- Soziale Phobie
- Allgemeine Informationen
- Was ist soziale Phobie?
- Eine soziale Phobie ist eine anhaltende Angst vor sozialen Leistungssituationen, in denen unbekannte oder Autoritätspersonen anwesend sind und eine Beurteilung abgeben (könnten). Ein Sozialphobiker befürchtet in dieser Situation, sein Verhalten könne auf die andern lächerlich wirken oder er könnte sich blamieren (Angstsymptome). Er versucht alles an sich zu kontrollieren und spielt mögliche Gespräche schon Tage voraus im Kopf immer und immer wieder ab. Er glaubt, andere Menschen würden ihn ablehnen und ausstossen, wenn sie merken würden, wie er wirklich ist (aber viele wissen selber nicht, was sie damit meinen). Wenn es irgendwie möglich ist, meidet er die phobischen Situationen, die zum Beispiel sein können: Beginn und Aufrechterhaltung von Konversationen, Verabredungen, Partybesuche, mit Vorgesetzten oder Autoritätspersonen sprechen. Phobien vor nur einer Situation sind eher selten. Dieses Verhalten beeinträchtigt natürlich den schulischen/beruflichen Aufstieg, viele Sozialphobiker sind arbeitslos weil sie es nicht schaffen, einen neuen Job zu finden, da dazu Gespräche nötig wären. Jene, die einen Job haben, setzen sich sehr unter Druck, alles perfekt zu machen und werden daher sehr geschätzt und immer für ihren Perfektionismus gelobt. Der Perfektionismus entsteht daraus, dass der Betroffene versucht, möglichst wenig Angriffsfläche für Kritik zu bieten. Sozialphobiker stellen sehr hohe Ansprüche an sich und zweifeln dabei gleichzeitig daran, dass ausgerechnet SIE diese erreichen könnten. Ihr niedriges Selbstwertgefühl steht meist in krassen Gegensätzen zu dem, was sie leisten und was andere Menschen/Mitarbeiter/Kollegen/Lehrer für eine Meinung von ihnen haben. Der Sozialphobiker schreibt negative Ergebnisse sich selbst, positive Ausgänge Glück oder dem Wohlwollen anderer zu. Da Sozialphobiker ständig daran denken was andere über sie denken könnten, sind sie meistens Paragraphenreiter, das heisst, wenn es einmal keine negativen Folgen hatte, dass sie ihre Haare kurz trugen, werden sie das immer wieder tun und die neue Erfahrung (wachsen lassen, warten bis man nichts mehr von der Frisur sieht) scheuen wie der Teufel das Weihwasser. Der Sozialphobiker lebt meistens in der Vergangenheit und erinnert sich eher an frühere Misserfolge als an ein einmal erhaltenes Lob. Er zieht negative, einseitige Schlussfolgerungen, ähnlich wie man es von Depressiven kennt. Die meisten Sozialphobiker bleiben Singles (je nach Studie bis zu 68%) und bei den meisten begann die Entwicklung der Phobie schon in der Pubertät. Ein Sozialphobiker ist von sich überzeugt, unbeholfener, unattraktiver und minderwertiger als alle anderen zu sein. Aus Furcht vor Kritik, Ablehnung und Missbilligung schränkt er sein Leben sehr ein, manchmal so weit, dass er das Haus nicht mehr verlässt, ausser wenn er zur Arbeit muss. Dadurch verpasst er wichtige Entwicklungen (und wenn es die Einführung neuer Fahrkartenautomaten an der Bushaltestelle ist) und gerät dann in eine phobische Situation (Soll ich jetzt jemanden fragen? Oh Gott, wie die mich angucken, ich bin sicher der Dümmste von allen! Ich muss hier weg!). Der Sozialphobiker erkennt meistens sein Problem nicht. Er denkt, seine Probleme seien zitternde Hände, Herzrasen, ein hochroter Kopf. Tatsächlich führen diese Symptome bisweilen zu Reaktionen der Umwelt, doch man bedenke, dass sie ohne die Phobie sicher nicht vorhanden wären. Ein Sozialphobiker kann sich NIE völlig entspannen. Vielleicht ein weiteres Beispiel: Ein Sozialphobiker kann nicht auf der Strasse gehen, wenn er weiss, dass ein paar Meter hinter ihm jemand anderes läuft. Ihm wird übel, er glaubt, bei jedem Schritt zu stolpern. Er meint, der andere Mensch beobachte ihn ständig, überhaupt würden ihn alle beobachten, doch das ist Unsinn. Der Mensch hinter ihm denkt vielleicht 5 Sekunden darüber nach, dass vor ihm noch jemand anderes läuft und zeigt mit ziemlicher Sicherheit nicht das geringste Interesse an der Gangtechnik oder Armhaltung unseres Sozialphobikers.
- Die Ursachen einer sozialen Phobie
- Es ist mittlerweile erwiesen, dass der Erziehungsstil der Eltern viel zur Bildung einer späteren sozialen Phobie beitragen kann. Die Eltern von Sozialphobikern sind häufig überbehütend, ablehnend oder selbst sozial ängstlich, wenig kontaktfreudig gegenüber andern Familien und Bekannten und von neuen sozialen Erfahrungen abhaltend. Ausserdem legen sie häufig extremen Wert auf die Meinung anderer und setzen Scham als Erziehungsmassnahme ein. Dies begünstigt wie schon gesagt die Entwicklung einer solchen Phobie und reicht meistens nicht aus, um sie auszulösen. Nun bedarf es also eines Auslösers, und der heisst immer häufiger ''Mobbing''. Es ist relativ selten, dass es plötzlich während eines Gesprächs zu einer Angstattacke kommt und die Phobie auf diese Weise entsteht. Übersicht der Ursachen:
- · Traumatisches Ereignis / traumatische Ereignisse mit negativem Ausgang
- · Bestrafungsprozeduren in der Kindheit verursachen soziale Unsicherheit
- · Ängste können die Folge sozialer Defizite sein
- · Gesellschaftlich vermittelte Einstellungen und durch die Erziehung erzeugte Schuldgefühle bei der Übertretung von Normen .
