen frißt. Nun, meine Herren, das heißt: Wenn die Kometen schon ganz zersplittert sind und herunterfallen, so sind sie allerdings harte Eisenkerne, aber es fällt eben nur das Eisen herunter. Der Mensch hat ja auch Eisen in seinem Blut. Wenn der Mensch irgendwo aufgelöst würde und nur das Eisen herunterfallen würde, so würden die Menschen wahrscheinlich sagen: Da oben ist etwas, das hat geleuchtet, und das besteht aus Eisen. - Weil also die Meteorsteine, in die sich die Kometen auflösen, aus Eisen bestehen, sagt man, die Kometen sind aus Eisen. Das ist aber ein Unsinn, geradeso wie es ein Unsinn wäre zu glauben, daß der Mensch aus Eisen besteht, weil er Eisen in seinem Blute hat und man da einen ganz kleinen Eisenbatzen finden würde. So findet man eben die Meteorsteine; die sind zerfallene Kometen. Die Kometen sind eben etwas ganz anderes, die Kometen leben! Und die Sonne lebt eben auch, hat einen Magen, frißt nicht nur die Kometen, sondern nährt sich 17.4 Seite: 174 geradeso wie wir. In unserem Magen ist auch Eisen drinnen. Wenn einer Spinat ißt, so merkt er nicht, daß da sehr viel Eisen drinnen ist, im allgemeinen natürlich. Trotzdem ist es gut, wenn man gerade blutarmen Menschen sehr viel zu Spinatessen rät, weil sie dadurch viel sicherer Eisen ins Blut kriegen, als wenn man ihnen einfach Eisen in den Magen hineintut, das ja doch meistens durch die Därme wieder abgeht. Wenn die Kometen bloß aus Eisen bestehen und in die Sonne hereinfallen würden, da sollten Sie nur einmal sehen, wie das alles wieder abgeht! Da würde man einen ganz anderen Prozeß sehen. Da würde man wahrscheinlich im Himmelsraum ein Riesenklosett aufrichten müssen, wenn das richtig wäre! Die Sache ist natürlich ganz anders. Die Kometen bestehen nur zum geringsten Teil aus Eisen; aber die Sonne frißt sie. Nun denken Sie zurück, daß die Erde selber einmal die Sonne in sich gehabt hat. Da hat die Sonne dasselbe gemacht, was sie jetzt allein tut; da hat sie auch Kometen gefressen. Und Sie haben jetzt den Grund, warum dieser Riesenkopf, der die Erde ist, leben konnte: weil die Sonne seinen Ernährungsapparat darstellte. Solange die Sonne bei der Erde war, ernährte sich aus dem Weltenall heraus die Erde durch die Sonne, wie wir uns jetzt ernähren von der Erde durch unseren Ernährungsapparat. Also dafür war schon gesorgt, daß die Erde doch, als noch die Sonne bei ihr war, sich ernähren konnte. Nur müssen Sie sich natürlich vorstellen, daß die Sonne riesig viel größer als die Erde ist, und daß also die Sonne, indem sie da drinnen war in der Erde, eigentlich nicht in der Erde drinnen war, sondern die Erde war in der Sonne drinnen. So daß man sich die Sache so vorstellen muß (siehe Zeichnung S. 176), daß damals hier die Sonne war, da war die Erde drinnen und in der Erde erst wiederum der Mond. Also: Sonne, in der Sonne die Erde und in der Erde der Mond. In einem gewissen Sinne war das ja umgekehrt wie beim Menschen. Aber das ist ja beim Menschen auch nur scheinbar, daß er den kleinen Magen hat; der kleine Magen allein könnte ja nicht viel machen. Der kleine Magen, den der Mensch hat - darüber werden wir später noch sprechen -, der steht überall in Beziehung zur Außenwelt. Eigentlich ist der Mensch in der Erde drinnen, so wie die Erde einmal in der Sonne drinnen war. Und der eigentliche Erdenmagen, der war Seite:175 Tafel 9 Mtogjmtft, '// / ;®H^ //' %:;;//& dann der Mittelpunkt der Sonne. Wenn das die Sonne ist (siehe Zeichnung), das die Erde, so war eben der Magen hier (in der Mitte), und die Sonne, die hat nur überall diese Kometen herangezogen und hat sie dann dem Magen überliefert, so daß die Verdauung der Erde doch innerhalb der Erde geschehen ist. Nun können Sie wiederum sagen: Dem widerspricht ja, daß der menschliche Kopf nicht selber verdaut. - Das ist ganz richtig. Aber es hat sich ja die Geschichte auch verändert. Ein bißchen verdaut nämlich dennoch der menschliche Kopf. Sehen Sie, ich habe Ihnen beschrieben: Wenn wir die Speisen essen, dann kommen sie ja zunächst auf die Zunge, an den Gaumen heran. Da werden sie zuerst eingespeichelt mit Ptyalin, und dann gehen sie durch die Speiseröhre. Aber nicht alle Speisen gehen durch die Speiseröhre, sondern der Mensch ist ja im Grunde eine Wassersäule - es ist ja alles weich, es sind ja nur die festen Teile eingelagert -, so daß schon im Mund etwas von den Speisen aufgesogen wird im Kopf. Eine direkte Ernährung geht vom Gaumen aus in den Kopf hinein. Das ist so. Sehen Sie, daß die Dinge nicht so grob sind, wie man gewöhnlich glaubt, das können Sie ja einfach daraus entnehmen, wenn Sie vergleichen. Ein Menschenei, das können Sie nicht an die Luft bringen, damit es dort äußerlich ausgebrütet wird. Beim Vogelei können Sie das. Das kommt an die Luft und wird erst außen ausgebrütet. So ist es natürlich - in ähnlicher Weise - auch mit dem menschlichen Kopf. Der heutige Menschenkopf könnte sich von dem bißchen Nahrung, das er bloß vom Gaumen aus kriegt, nicht ernähren. Aber die Erde war eben anders eingerichtet. Die hat in sich einen Magen, der zugleich Mund war, gehabt, und hat sich eben ganz von 17A Seite: 176 diesem Munde aus ernährt. So daß wir sagen können: Solange die Sonne mit der Erde verbunden war, hatte dieses riesige Wesen die Möglichkeit, sich aus dem Weltenall heraus zu ernähren. Nun habe ich Ihnen aber gesagt: Wenn man heute die Erde studiert, so ist sie wie ein abgestorbener Menschenkopf. Ja, ein abgestorbener Menschenkopf, der muß aber einmal gelebt haben. Also muß die Erde eben einmal gelebt haben. Sie hat sich ernährt durch die Sonne. Nun, meine Herren, will ich Ihnen noch etwas anderes sagen. Sehen Sie, wenn Sie in einer bestimmten Zeit den Menschenkeim im Mutterleibe anschauen, also nach der Befruchtung, ich will sagen, zwei, drei, vier Wochen nach der Befruchtung anschauen, da schaut dieser Menschenkeim außerordentlich interessant aus. Da ist zunächst im mütterlichen Leibe, rundherum im Mutterkörper, den man Uterus nennt, eine Haut, die viele Blutgefäße hat. Und die Blutgefäße, die da im mütterlichen Leibe drinnen extra sind — die sind ja natürlich dann im Menschenleibe nicht, wenn nicht gerade ein Kind getragen wird -, diese Blutgefäße stehen in Verbindung mit den anderen Blutgefäßen, die die Mutter hat. Die gehen da überall in die Blutadern hinein. So daß also die Mutter in ihr eigenes Blutsystem diese Kugel da eingeschaltet hat (siehe Zeichnung) und während sonst das Blut im Leibe zirkuliert, rinnt das Blut extra noch in diese Kugel hinein, nur in die äußere Kugel. Nun, meine Herren, da finden Sie innerhalb dieser Kugel alle Organe. Da ist zum Beispiel ein Organ, das sieht aus wie ein Sack, und Tafel 9 Seite: 17 7 daneben wiederum eines, das ist ein kleinerer Sack. In diese Säcke, in die setzen sich auch diese Blutadern fort, die sonst, wenn die Mutter kein Kind trägt, gar nicht da sind, weil ja die ganze Kugel dann fehlt; da hinein setzen sich auch diese Adern dann fort. So daß wir sagen können: Diese Adern gehen überall da hinein und das alles, was ich Ihnen bis jetzt aufgezeichnet habe, das ist da, wenn sich das Kind in den ersten Wochen entwickelt; das ist da, und ganz klein hängt daran, also winzigklein hangt daran hier das Kind. Ganz winzigklein hängt es daran! Und kurioserweise, wenn ich Ihnen das Kind jetzt groß aufzeichnen würde, wie es in der nächsten Zeit ist, dann müßte ich das so zeichnen: Tafel 9 <,'v/;''"v:ff////////;?S/s das Kind nämlich ist fast nur ein Kopf, das andere ist ganz winzig daran. Sie sehen, da habe ich zwei solche Stetzeichen hingezeichnet, das werden später die Arme. Die Beine sind fast gar nicht da. Dafür aber setzen sich dann eben an das Kind diese zwei Taschen, die ich da gezeichnet habe, und in diese zwei Taschen gehen die Blutgefäße hinein. Und diese Blutgefäße bringen die Nahrung mit, und der Kopf wird ernährt. Ein Magen ist ja noch gar nicht da, und ein Herz auch nicht. 17S Seite: 178 Eine eigene Blutzirkulation hat das Kind in den ersten Wochen gar nicht. Das Kind ist ja nur ein Kopf. Und das wächst und wächst allmählich so heran, daß es im zweiten, dritten Monat menschenähnlich wird, daß sich die anderen Organe ansetzen. Aber ernährt wird das Kind immer noch von außen, von demjenigen, was da als Taschen ist. Und dann speichert sich da Nahrung ringsherum so auf (es wird ge- Tafel 9 zeichnet). Aber Blut wird zugeführt. Atmen kann ja das Kind noch nicht, es bekommt nur Luft auf dem Umwege durch die Mutter. Das Kind ist also eigentlich ein Menschenkopf, und die anderen Organe dienen ihm noch gar nicht besonders. Mit den Lungen kann es nichts anfangen. Mit dem Magen kann es nichts anfangen. Essen kann es noch nicht; es muß also alle Nahrung nur so bekommen, daß sein Kopf ernährt wird. Atmen kann es noch nicht. Eine Nase hat es auch noch nicht. Die Organe entwickeln sich zwar, aber es kann sie noch nicht gebrauchen. Also das