- Weitere Hinweise sind im nächsten Abschnitt zu lesen.... Hier ein Schema zum ''Ablauf'' einer sozialen Phobie:
- genetische Faktoren (nur spekulativ/erst teilweise erwiesen)
- · Schüchternheit
- · starke physiologische Erregbarkeit
- Umgebungsfaktoren
- · soziale Ängstlichkeit der Eltern
- · wenig soziale Aktivitäten der Eltern
- · wenig selbstwertfördernder Erziehungsstil
- · negative Erfahrungen mit gleichaltrigen / gegengeschlechtlichen Personen (gehänselt werden, nicht beachtet werden)
- Überzeugungen
- · Überbetonung von Formen und Regeln für soziale Kontakte (auch in Erziehung!) (man muss
- sich perfekt verhalten)
- · dysfunktionale Einstellungen und Ansprüche
- Erwartungen
- · soziale Situation führen zu Peinlichkeit(en)
- · Zurückweisung
- · Erniedrigung
- · Geringschätzung
- · mangelnde Erfolgserwartung
- · Angstsymptome (-inhalte)
- · ängstlich, nervöse Erregung in/vor sozialen Situationen
- · Einengung der Aufmerksamkeit auf subjektiv bedrohliche Reize der sozialen Situation (kein Blickkontakt, kein Lächeln, angestrengte Miene)
- · Befürchtung, die Angst könnte sichtbar sein
- Folgen der Angst
- · durch andere sichtbare oder vermutete Auffälligkeit im Verhalten (angespannte Mimik, wenig Blickkontakt, unsicheres Sprechen, Erröten )
- · Überbewertung der vermuteten Auffälligkeiten
- · selbstwertschädigende Gedankenkette über die eigene Unfähigkeit
- · erhöhte Angst vor zukünftigen sozialen Situationen
- · Vermeidung derselben
- · (Depression)
- Mediziner haben eine andere These zur Entstehung psychischer Störungen. Neurologen haben den Botenstoff Serotonin entlarvt. Er leitet im Gehirn elektrische Impulse von einem Neuron zum nächsten. Es ist bekannt, dass zuviel dieses Stoffes psychische Störungen verursachen kann. Wie Klaus-Peter Lesch, Oberarzt an der Uni Würzburg, bewies produzieren zwei Drittel der Menschheit mehr Serotonin als die restlichen 30%. Laut seiner Studie ist ein fehlendes Stück Erbgut verantwortlich für diese Unterproduktion. Die Ängstlichen sind also in der Mehrheit. Offenbar ist Ängstlichkeit in der Evolution eine vorteilhafte Strategie: Der Feigling überlebte den Draufgänger. Wiederum eine andere These macht das Hormon Melatonin, das vor allem in den Wintermonaten gebildet wird, für Schüchternheit verantwortlich.... Wird ein Baby in den Wintermonaten gezeugt (d.h. der Geburtstag fällt auf August/September), wird es sehr stark von dem Hormon geprägt, das die Nervenaktivität fördert. Solche Säuglinge reagieren auf neue Situationen sensitiv, das heisst mit Unbehagen und höherem Herzschlag. Sobald sie älter sind, gehen diese Kinder Neuem aus dem Weg.
- Die Entwicklung und das (mögliche) Ende einer sozialen Phobie
- Eine der wichtigsten Ursachen für eine soziale Phobie ist Mobbing - ganz egal, ob im Beruf, zu Hause oder in der Schule. Man kann aber auch noch weiter zurückgehen, und die Ursachen des gemobbt werdens suchen. Die soziale Phobie manifestiert sich in der Pubertät, je nach Studie zwischen dem 13. und 21. Lebensjahr, weshalb wir uns speziell die Ursachen für Mobbing in der Schule ansehen sollten. Diese sind fast immer Unterschiede zwischen dem Gequälten und den andern. Das könnte eine Krankheit sein, die eine Teilnahme an gewissen Aktivitäten hindert (Asthma, Epilepsie usw), ein Schönheitsmakel (es muss nicht einmal ein grosser sein, Kinder können ja so grausam sein) oder der Betroffene ist strebsamer/intelligenter, schwächer/dünner, kleiner oder stiller als seine Mitschüler. Studien beweisen, dass die meisten Kinder schon nach einmaligem Mobbing zurückhaltender werden und vorsichtiger (schüchterner...) handeln als zuvor. Bei einigen reicht ein einmaliges ''Auslachen'' (wie es von den Lehrern oft harmlos genannt wird) um den Abbruch jeglicher sozialer Kontakte zu verursachen (in Lehrersprache : ''Er/Sie verkriecht sich in sein/ihr Schneckenhaus, das hat nichts zu bedeuten, es geht wieder weg, wenn er/sie mehr mit Kameraden zusammen ist.''). Was noch schlimmer ist, ist die Tatsache, dass ein gemobbtes Kind meist keine Hilfe erhält (''Du musst lernen dich selber zu wehren!'') und weiterem Spott schutzlos ausgesetzt ist. Dieser meisselt meist definitiv ein, was das erste Mal auslachen nur eingeritzt hat. Man kann dieses Schema auch auf die Erwachsenenwelt und den Beruf übertragen. Eine gemobbte Sekretärin wird nicht weniger leiden, wenn sie den Betrieb wechselt, ihre Angst bleibt bestehen, und wenn die neuen Kollegen noch so nett sind. Genauso wird auch ein Schulwechsel beim geplagten Kind nichts bringen. Egal ob Erwachsener oder Kind, beiden raubt das Mobbing jegliches Selbstvertrauen. Sie beginnen zu glauben, was die anderen sagen, sie denken ''Die haben ja recht.'' Nun gibt es zwei mögliche Schemata, wie ein Betroffener reagieren kann. Entweder er zieht sich vollkommen zurück, ein Weg, der oft (und leider schnell) zu Depression und Selbstmord führt, oder er versucht sich so zu verändern, wie es den anderen gefallen könnte. Könnte, weil es ihnen nicht gefallen will, da sie doch nun ein Opfer zum Quälen haben. Also muss die grenzenlose Perfektion angestrebt werden. Aber je perfekter er wird, desto grösser ist der Druck, noch perfekter zu sein. Das ist ein entscheidender Schritt, denn nunmehr versucht der Phobiker alles an sich zu kontrollieren und zu verändern. Aber er hat Angst. Angst, dass es den anderen Menschen wieder nicht recht sein könnte, und darum versucht er, seine (eingebildeten) Mäkel zu verstecken. Und wo liegen seine Mäkel? Alles, was von früher geblieben ist, als ihn die Mitschüler nicht mochten: ER SELBST IST DER MAKEL. Das denkt er, und darum darf niemand erkennen, wie er wirklich ist. Nach vielen Jahren wird er merken, dass er selbst gar nicht mehr da ist. Er hat sich selbst aufgefressen um diese makellose Hülle zu errichten und die ist jetzt leer. Viele bemerken diesen Wandel schon früher und sie möchten ihn verhindern, doch die Phobie zwingt sie zum Weitermachen, sie sind machtlos. In dieser Verzweiflung und Depression liegt für viele der Schritt zum Alkohol nahe. Viele Sozialphobiker sind Alkoholiker. Am Ende dieser grausigen Entwicklung wird sich unser Sozialphobiker vielleicht in einer Depression das Leben nehmen. Wie es leider oft vorkommt unter Sozialphobikern.... Dann werden sich seine Angehörigen und Arbeitskollegen fragen ''Aber wieso? Er war doch so perfekt?'' Er war zu perfekt.