Kind ist im mütterlichen Leibe ja ein Kopf; nur ist alles weich. Das spätere Gehirn, das ist furchtbar weich hier drinnen, ganz weich und furchtbar lebendig, ganz lebendig. Und wenn Sie ein Riesenmikroskop nehmen könnten und konnten gerade einen Kinderkopf anschauen, der meinetwillen aus der zweiten oder dritten Woche nach der Befruchtung ist, so würde der recht ähnlich ausschauen dem, was ich Ihnen von der Erde gesagt habe, wie sie einmal war, als da die Ichthyosaurier und Plesiosaurier und so weiter herumgewatet sind. Ganz verflucht ähnlich würde das ausschauen, nur in der Größe unterschieden. So daß man sagen kann: Wo gibt es ein Bild von der Erde, die einmal da war, heute noch? Im Menschenkopf, wenn der Menschenkopf eben noch ungeboren ist und als Keim vorhanden ist. Dieser Menschenkopf ist nämlich ein deutliches Abbild von der Erde. Und all das, was da dran sein muß, diese Taschen am Leibe, das, was da herum ist, das wird als die sogenannte Nachgeburt, nachdem es ganz brüchig geworden ist, abgeworfen, und der Mensch bleibt übrig, wird geboren. Also von dem, was als Nachgeburt abgeworfen wird, von dem bekommt man eigentlich die Nahrung als Kind im Mutterleibe - die Nachgeburt besteht aus den zerfetzten Blutgefäßen. Diese sogenannte Allantois und dieses Amnion - das also sind die zerfetzten Organe -, 17Q Seite: 179 die sind uns, solange wir im Mutterleibe sind, außerordentlich wichtig, weil sie den Magen und die Atmungsorgane ersetzen. Aber wenn wir sie nicht mehr gebrauchen, wenn wir geboren werden, selber atmen und essen können, wird das als Nachgeburt abgeworfen. Nun, meine Herren, wenn Sie sich so etwas anschauen, wie ich es Ihnen da aufgezeichnet habe, so brauchen Sie sich nur vorzustellen: Da wäre das "Weltall, hier wäre die Erde, und da drinnen der MenschenTafel 9 köpf und ringsherum ganz fein die Sonne (siehe Zeichnung S. 177). Und nun kommt die Geburt, das heißt, es hört das auf, was einmal da war. Die Sonne und der Mond fliegen heraus, und die Geburt der Erde ist da. Die Erde muß sich selber weiterhelfen. Man kann zweierlei beschreiben. Zunächst konnte ich Ihnen das so beschreiben, daß ich Ihnen gesagt habe: Die Erde hat einmal so ausgeschaut - da waren Ichthyosaurier, Plesiosaurier drinnen und so weiter. Jetzt könnte ich Ihnen aber ebensogut den Menschenkeim beschreiben. Es ist nur alles kleiner, aber ich müßte dasselbe reden. So daß Sie heute sagen können: Die Erde war einmal der Keim eines Riesenmenschen. Da ist wiederum außerordentlich interessant, daß in früheren Zeiten die Menschen auf eine merkwürdige Weise - darüber wollen wir noch reden - mehr gewußt haben als die späteren Menschen. Die späteren Menschen haben nämlich zumeist aus der mißverstandenen hebräischen Urkunde, aus dem mißverstandenen Alten Testament gelernt, und die haben sich vorgestellt, nicht wahr: Da war die Erde und irgendwo das Paradies, und da ist der fertige Adam im Paradies als so ein kleiner Knirps darauf gestanden. Diese Vorstellung, die sich die Menschen aus dem mißverstandenen Alten Testament gemacht haben, die ist ungefähr gerade so, wie wenn sich heute einer vorstellen würde: Der Mensch kommt nicht von dem kleinen Ding, was da von den Allantois- und Amniontaschen da ist, von dieser Haut und so weiter - davon käme nicht der Mensch, sondern das alles, das wäre eine Sache für sich; aber im mütterlichen Leibe, da sitzt eben ein kleinwinziger Floh, und aus diesem kleinen Floh kommt der Mensch. So ungefähr ist es, wenn man sich vorstellt: Die Erde war da, der Adam und die Eva lebten gleich Flöhen daraufsitzend, und nachher das Menschengeschlecht. Das ist 1 Ort Seite: 18 0 eben aus einem Mißverständnis des Alten Testaments entstanden, währenddem diejenigen, die in alten Zeiten etwas gewußt haben, nicht von Adam geredet haben, sondern von Adam Kadmon. Und der Adam Kadmon, der ist etwas anderes als der Adam. Der ist dieser Riesenkopf, der die Erde einmal war. Und das ist eine natürliche Vorstellung. Zum Erdenfloh ist dieser Adam Kadmon erst geworden, als sich die Menschen nicht mehr vorstellen konnten, daß ein Menschenkopf so groß werden kann wie die Erde, als sie nicht mehr daran geglaubt haben, und da haben sie sich die abnorme Vorstellung gebildet, als wenn es zum Spaß da sei, daß die ganzen neun Monate im mütterlichen Leibe vor sich gehen, und aus dieser mütterlichen Kugel der Mensch geboren wird. In Wirklichkeit müssen wir uns vorstellen, daß der Mensch