- Wo liegt die Grenze zwischen Schüchternheit und sozialer Phobie?
- Wir haben inzwischen geklärt, dass die soziale Phobie eine Angst vor der Gesellschaft anderer Personen ist. Diese Angst kommt zustande durch die ständig im Unterbewusstsein präsente Frage: ''Was denkt der andere über mich?'' Diese Frage hat sich aber bestimmt jeder Mensch schon mehrmals gestellt, auch die Menschen, die offensichtlich nicht an einer sozialen Phobie leiden. Es gibt also bei jedem Menschen irgendeine Grenze, an der er anfängt, darüber nachzudenken, was andere über ihn denken. Würde es diese Grenze nicht geben, so würde man sicherlich oft Personen beobachten, die bei warmen Wetter nackt durch die Stadt gehen, weil sie einfach keine Lust hatten sich anzuziehen. Auch wäre es dann ein normales Bild, das ständig jemand seine "Geschäfte" mitten auf dem Bürgersteig erledigt, denn was sollte ihn davon abhalten, wenn es ihn absolut nicht interessiert was andere darüber denken, er aber nötig muß? Gleichermassen hätten versaute Witze Hochkonjunktur. Fast jeder findet sie witzig, fast jeder erzählt sie sich im engen Freundeskreis, trotzdem würde man sie mit einem bisschen Schamgefühl doch niemals während einer konservativen Party erzählen.... Also sind wir uns einig, dass ein gesundes Mass an Schamgefühl nicht nur sinnvoll, sondern sogar notwendig ist. Es ermöglicht erst ein vernünftiges Zusammenleben in einer Gesellschaft. Die Grenze ist also sehr fließend. Es gibt keinen klar zu definierenden Punkt, ab dem jemand an einer sozialen Phobie leidet. Dahingegen gibt es allerdings viele Anhaltspunkte, die Hinweise darauf geben:
- Könnten Sie sich bei einem Gespräch mit anderen (natürlich nicht mit jedem) vollkommen entspannen?
- Haben Sie manchmal unglaubliche Lust, sich mit anderen zu unterhalten?
- Spielen sie nie mögliche Gespräche (mit Vorgesetzten) im Kopf ab?
- Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie sind alleine und sitzen etwas komisch (gemütlich) auf ihrem Stuhl. Würden Sie so sitzenbleiben, wenn sie wüssten dass gleich jemand hereinkommt?
- Können Sie sich beim Sex gehenlassen? (oder denken Sie nur ständig daran ob es dem Partner wohl gefällt)
- Selbst wenn Sie hier nur eine Frage mit ''Nein'' beantwortet haben könnten Sie schon zuviel Wert auf die Meinung anderer legen. Wenn Sie allerdings zwei oder mehr Fragen mit ''Nein'' beantwortet haben, deutet das stark auf eine schon vorhandene soziale Phobie hin. Um aber doch einen Versuch der Definition zu wagen: Wenn zu ''normaler'' Schüchternheit übertriebene Sorge vor Missbilligung, Kritik und Blamage, Angst vor autoritärem Verhalten, die Unfähigkeit seine eigenen Bedürfnisse anzubringen (nicht ''Nein'' sagen können) und eine Konfliktunfähigkeit dazukommen, muss man von einer generalisierten sozialen Phobie sprechen. Oder: Schüchterne fassen Vertrauen, je länger die beängstigende Situation dauert, das heisst sie tauen auf. Sozialphobiker empfinden die Situation je länger sie dauert um so unerträglicher.
- Soziale Defizite
- Ein Begriff der häufig auftaucht, aber nicht mit sozialer Phobie zu verwechseln ist, heisst ''soziale Defizite" (auch ''mangelnde soziale Fertigkeiten/Kompetenz/Skills''). Es herrscht immer noch ein Streit, ob eine Unterscheidung von Sozialphobikern und Menschen mit sozialen Defiziten möglich bzw. nützlich ist. Die einen sagen, soziale Defizite gehören nicht zu den Angststörungen und müssten ganz anders therapiert werden. Andere sind praxisorientiert und sagen, viele Patienten hätten sowieso beides und diese Trennung sei unzweckmässig. Gewiss trifft Letzteres zu, da soziale Phobie durch Vermeidung zu sozialen Defiziten führt und da soziale Defizite über negative Erfahrungen zur sozialen Phobie führen. Die Übergänge sind gewissermassen fliessend. Für die zweite Gruppe gehören sowohl soziale Defizite wie auch die soziale Phobie zur Gruppe der ''sozialen Hemmungen'' und die Behandlung der beiden ist nicht grundverschieden. Es ist unerforscht, wie weit sich die soziale Phobie und soziale Defizite überlappen.
- Teufelskreis
- Etwas ganz Charakteristisches für die soziale Phobie ist die ''Angst vor der Angst''. Schon wenn die Einladung zu einer Party ins Haus flattert, bekommen Sozialphobiker Angst. Sie stehen schon in der Erwartung der Situation schreckliche Ängste (und auch körperliche Beschwerden) durch. Die körperlichen Reaktionen stellen für viele das vordergründige Problem dar, weil diese Symptome nach außen sichtbar werden und als weiterer Grund für ablehnende oder negative Bewertung der Umwelt empfunden werden. So kann ein Teufelskreis entstehen: Die irrationale Furcht löst Angst aus, dadurch wird die Leistung tatsächlich beeinträchtigt (Zittern beim Trinken), was andere eventuell bemerken und was wiederum die Vermeidungstendenz steigert. Der Mensch, auf den sich die Ängste beziehen, reagiert auf das Verhalten, und dadurch wird die Situation noch komplizierter. Der Aufzug, das Flugzeug oder das kleine Zimmer bleiben immer gleich, doch bei Sozialphobikern reagieren die anderen auf deren Reaktion. Damit wird genau die Situation heraufbeschworen, vor der sich der Sozialphobiker fürchtet. In der Regel ist es aber so, dass diese Vorangst unbegründet bleibt. Man erwartet einen Zusammenbruch mit allem drum und dran, dabei bleibt es bei einem kurzen Stottern, das vom Gegenüber nicht sonderlich beachtet wird. Das ist der Punkt, wo man ansetzen kann, um diese Erwartungsangst zu bremsen. Man muss sich immer wieder sagen ''Das letzte Mal wurde es auch nicht so schlimm , wie du geglaubt hast....''
- Angstsymptome
- Vielleicht haben Sie sich schon gefragt, was mit dem Körper währen einer Angstattacke passiert... Viele Sozialphobiker befürchten, bei einer Panikattacke in Ohnmacht zu fallen. Genau das wird aber nicht passieren. Angst und ihre Symptome sind ein uralter Schutzmechanismus des Körpers. Bei Gefahr wird der gesamte Körper schlagartig mobilisiert, um eine Flucht oder Verteidigung zu ermöglichen. Was wir davon spüren sind ''Angstsymptome''. Nun wäre es doch dumm, wenn sich der Körper im wichtigsten Moment, wo es um sein Leben gehen könnte, selbst ausschalten würde. Das müssen sich Personen, die fürchten in Ohnmacht zu fallen, immer wieder sagen. Noch bevor wir die Gefahr erkennen, schlägt das Gehirn Alarm. Botenstoffe wie Noradrenalin bringen Atmung, Kreislauf, Stoffwechsel und Muskulatur auf Hochtouren um den Körper für Kampf oder Flucht so gut wie möglich zu wappnen. Das Herz pumpt mehr Blut in die Muskeln und deckt deren erhöhten Sauerstoff- und Zuckerverbrauch. Dadurch werden Verdauungsorgane, Haut und Gehirn schwächer durchblutet und das Gesicht wird bleich. Die Hirnregionen Mandelkern und Hippocampus bündeln die Signale aus Umwelt und Körper und vergleichen sie mit bereits vorhandenen Erfahrungen aus ähnlichen Situationen. Das alles verschmilzt zum Angstgefühl, welches die Reaktion verstärkt. Das Hormon ACTH, welches die Nebenniere zur Produktion der Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol anregt, wird ins Blut entlassen. Daraufhin gibt die Leber Zuckerreserven frei, die den Brennstoff für die erhöhte Aktivität bilden. Noch Tage nach der Attacke ist der Körper damit beschäftigt, die Zuckerreserven wiederherzustellen. Wenn die Angstzustände länger andauern oder sich häufen wird die Produktion der Geschlechtshormone herabgesetzt und die Lust auf Sex verringert sich. Was sind jetzt aber die spürbaren Symptome? Die Pupillen weiten sich, um die Bedrohung so klar wie möglich zu sehen, die Muskeln spannen sich, was man am ehesten an den Armen oder an den Kaumuskeln spürt. Die Haut wird blutleer und die Haare stellen sich auf. Die Bronchien weiten sich, der Puls erhöht sich und wird an den Schläfen spürbar. Man beginnt zu schwitzen und verspürt den Drang, aufs Klo zu gehen. Viele Leute verspüren einen leichten Schwindel, der seine Ursache in der plötzliche Abwanderung des Blutes aus Gehirn und Organen in die Muskeln hat. Es hilft nichts, diese Symptome mit Tabletten zu behandeln, es ist wie gesagt viel besser, sich selber zu beruhigen und sich einzureden, dass es eine normale Reaktion des Körpers ist.
- Die Panikattacke
- Wenn man es nicht schafft sich wie oben genannt zu beruhigen, passiert es oft dass sich Angst und die Angst vor der Angst gegenseitig höherschaukeln und es zu einer richtigen Panikattacke kommt. Dann scheint alles ausser Kontrolle zu geraten. Die Symptome einer solchen Attacke sind unter anderem ein dumpfer Druck im Kopf, Mundtrockenheit, Pupillenerweiterung (manchmal so stark dass das Bild vor Augen zu flimmern beginnt), Ohrensausen, die Stimme klingt zitternd, man kann nur mehr hechelnd atmen und hat einen Kloss/ein Würgegefühl im Hals. Dazu kommt ein Schwindel, der einen wirklich umhertaumeln lässt, diffuser Magendruck bis hin zu Erbrechen. Die Hände zittern, man hat das Gefühl, bleischwere Gewichte an sich zu haben (vor allem an den Armen) und die Beine können nachgeben. Die Panikattacke hat NICHTS mit normalen Angstsymptomen zu tun - Sie ist krankhaft. Sie hat auch Auswirkungen nachdem sie vorüber ist: Vielfach bleiben Mundtrockenheit, Sehstörungen und Ohrengeräusche zurück. Anfälle von Heisshunger (die durch den viel höheren Zuckerverbrauch zurückzuführen sind) und Magen-Darm-Störungen jeglicher Art, Schlafstörungen und Alpträume sowie Muskelverspannungen, -Versteifungen, -Schmerzen und -Zuckungen sind ebenfalls Folgen davon. Die Spitze einer Panikattacke wird nach 1-3 Minuten erreicht, während es ungefähr 30 Minuten dauert, bis sie abgeklungen ist. Eine Ewigkeit für den unter Atemnot, Brustschmerzen, Übelkeit und Zittern leidenden Phobiker. Gegen Panikattacken gibt es keine wirksamen Mittel ausser Tranquilizern, die aber nicht für eine Langzeitbehandlung geeignet sind und die Ursache der Attacke nicht beseitigen.