einmal die ganze Erde war - die ganze Erde. Und die Erde war viel lebendiger. Aber, meine Herren, das ist ja gar nicht anders; sehen Sie, wenn ich Ihnen die Erde heute zeichne, so ist sie ein abgestorbenes Wesen, wie der menschliche Kopf im Absterben begriffen ist, und wenn wir zurückgehen zu diesem menschlichen Kopfe, der da im mütterlichen Leibe ist, so ist der durch und durch lebendig. Der ist so, wie die Erde einmal war. Und die Erde ist heute gestorben. Aber sie war einmal durch und durch lebendig. Sehen Sie, wenn die Menschen alles zusammenhalten könnten, was die Wissenschaft gibt, so würden sie auf manches kommen. Die Wissenschaft ist schon recht, nur die Menschen, die die heutige Wissenschaft verwalten, die können mit der Wissenschaft nicht viel anfangen. Wenn heute einer sich diese Erdenoberfläche anschaut, so muß er sagen: Das ist ja wie ein abgestorbener Menschenkopf. Wir gehen ja eigentlich auf Totem herum, das einmal gelebt haben muß. Das habe ich Ihnen gesagt; aber ich sage Ihnen auch alles dasjenige noch, was daraus folgt. Nun war in Wien noch zu meiner Jugendzeit einmal ein sehr berühmter Geologe, das ist Erdenkundiger. Der hat ein großes Buch geschrieben: «Das Antlitz der Erde.» Da steht das drinnen: Wir gehen heute, wenn wir über die Erdschollen von Böhmen oder Westfalen gehen, über abgestorbene Sachen. Das war einmal lebendig. — Die Einzelheiten ahnt die Wissenschaft schon, aber sie kann die Sachen nicht Seite: 181 zusammenreimen. Das, was ich Ihnen sage, widerspricht nirgends der Wissenschaft. Sie können das überall, wenn Sie die Wissenschaft verfolgen, bestätigt finden. Aber die Wissenschafter kommen selber nicht draus aus demjenigen, was da aus den Sachen folgt. Also kommen wir wirklich dazu, zu sagen: Die Erde war einmal ein Riesenmensch. Das war sie. Und sie ist gestorben, und heute wandeln wir auf der gestorbenen Erde herum. Nun, sehen Sie, da bleiben jetzt wichtige Fragen übrig, zwei wichtige Fragen durch die Frage des Herrn Burle. Die eine ist diese: Wenn wir zurückgehen, so sieht man, daß die Erde ein Riesenmensch war. Woher kommen die Tiere? Und die zweite Frage ist: Die Erde war also ein Riesenmensch. Woher kommt es, daß der Mensch heute so ein kleiner Floh auf der Erde ist? Woher kommt es, daß er so klein geworden ist? Diese zwei Fragen sind tatsächlich wichtige Fragen. Die erste ist eigentlich gar nicht so schwer zu beantworten; man muß sie nur nicht aus allerlei phantastischen Spielereien heraus beantworten wollen, sondern muß sie aus den Tatsachen beantworten. Meine Herren, was glauben Sie, wenn nun ein Weib während der Schwangerschaft stirbt, solange die Geschichte da drinnen noch so ausschaut, wie ich sie Ihnen auf der Tafel hergezeichnet habe, und Sie sezieren diese Kugel heraus, in der dann diejenigen Dinge drinnen sind, die mit der Nachgeburt abfallen, und in der der Embryo drinnen ist, der später der Mensch würde - nehmen Sie an, wir nehmen das alles heraus und geben das nicht in Spiritus, in dem es sich ja halten würde, sondern wir lassen das so irgendwo liegen, besonders wo es feucht ist, und wir gehen nach einiger Zeit wiederum hin —, was glauben Sie, was wir da sehen würden? Ja, meine Herren, wenn wir da nach einiger Zeit wiederum hingehen und dann anfangen würden das zu zerschneiden, da würde lauter Getier herauslaufen; lauter kleine Viecher laufen da heraus. Der ganze Menschenkopf, der im Mutterleibe lebendig war, stirbt ab. Und indem er abstirbt - wir brauchen ihn nur auseinanderzuschneiden, um es zu sehen -, da läuft alles mögliche Getier heraus. Ja, meine Herren, denken Sie sich, die Erde war einmal ein solcher Menschenkopf im Weltenraum und ist abgestorben. Brauchen Sie sich zu verwundern, daß da alles mögliche Getier herauslief? Das tut es ja Seite: 182 heute noch. Wenn Sie das in Betracht ziehen, da haben Sie die Entstehung der Tiere. Sie können das heute noch beobachten. Das ist die eine Frage. Wir werden darüber noch weiter reden, wie die einzelnen Tierformen entstanden sind. Aber im Prinzip haben Sie da, daß ja die Tiere da sein müssen. Ich kann diese Frage heute nur andeuten, später werde ich sie noch ausführlich beantworten. Jetzt bleibt die andere Frage: Warum ist der Mensch heute ein so kleiner Knirps? Nun, da müssen Sie wiederum alles zusammennehmen, was Sie wissen können. Erstens können Sie fragen: Ja, aber da hat einmal ein Mensch gelebt im Weltenraum, der heute Erde ist, abgestorben ist und heute Erde ist. Hat denn der nicht geboren? Hat sich denn der nicht vermehrt? - Auf diese Frage braucht man ja nicht weiter einzugehen; wenn er sich vermehrt hat, so sind dazumal die anderen im Weltenraum irgendwo zu anderem aufgerufen worden. Also wir brauchen uns erst zu interessieren, als ein bestimmter Punkt der Vermehrung eintrat. Ja, meine Herren, wenn Sie heute noch verfolgen, wie eine kleine Zelle sich vermehrt, so ist sie zuerst so (siehe Zeichnung), dann ist sie so, I \ ''»/, ("' ''•'tni»'' CuSf '*""'»"': W (J) $"$ 'III' ((ttltII Tafel 9 dann werden zwei daraus. Dann werden aus jeder wiederum zwei; das sind schon vier. Und so wird der ganze Menschenkörper aufgebaut, so daß er zuletzt aus lauter kleinen einzelnen, im Blut lebenden und im Kopf abgestorbenen kleinen Viechern besteht, die alle aus einer einzigen Zelle hervorkommen. So ist aus einem Teil der ursprünglichen Erde, geradeso wie heute der Mensch nicht nur aus einem ganzen Menschen herausgeboren wird, sondern aus einem Teil des Menschen - die heutige Erde entstanden. Es fragt sich nur: Warum kommt er heute nicht mehr heraus? Weil die Erde nicht mehr so in Verbindung steht mit dem Weltall, seitdem die Sonne herausgegangen ist. Jetzt bleiben alle diese Wesen drinnen. Sie wurden von der Sonne außen beschienen, 101 Seite: 18 3 als die Sonne herausgegangen war, während sie früher drinnen war. Sie müssen alles zusammennehmen, was Sie wissen können. Meine Herren, wissen Sie aber vielleicht, daß man die Hunde, die ja im allgemeinen eine bestimmte Größe haben, unter die sie nicht heruntergehen, aber doch so klein züchten kann, daß sie manchmal fast nicht großer sind als große Ratten. Wenn man den Hunden zum Beispiel Alkohol zu saufen gibt, so bleiben sie klein - das hängt ja ab von dem, was da wirkt auf das Wesen, wie groß es wird -; allerdings werden diese Hunde furchtbar nervös. Es waren wirklich - wenn auch nicht die ganze Welt voll Alkohol war -, aber es waren die Stoffwirkungen ganz andere geworden, als die Sonne von der Erde weggegangen war. Als sie noch in der Erde war, ist eben eine ganz andere Wirkung dagewesen als später, als die Sonne draußen war. Und während der Mensch zuerst so groß war wie die Erde selber, ist er durch diese Rieseneinwirkung eben klein geworden. Aber das war ein Glück für ihn, denn als er noch so groß war wie die Erde, da mußten alle anderen, die geboren wurden, in den Weltenraum hinausfliegen. Wir werden später einmal hören, was mit denen geschehen ist. Jetzt konnten sie in der Erde drinnen bleiben, weil sie miteinander auf der Erde herumwandeln können. Und jetzt entstand statt des einen Menschen das Menschengeschlecht, weil die Menschen klein blieben. Ja, meine Herren, wahr ist es: Wir stammen alle von einem Menschen ab! Das ist ja auch schließlich begreif lieh, nicht wahr. Aber dieser eine Mensch war nicht so ein kleiner Erdenfloh, wie jetzt die Menschen sind, sondern er war die Erde selber. Nur, als die Sonne herausging, da ist auf der einen Seite die Erde abgestorben, und da krochen die Tiere heraus, wie jetzt auch noch die Tiere herauskriechen, wenn etwas abgestorben ist. Und auf der anderen Seite blieben noch die Kräfte zurück. Nur wurden sie jetzt nicht von innen durch die Sonne angeregt, sondern von außen, und der Mensch wurde klein und konnte zu vielen Menschen werden. Dadurch also, daß die Sonne von außen wirkt, läßt sie den Menschen klein. Das kann Ihnen ja auch ganz gut begreiflich sein. Denn denken Sie nur einmal, wenn das die Erde ist — ich will die Erde jetzt Seite: 184 ganz klein zeichnen - und früher die Sonne das war, wo die Erde also drinnensteckte, da strahlten ja alle Kräfte so heraus, und wenn sich die Erde bewegte, da ging ja immer die Sonne mit; es war ja eines und dasselbe (Zeichnung links). Jetzt, da die Sonne heraußen ist, ist die Ge**f^S ,' ' '* Tafel 9 *'',,/'' schichte so: Da ist ja die Sonne und da die Erde, die geht um die Sonne herum. Wenn die Erde da ist, dann kriegt sie diese Strahlen; wenn sie dort ist, kriegt sie jene Strahlen (Zeichnung rechts). Sie sehen nur immer Tafel 9 eine kleine Parzelle von Strahlen. Wenn die Sonne draußen ist, kriegt die Erde nur noch wenige Strahlen. Als die Sonne noch in der Erde war, kam noch immer von innen heraus die ganze Wirkung der Sonne. Kein Wunder, daß wenn die Sonne so herumkreist, sie auf jedem einzelnen Punkt der Erde einen Menschen beleuchten kann, während sie früher, als