- Therapien
- Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Therapie einer sozialen Phobie. Am nützlichsten wäre zweifelsohne die Gruppentherapie, doch im fortgeschrittenen Stadium ist das für den Patienten schwer zu ertragen. In einer guten Therapie sollten der Grund der Phobie ermittelt, automatische Gedanken (''Alle anderen haben Freunde. Nur ich werde wohl nie welche haben.'') erkannt und beseitigt werden, die soziale Kompetenz mit Übungen erweitert und häufig gemiedene soziale Situationen bewältigt werden. Auch sollte der Patient lernen, sich zu entspannen. In einer Gruppe wäre das viel einfacher, da der Patient erkennt, dass er kein Einzelfall ist und andere dieselben Ängste haben. Ausserdem sind in der Gruppe Rollenspiele als vorbereitung auf die Situation ''da draussen'' möglich. Eine Verhaltenstherapie ist nötig, da die ursprünglich gemachten negativen Erfahrungen durch die bisher angewandten Vermeidungsstrategien kaum mehr zu korrigieren sind. Es ist in der Regel besser, diese negativen Eindrücke mit neuen, positiven zu "überschreiben''. Dies ist mit einer Gewöhnung an den Angstauslöser möglich. Je öfters ein Patient einer phobischen Situation ausgesetzt ist, desto weniger Angst wird sie ihm in Zukunft bereiten. Wichtig ist aber, dass dabei vorsichtig und langsam vorgegangen wird, und vor allem, dass zuerst abgesprochen wird, welchen Situationen man sich aussetzen will. Ausserdem sollte auch ermittelt werden, welche Aktivitäten am meisten Angst machen und welche eher leicht zu bewältigen sind. Eine Therapie darf nicht zu schnell vorangetrieben werden, es ist wichtig, dass jeder Schritt (jede Situation) vollkommen sicher beherrscht wird, ehe man zum nächsten geht. Man darf allerdings nicht den Fehler machen und sich nur diesem Teil der Behandlung widmen. Es gibt tatsächlich Therapeuten, die regelrechte Rhetorikkurse anbieten. In diesen lernt der Sozialphobiker das perfekte und fehlerfreie Sprechen, was ein weiterer Schritt in Richtung des perfekten Menschen und somit ein Schritt in die falsche Richtung ist, da die Phobie damit nicht behandelt wird. Die soziale Phobie kann auch mit sogenannten Tranquilizern behandelt werden, was aber nur für sehr kurze Zeit und bei schweren Fällen zu empfehlen ist, da Suchtgefahr besteht. Ausserdem ist in den Nebenwirkungslisten der meisten dieser Medikamente zu lesen ''führt zu Ängstlichkeit, Schlafstörungen, Nervosität, Schwindel, Kopfschmerzen, ...'' Dies sind alles typische Angstsymptome, die bei Auftreten den Patienten noch mehr verunsichern und im schlimmsten Fall eine Panikattacke verursachen können. Des weiteren bewährt sind Selbsthilfegruppen, denn es werden nicht nur Probleme ausgetauscht, sondern auch angstmachende Situationen durchgespielt. Im Anfangsstadium besteht die Möglichkeit, eine Selbsttherapie durchzuführen und durch Studium von Literatur seine Probleme zu erkennen und möglicherweise rechtzeitig zu beseitigen. Wichtig ist vor allem, dass die soziale Phobie sehr früh therapiert wird - so früh wie möglich! Sobald die Krankheit ein fortgeschrittenes Stadium erreicht, wird die Therapie mühsamer und im schlimmsten Fall unmöglich, da dem Patienten durch eine Therapie neue (schwerste) psychische Schädigungen angetan würden - Mit Folgen, die ins Ungewisse reichen.
- Selbsttherapie
- Eine Möglichkeit der Selbsttherapie ist es, die Angst vor phobischen Situationen durch kontinuierliche Konfrontation mit eben diesen herabzusetzen. Diese Selbsttherapie eignet sich meines Erachtens für jeden, der noch nicht so stark in seiner Phobie gefangen ist, als dass er sich die Aufgaben, die ich gleich anspreche, nicht zutraut. Grundsätzlich sollte jeder für sich selber überprüfen, ob das wirkliche Hauptproblem das ist, was die anderen über einen denken (Aufklärung). Genau hier setzt nämlich diese Therapie an. Sie ist bestimmt für alle Sozialphobiker geeignet, besonders hilft sie aber wohl den Vorwärtsvermeider-Perfektionisten, da sie genau gegensätzlich zu ihrem sonstigen Verhalten steht, und dadurch bei ihnen auch den stärksten Effekt bringen könnte. Der Sozialphobiker macht sich zu viele Gedanken über die Gedanken der anderen. Das wichtigste Ziel muß es also sein, sich davon zu lösen. Erst wenn ich mir keine Gedanken mehr darüber mache, wie ich auf andere wirke, kann ich natürlich sein. Ein einfaches Beispiel: Ein Jugendlicher, 15 Jahre, hat sich richtig verknallt. Er ist ein normaler Typ - nicht verklemmt. Aber in der Gegenwart des Mädchens seiner Träume wird er kaum ein Wort erausbekommen. Vielleicht wird er sich sogar viel tolpatschiger benehmen, als er es normalerweise tut. Warum ist das so? Der Grund liegt wohl auf der Hand: Er versucht sich zu verstellen. Er versucht nichts mehr zu sagen, was dem Mädchen nicht gefallen könnte. Also redet er nicht einfach drauf los, wie er es in Gegenwart seiner Freunde tut, sondern er versucht "wichtige, sinnvollere" Themen zu finden. Darum ist er sprachlos. Er stolpert vielleicht öfter, gerade weil er versucht nicht zu stolpern. Er verwendet einfach zuviel seiner Konzentration auf den Gedanken "wie wirke ich wohl gerade auf sie", so daß er selbst bei sonst durchs Unterbewusstsein gesteuerten Aktionen (z.B. gehen) Probleme bekommt. Das wird fast allen bei der ersten Liebe so gehen, darum ist es normal. Der Sozialphobiker hält es aber für notwendig, auf alle Personen so zu wirken. Und genau das ist es, was er abzustellen versuchen muss. Es muß irgendwie die Überzeugung her, dass es unwichtige Menschen und wichtige Menschen gibt. Mit 'unwichtig' meine ich hier, dass es Menschen gibt, die für einen persönlich unwichtig sind. Wahrscheinlich sind wir uns einig, dass ein Mensch, an dem man im Urlaub -1500 km entfernt von der Heimat- vorbeigeht, unwichtig ist. Genauso ist ein Mensch unwichtig, den wir nicht kennen aber irgendwo auf dem Bürgersteig unserer Heimatstadt sehen. Frage: Wenn wir uns also in der Theorie einig sind, dass diese Menschen unwichtig für uns sind, wie bringen wir das dann unserem Unterbewusstsein bei? Ich persönlich habe mich bisher auch von solchen Menschen sehr stark abhängig gemacht. Obwohl ich sie vielleicht nie wieder sehe, obwohl sie vielleicht nur (wenn überhaupt) fünf Sekunden über mich nachdenken, habe ich versucht so perfekt wie möglich auf sie zu wirken. Keine Grimassen schneiden, wenn Leute mich während einer Autofahrt sehen könnten. Nicht lauthals singen, wenn ich an einer Ampel stehe und der Fahrer des vorigen Fahrzeugs mich im Rückspiegel beobachten könnte. Aufpassen, das ich keine Schlangenlinien fahre. Das gleiche was hier beispielhaft fürs Auto fahren beschrieben wurde gilt natürlich auch für alle anderen Lebenssituationen, wo mich Personen beobachten können. Das bedeutet: DRUCK, unglaublicher Druck, immer dann, wenn ich nicht alleine bin. Nachdem ich mir selber klargemacht habe, das es völlig egal ist, was solche fremden Personen über mich denken, musste es also darum gehen, dieses theoretische Verständnis in die Tat umzusetzen. Dafür ist alles erlaubt, was einem einfällt: Warum nicht einfach einmal mit dem PKW bewusst Schlangenlinien fahren? Warum nicht Grimassen schneiden oder die Zunge rausstrecken, während man entgegenkommende Fahrer anguckt? Warum nicht einfach mal den entgegenkommenden Fahrer anhupen und freundlich grüßen? Warum nicht einfach mal den Wagen vor der gerade grün gewordenen Ampel abwürgen? Warum nicht einfach mal verpennen dass Grün geworden ist und solange nicht anfahren bis einer hupt? Das Auto bietet hier den besten Ort für den Anfang dieser Therapie. Hier traut man sich mehr, da man ja schnell wieder aus der Situation heraus ist. Eine Möglichkeit ist es z.B. erst nur auffällig zu werden, während man sehr schnell fährt, später dann in der Stadt, bei langsamer Fahrt, dann vielleicht sogar im Stand vor einer roten Ampel.... Die Erfolge sind beachtlich. Im Auto fühlt man sich gleich befreiter und lockerer. Ich habe den Zwang, was die anderen Pkw-Fahrer über mich wohl denken, schon fast komplett abgelegt. Dieses Gefühl ist sogar schon teilweise ins Unterbewusstsein eingedrungen. Während ich früher bestimmte Verhaltensweisen im Auto nicht an den Tag gelegt hatte (z.B. lauthals mitsingen, wenn ich wusste das mich jemand beobachtet/an der Ampel durch langsames Anfahren usw. auffällig werden...) sind das inzwischen schon normale Sachen für mich, zu denen ich mich nicht mehr (wie am Anfang dieser Therapie) zwingen muss. Nachdem man eine Situation extra herbeigeführt hat, in der man sich unwohl gefühlt hat, ist die Hemmschwelle für diese Situation ein kleines bisschen niedriger geworden. Manövriert man sich dann noch ein paarmal in die gleiche Situation, so wird sie einem nach einer Weile nichts mehr ausmachen und man wird anfangen nach extremeren Situationen zu suchen, die man sich selber als Aufgabe stellt. Hier ein Beispiel: Wem es unheimlich peinlich ist, einem entgegenkommenden Autofahrer die Zunge rauszustrecken, weil dieser ja denken könnte: "Hat der/die total einen an der Klatsche?" der wird schon nach dem 5. Mal merken, das es nicht mehr so schlimm ist. Irgendwann wird es einem dann gar nichts mehr ausmachen und man könnte sogar überlegen ob man nicht vorher mal kurz hupt, damit auch wirklich jeder guckt ... Ziel dieser Therapie ist es, das Unterbewusstsein gezielt zu manipulieren. Mit jeder unangenehmen Situation die man ohne "Schaden" überstanden hat, wird der im Unterbewusstsein immer präsenten Frage "Was denkt der andere über mich?" ein wenig der Nährboden entzogen. Um so weniger man über diese Frage nachdenkt, um so natürlicher wird man sich verhalten, bis man irgendwann keinen unnormal hohen Wert auf die Meinung der anderen mehr legt. Risiken: Diese "Selbsttherapie" hat bei mir sehr schnell erste Erfolge erzielt. Dadurch bin ich geradezu in eine euphorische Stimmung ausgebrochen, die sich mit "Lebensfreude pur" am besten umschreiben lässt. Die im Unterbewusstsein fest verankerten Strukturen sind aber nicht durch ein paar Übungen wegzubekommen. Aus diesem Grund folgt der ersten totalen Euphorie schnell eine kleine Depressiv-Phase, wenn man das feststellt. Wichtig ist es, hier nicht aufzugeben !!! Wer weitermacht, der wird immer wieder durch kleine Teilerfolge ermutigt. Als weitere Ermutigung habe ich hier nochmals etwas ausführlicher geschildert , welche Erfolge ich erzielt habe. Zu diesen Taten sollten noch weitere parallele Aktionen laufen. So ist es sicher sinnvoll, sich ständig selber vorzusprechen: ''Mir ist es egal was andere über mich denken.'' ''Mein Leben verändert sich nicht um das kleinste Bisschen, auch wenn mich ein paar Menschen für einen totalen Idioten halten.'' ''Ich bin die allerwichtigste Person für mich, alles was ich machen will (ohne anderen Schaden zuzufügen) kann ich einfach machen !'' Weiterhin kann versucht werden, das eigene Selbstvertrauen gezielt zu steigern. Genauso wichtig wie das gezielte Steigern des Selbstvertrauens ist es aber, endlich falsche Denkprozesse abzustellen, die das Selbstvertrauen verletzen. Am Beispiel ''Äusseres'' ist beschrieben, wie man seine Sichtweisen ändern kann.