sie drinnen war und vom Mittelpunkt ausstrahlen mußte, nur einen Menschen bestrahlen konnte. Als die Sonne anfing, vom Umkreis her zu wirken, da verkleinerte sie den Menschen. Es ist schon interessant, wirklich interessant, daß nicht nur die asiatischen Gelehrten, als schon längst das Alte Testament mißverstanden wurde und so ausgelegt wurde, wie es spater ausgelegt worden ist, noch von dem Adam Kadmon geredet haben, der eigentlich ein Mensch ist, der die ganze Erde ist, sondern die Vorfahren der jetzigen mitteleuropäischen Menschen, die überall sind, in der Schweiz, in Deutschland, die haben eine Sage gehabt, in der gesagt wurde: Die Erde war einmal ein Riesenmensch, der Riese Ymir. Und die Erde ist befruchtet worden. Also sie haben so geredet von der Erde, wie man heute von einem Menschen reden muß. Und das ist natürlich später nicht mehr verstanden worden, weil an die Stelle dieser ja allerdings bildhaften, richtigen ist; Seite: 185 Sagenbilder - sie sind ja furchtbar wahr -, weil an die Stelle dieser wahren Bilder die falsche lateinische Auslegung des Alten Testaments getreten ist. Also die alten Germanen hier in Europa - es war ja bildlich, wie wenn sie geträumt hätten, aber der Traum war viel richtiger als später, wo man das Alte Testament mißverstand und statt von der ganzen Erde, von dem Adam Kadmon zu reden, von dem kleinen Adam redete - hatten noch eine alte, allerdings bloß traumhafte bildliche Wissenschaft. Ja, sehen Sie, man bekommt schon einen Riesenrespekt vor dem, was einmal ausgerottet worden ist an alter, allerdings bloß traumhafter bildlicher Wissenschaft. Aber die war da, und die ist ausgerottet worden. Es braucht einen nicht zu wundern. In einer bestimmten Zeit kam eben diese allgemeine Ausrottung. Und wenn ich Ihnen erzählen würde, was zum Beispiel in Kleinasien, in Vorderasien, in Nordafrika, in Südeuropa, in Griechenland, Italien einmal vorhanden war - ja, meine Herren, im 1., 2., 3. Jahrhundert, da es schon das Christentum gegeben hat, da konnten Sie überall, wenn Sie in Asien oder Afrika auf dem Acker gingen, merkwürdige Statuen finden; die waren überall da. Und in diesen Statuen drückten die Menschen, die noch nicht lesen und schreiben konnten, aus, wie es einmal war auf der Erde. Aus diesen Statuen hätte man studieren können, wie das einmal war auf der Erde. Es war in der Form, in der Bildhauerei ausgedrückt, daß einmal die Erde ein lebendiges Wesen war. Und dann haben die Leute eben diese Rage, diese Wut gekriegt, und es ist in kurzer Zeit all das, was an solchen Statuen vorhanden war, einfach weggemacht worden. Es ist ja riesig viel zerstört worden, woraus man riesig viel hätte entnehmen können. Dasjenige, was heute noch gefunden wird von alten Denkmälern, das ist ja das wenigst wichtige, denn in den ersten Jahrhunderten, da hat man gut gewußt, welches das Wichtigere ist. Das hat man wegrasiert. Also das ist schon so, daß die Menschheit einmal ein wunderbares Wissen gehabt hat; aber sie haben das eben geträumt, diese Menschen. Und sehen Sie, das ist eine außerordentlich interessante Tatsache, daß einmal die Menschen, statt daß sie nachgedacht haben - was sie heute müssen -, eigentlich geträumt haben auf der Erde. Sie haben es eigent Seite: 186 lieh mehr in der Nacht gemacht als beim Tage. Denn alles das, was Sie von der älteren Menschenweisheit erfahren, ist durchsetzt davon, daß man sieht: Diese Menschen haben in der Nacht viel beobachtet. Die Hirten auf dem Felde haben in der Nacht viel beobachtet. Und diese alte Weisheit war bei den Deutschen also vorhanden, bei den Germanen, indem sie von einem riesigen Menschen geredet haben. Und nachher gab es auch noch einen riesigen Menschen. Der Mensch ist wirklich nicht auf einmal kleiner geworden. Und zuletzt ist er eben so geworden, wie die Menschen jetzt sind. Von dem Punkte aus, meine Herren, wollen wir, wenn ich wieder einmal bei Ihnen sein kann, weiterreden. Sie sehen, solch eine Frage gibt immer die Anregung, über recht vieles zu reden. Ich muß jetzt wiederum nach Deutschland reisen, nach Stuttgart. Danach können wir ja weiterreden. Bereiten Sie inzwischen recht schöne Fragen vor. Ich werde Ihnen dann sagen, wann die nächste Stunde ist. Seite:187 HINWEISE Zu dieser Ausgabe Textgrundlage: Die Vorträge wurden von der Stenographin Helene Finckh (1883-1960) mitstenographiert und von ihr in Reinschrift übertragen. Der 1. Auflage von 1976 liegt eine vollständige Neuübertragung des ursprünglichen Stenogramms zugrunde. Textabweichungen gegenüber früheren Einzelausgaben sind hierauf zurückzuführen. Der Titel des Bandes wurde vom Herausgeber gewählt aufgrund früherer Teilausgaben (siehe unten). Die Titel der Vorträge gehen auf die von Marie Steiner besorgten Teilausgaben zurück (siehe unten). Die Zeichnungen im Text sind nach den Wandtafelzeichnungen Rudolf Steiners von Leonore Uhlig angefertigt worden. Zu den Tafelzeichnungen: Die Original-Wandtafelzeichnungen und -anschriften Rudolf Steiners bei diesen Vorträgen sind mit Ausnahme des ersten Vortrages erhalten geblieben, da die Tafeln damals mit schwarzem Papier bespannt wurden. Sie werden als Ergänzung zu den Vorträgen in einem separaten Band der Reihe «Rudolf Steiner, Wandtafelzeichnungen zum Vortragswerk» verkleinert wiedergegeben. Die in den früheren Auflagen in den Text eingefügten zeichnerischen Übertragungen sind auch für diese Auflage beibehalten worden. Auf die entsprechenden Originaltafeln wird jeweils an den betreffenden Textstellen durch Randvermerke aufmerksam gemacht. Frühere Ausgaben: Vorträge vom 2., 5. und 9. August, sowie vom 9., 13. und 16. September in «Die Erkenntnis des Menschenwesens nach Leib, Seele und Geist», Dornach 1957. Vorträge vom 20., 23., 27. und 30. September 1922 in «Über frühe Erdzustände » Dornach 1957. Zu Seite Hinweise zum Text 11 Erster Vortrag; In der Reihe der seit dem 11. Oktober 1921 gehaltenen Arbeitervorträge ist dieser der erste, von dem eine stenographische Nachschrift vorhanden ist. Die Zeichnungen zu diesem Vortrag sind nicht erhalten. 12 Paul Broca, 1824-1880, französischer Chirurg und Anthropologe, arbeitete auf dem Gebiet der Hirnforschung. 13ff. künstlich: Hier im Sinne von kunstvoll gebraucht. 14 Künstliches: Im Sinne von Kunstvolles gebraucht. 30 die allerkleinsten Tiere: Protozoen, Urtiere. 81 in meinen «Kernpunkten»: Siehe Rudolf Steiner: «Die Kernpunkte der sozialen Frage in den Lebensnotwendigkeiten der Gegenwart und Zukunft» (1919), GA 23. 96 gehen mit ihrem Baedeker: Weitverbreitete, ursprünglich durch Karl Baedeker (1801-1859) verfaßte Reisehandbücher. , Seite:188 109 Paracelsus: Humanistenname des Philippus Theophrastus von Hohenheim, 1493-1541. Über den Tod des Paracelsus siehe auch Rudolf Steiner: «Die Grundimpulse des weltgeschichtlichen Werdens der Menschheit», GA 216, 6. Vortrag, und «Menschengeschichte im Lichte der Geistesforschung», GA 61, 4. Vortrag. 116 George Cuvier, 1769-1832, französischer Zoologe und Paläontologe. 135 da oben auf dem Gempen: Gempenfluh oder Schartenfluh, Berg im Jura östlich von Dornach, 721 m hoch. 142 So hat es vor einiger Zeit in Paris einen Gelehrten gegeben: Ilja Iljitsch Metschnikow, 1845-1916, russischer Zoologe und Bakteriologe, der in Paris wirkte; siehe hierzu Metschnikows Essays «Goethe und Faust» in seiner Schrift «Beiträge zu einer optimistischen Weltauffassung», München 1908, sowie Rudolf Steiners Ausführungen in dem Arbeitervortrag vom 2. Dezember 1922, GA 348, 4. Vortrag. 145 daß der Mond einmal herausgeflogen ist da, wo heute der Stille Ozean ist: Vergleiche hierzu den Arbeitervortrag vom 10. Oktober 1923, GA 351, 2. Vortrag, und den Aufsatz von W. Cloos «Die Spuren der Mondentrennung» in I. Th. Lorenzen, «Grundprobleme der Evolution», Hamburg 1959, S. 79-83. 152 Blattlaus: Blattläuse, Aphidae, Gruppe pflanzensaftsaugender Insekten. Vorticellen: Vorticella, Glockentierchen, eine Gattung der Wimperinfusorien. 153 Jean Racine, 1639-1699, französischer Bühnendichter; seine «Athalie» erschien 1691. 162 Gustav Theodor Fechner, 1801-1887, «Schieiden und der Mond», 1856, S. 170: «Kurz: es regnet am meisten, wenn der Mond bald voll werden will und wenn der Mond der Erde am nächsten ist; das Wetter ist hingegen am heitersten, der Himmel lacht am meisten, wenn der Mond bald neu werden will und der Mond von der Erde am fernsten ist » Matthias Jakob Schieiden, 1804-1881, deutscher Botaniker. 