- Michael
- Eine andere gute Möglichkeit zur Therapie bilden die öffentlichen Verkehrsmittel. Allerdings ist das eher etwas für Fortgeschrittene, und wer das schon mal probiert hat weiss auch warum: Im Bus oder Tram sammeln sich die seltsamsten Figuren. Für den Anfang nimmt man am besten eine Linie, deren Stationen dicht aufeinander folgen, um den Bus jederzeit verlassen zu können. Auch eine U-Bahn ist dafür geeignet... Man sollte sich zuerst eher einfache Ziele stecken, zum Beispiel zwei Haltestellen abwarten und dann aussteigen. Wenn man merkt, dass man sich ein zu grosses Ziel gesetzt hat, ist es besser auszusteigen als sich mit etwas abzulenken, denn dann war ja alles für die Katz. Einem Anfänger kann es auch helfen, etwas Musik zu hören, während er im Bus ist, denn das verhindert, dass ihn jemand anspricht, was ja nie ausgeschlossen ist (irgendwer hat immer keine Uhr oder will 'ne Zigarette haben). Mit der Zeit kann man durchaus mutiger werden, wie wäre es zum Beispiel, eine ganze Runde zu drehen, also zur Endstation und wieder zurück? Anfangs versteckt man sich hinten im Bus, und nach einigen Durchführungen könnte man es wagen, sich ganz nach vorne zu setzen, so dass der Busfahrer einen sieht und sich fragen könnte, warum man eine Runde dreht. Man könnte an einer Haltestelle wo sich einige Linien kreuzen endlos lange stehenbleiben, so dass sich die anwesenden Leute ernstlich fragen könnten, auf welche Linie man denn wartet. Vielleicht wird man sogar angesprochen... Für Fortgeschrittene wäre doch auch eine kleine Zugfahrt zur Stosszeit keine schlechte Übung... Eine (besonders) für Männer ''interessante'' Übung wäre es vielleicht, in einen Supermarkt zu gehen und eine Packung Monatsbinden zu kaufen, oder Tampons... Es geht die Kassiererin und die anderen Leute NICHT DAS GERINGSTE an, was man kauft, jeder darf kaufen was er will, solange er es bezahlt! Wer unbedingt meint, Damenbinden seien nicht beschämend genug, der kann allerhand anderes Zeugs kaufen, zur Auswahl nehme man am besten einen Beate Uhse-Katalog.... (Minderjährige Finger weg!) Etwas anderes, das helfen könnte, ist seine Besorgungen während der Stosszeiten zu verrichten. Man muss vielleicht nicht mal etwas kaufen, es reicht schon, der grössten Einkaufsmeile der Stadt entlangzulaufen - aber langsam! Das waren jetzt lauter Übungen, wie sie im alltäglichen Leben vorkommen können, doch wer sich wirklich von der Phobie befreien will, muss sich weiter aus dem Fenster lehnen und auch Dinge überstehen, die sonst kein Mensch tun würde. Weil sie dumm, nutzlos und (eben) beschämend sind. Ein paar dieser Dinge will ich hier schildern: Eine Übung könnte sein, dass man sich vor ein grosses Einkaufszentrum stellt (zum Beispiel Karstadt) und einen Passanten nach dem Weg zu eben diesem fragt. Wenn man das ohne Erröten oder Panikattacke übersteht, kann man auch viele andere ''dumme'' Dinge tun. Die Liste solcher Dinge ist enorm. Ein Klassiker, der auch gerne in begleiteten Therapien angewandt wird, ist, sich seltsame Kleider anzuziehen und mitten in einer Menschenmenge aus der Bibel vorzulesen. Mann kann aber auch nur in seltsamen Kleidern rumlaufen oder nur vorlesen - Für den Anfang... Eine weitere Übung für die ganz Fortgeschrittenen ist es, kurz vor Ladenschluss in ein Geschäft für Kleider oder so etwas zu gehen und die ganze Kollektion sehen zu wollen. Aber vorsichtig, es könnte sein, dass die Angestellten sauer werden... Mit Recht, wie ich sagen muss... Wer allerdings das schafft, traut sich mehr als mancher Nichtphobiker.
- Claudia
- Soziale Phobie und der Alkohol
- Traurig aber wahr, immer mehr Sozialphobiker flüchten in den Alkoholmissbrauch. Der Sozialphobiker steht ständig unter Stress und findet nie Ruhe, da ist die Belohnung einer angstreduzierenden Droge enorm. Soweit ist es sicher für jeden verständlich, wenn man sich vorstellt, dass diese Menschen Nächte damit zuzubringen zu überlegen, was sie am nächsten Tag zur Kassiererin im Supermarkt sagen um sich ja nicht zu blamieren. Aber der Alkohol vermag die bestehenden Probleme genausowenig zu lösen wie Kokain, Heroin oder andere Drogen. Im Gegenteil, wenn die Mitmenschen erst einmal bemerken, wie jemand in die Sucht verfällt, distanzieren sie sich und der Betroffene wird noch mehr isoliert.