167 So ungefähr sagt es der Pfarrer auch: Vergleiche hierzu Goethe, «Faust», 1. Teil, Marthens Garten. Man nimmt ein kleines Öltröpfchen: Hier schildert Rudolf Steiner den sogenannten Plateauschen Versuch. Man vergleiche hierzu die Darstellung, die Vincenz Knauer in seinen Vorlesungen über «Die Hauptprobleme der Philosophie» (Wien und Leipzig 1892) gibt: «Eines der hübschesten physikalischen Experimente ist der Plateausche Versuch. Es wird eine Mischung aus Wasser und Alkohol bereitet, die genau das spezifische Gewicht des reinen Olivenöls hat, und in diese Mischung dann ein ziemlich starker Tropfen Öl gegossen. Dieser schwimmt nicht auf der Flüssigkeit, sondern sinkt bis in die Mitte derselben, und zwar in Gestalt einer Kugel. Um diese nun in Bewegung zu setzen, wird ein Scheibchen aus Kartenpapier im Zentrum mit einer langen Nadel durchstochen und vorsichtig in die Mitte der Ölkugel gesenkt, so daß der äußerste Rand des Scheibchens den Äquator der Kugel bildet. Dieses Scheibchen nun wird in Drehung versetzt, anfangs langsam, dann immer schneller und schneller. Natürlich teilt sich die Bewegung der Ölkugel mit, und infolge der Fliehkraft lösen von dieser sich Teile ab, welche nach ihrer Absonderung noch geraume Zeit die Drehung mitmachen, zuerst Kreise, dann Kügelchen. Auf diese Weise entsteht ein unserem Planeten-System oft überraschend ähnliches Gebilde: in der Mitte nämlich die größte, unsere Sonne vorstellende Kugel, und um sie herum sich Seite: 189 bewegend kleinere Kugeln und Ringe, welche uns die Planeten samt ihren Monden versinnlichen können.» (Vorlesungen während des Sommersemesters, Neunte Vorlesung, S. 281 des oben angeführten Werkes.) 172 Julius Rohen Mayer, 1814-1878. 173 Charles Darwin, 1809-1882. in einem ganz kurzen Aufsatz: Die erste Abhandlung J. R. Mayers «Über die quantitative und qualitative Bestimmung der Kräfte» wurde von ihm am 16. Juni 1841 an Poggendorff gesandt; dieser hat sie nie veröffentlicht und auch nie zurückgesandt; sie fand sich erst beim Tode Poggendorffs (1877) in den nachgelassenen Papieren wieder vor und wurde zuerst von Friedrich Zöllner im Faksimile, später durch J. J. Weyrauch (in J. R. Mayer: « Kleinere Schriften und Briefe. Nebst Mitteilungen aus seinem Leben», hg. v. J. J. Weyrauch, Stuttgart 1893) veröffentlicht. Diese erste Abhandlung ist wenig bekannt. Bekannter und wissenschaftlich bedeutender ist die zweite Abhandlung «Bemerkungen über die Kräfte der unbelebten Natur», die im Jahre 1842 in den von Wöhler und Liebig herausgegebenen «Annalen der Chemie und Pharmazie», Bd. XLII (Mai-Heft), Seite 233ff., veröffentlicht wurde. Allerdings geht J. R. Mayer erst 1845 in der Abhandlung «Die organische Bewegung in ihrem Zusammenhange mit dem Stoffwechsel» (Heilbronn 1845) direkt auf die früher gemachten Beobachtungen am Menschenblut ein. Und diese naturwissenschaftliche Zeitschrift hat ihm den Aufsatz zurückgeschickt: Diese Formulierung Rudolf Steiners scheint auf Mayers Freund Gustav Rümelin zurückzugehen, der in seinem Aufsatz «Erinnerungen an Robert Mayer» (abgedruckt in G. Rümelin: «Reden und Aufsätze», Neue Folge, Freiburg i. Br. o. J.) darüber wie folgt schreibt: «Das Manuskript, an Poggendorffs Annalen für Physik und Chemie geschickt, in welchen sein richtiger Platz gewesen wäre, wurde als zur Aufnahme ungeeignet zurückgesendet. Nun wanderte dasselbe nach Gießen, um in Wöhlers und Liebigs Annalen der Chemie und Pharmazie unterzukommen. Liebig nahm es an, obgleich der Gegenstand weder Chemie noch die Pharmazie unmittelbar betraf.» Irrtümlicherweise verwechselt hier Rümelin die erste Abhandlung, welche Mayer an Poggendorffs Annalen einsandte, mit der zweiten, die er an Liebigs Annalen sandte. 181 «Das Antlitz der Erde»: Verfasser Eduard Suess, 1831-1914. Er schreibt in diesem Werk (1885-1909), 3 Bde.; Bd. 1: 2. Aufl. 1892) I. Band, S. 778: «... Der Zusammenbruch des Erdballs ist es, dem wir beiwohnen ...» NAMENREGISTER (:!" - ohne Namensnennung) Baedeker, Karl 96 * Broca, Paul 12 Darwin, Charles 173 Fechner, Gustav Theodor 162 Fechner, Frau Prof. 162f. Goethe, Johann Wolfgang von 142, 167* Mayer, Julius Robert 172ff. Metschnikow, Ilja Iljitsch 142* Paracelsus 109 Plateau, Josef Antoine Ferdinand 167* Racine, Jean 153 Schieiden, Matthias Jakob 162 Schieiden, Frau Prof. 162f. Steiner, Rudolf (Werke): Die Kernpunkte der sozialen Frage (GA 23) 81 Suess, Eduard 181* Seite: 19 0 RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE Gliederung nach: Rudolf Steiner - Das literarische und künstlerische Werk. Eine bibliographische Übersicht (Bibliographie-Nrn. kursiv in Klammern) A. SCHRIFTEN /. Werke Goethes Naturwissenschaftliche Schriften, eingeleitet und kommentiert von R. Steiner, 5 Bände, 1884-97, Neuausgabe 1975, (la-e); sep. Ausgabe der Einleitungen, 1925 (1) Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung, 1886 (2) Wahrheit und Wissenschaft. Vorspiel einer