- Medikamente
- Medikamente die zur Behandlungsunterstützung angewendet werden sind meistens sogenannte psychotrope Medikamente, sie wirken auf das zentrale Nervensystem und damit direkt auch auf das Seelenleben. Anbieten würden sich Beta-Rezeptorenblocker, Benzodiazepine, Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI), Mono-Amino-Oxidase-Hemmer (MAO-H) sowie verschiedene pflanzliche Präparate (Phytopharmaka). Da soziale Phobie noch nicht sehr lange gezielt behandelt wird sind erst wenige Studien über die Wirkung dieser Medikamente bei sozialer Phobie angefertigt worden, was die Möglichkeiten zur medikamentösen Behandlung einschränkt.
- Tranquilizer auf Basis von Benzodiazepin werden am häufigsten verordnet, lösen aber auch die heftigsten Kontroversen aus. Meiner Meinung nach sind sie wegen ihrer hohen Suchtgefahr zu meiden oder nur unter strengster Kontrolle abzugeben und selbst dies nur für sehr kurze Zeit. Faktum ist, dass Benzodiazepin auch weiterhin eine (Not-)Lösung bleiben wird. Viele Ärzte geben es nur bedarfsweise und in Form von Tropfen (schnelle Wirkung aber gleichzeitig niedrige Dosierung) ab. Vor allem bei längerfristiger Anwendung sind Benzodiazepine schädlich, nicht nur weil nach wenigen Wochen bis Monaten die Gefahr einer Sucht besteht, sondern weil sie auch abschottend wirken, eine in Wirklichkeit nicht vorhandene Selbstsicherheit vorgaukeln.
- Beta-Rezeptorenblocker waren früher bei jeglicher Angstbehandlung die erste Wahl, behandeln aber nur körperliche Angstsymptome wie Zittern oder Herzrasen. Im Vergleich mit Placebo schnitten sie aber denkbar schlecht ab. Ein entscheidender Vorteil dieser Medikamente liegt darin, dass sie bei der üblichen niedrigen Dosierung sehr gut verträglich sind.
- Neuroleptika wurden auf ihre Anwendung bei sozialer Phobie noch nicht ausreichend geprüft und alles was man bisher dazu sagen kann, ist, dass sie in niederer Dosierung und schwächerer Ausführung ähnliche Wirkungen erzielen wie Benzodiazepine. Allerdings empfinden viele Patienten ihre dämpfende Wirkung unangenehm und die Angstlösung wird als geringer eingestuft als bei herkömmlichen Tranquilizern. Hochpotente (gezielt antipsychotischen) Neuroleptika werden zeitlich begrenzt eingesetzt. Für alle Neuroleptika besteht KEINE SUCHTGEFAHR.
- Es existiert auch ein sogenanntes Nicht-Benzodiazepin-Anxiolytikum, das nicht abhängig macht und gerne bei generalisierten Angststörungen eingesetzt wird, doch bei der sozialen Phobie scheint es nur begrenzt zu wirken.
- Antidepressiva werden am weitaus häufigsten eingesetzt, und es gibt vier verschiedene Arten davon. Eine Art davon, die trizyklischen Antidepressiva, sind auf ihre Wirkung bei sozialer Phobie noch nicht hinreichend untersucht worden.
- Die Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) zeigten bisher gute Resultate, führten aber zu erheblichen Nebenwirkungen, so zum Beispiel Übelkeit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Ängstlichkeit, Durchfall, Potenzstörungen, um nur einige aufzuzählen.
- MAO-Hemmer (Mono-Amino-Oxidase-Hemmer) gibt es in zwei Varianten, wobei die ältere davon nur noch selten eingesetzt wird, da sie eine ständige Kontrolle des Blutdrucks und eine spezielle Diät benötigen.
- Die MAO-A-Hemmer hingegen sind einfacher anzuwenden und haben weniger Nebenwirkungen (Zwar immer noch algemeines Unwohlsein mit Übelkeit Schwindel, Schlafstörungen und Kopfschmerzen, aber keine Potenzstörungen).
- Einen Aufschwung erleben derzeit die psychotropen Pflanzenheilmittel. Sie wirken nur sehr eingeschränkt und es ist nicht erforscht ob sie bei sozialer Phobie überhaupt wirken, sie werden dennoch gerne bei Langzeitbehandlungen oder leichten Fällen verschrieben. Das Problem mit diesen Tabletten ist, dass der Patient die Wirkung unter Umständen nicht oder nur in Form von Verdauungsstörungen zu spüren kriegt und das Medikament eigenhändig absetzt, weil eine höhere Dosierung nicht möglich ist. Man hört auch oft, dass Ärzte ihren jugendlichen Patienten diese Mittel verordnen weil sie sich scheuen etwas Stärkeres an Jugendliche abzugeben. Mitunter könnte aber genau diese Haltung weitere Schäden verursachen....
- Soziale Phobie und das Internet
- Das Internet bietet gute Möglichkeiten, sich mit anderen auszutauschen. Für viele Sozialphobiker ist es kein Problem, sich schriftlich mit jemandem zu unterhalten, denn was man schreibt, das kann man sich sorgfältig und ungestört überlegen, das heisst man ist geringerem Stress ausgesetzt. Dazu ist das Internet geradezu ideal. Das Internet ist auch aus anderen Gründen sehr wichtig geworden für Menschen mit sozialer Phobie: Man braucht nicht in einen Laden zu gehen, sondern kann sich Dinge nach Hause liefern lassen. Von Büchern über Mobiliar bis zu Nahrungsmitteln. Das macht das Internet auch zu einer Gefahr, denn das Vermeiden angstauslösender Situationen wird dadurch sehr leicht - der soziale Rückzug wird verstärkt! Und da ist noch eine andere Gefahr:
- Soziale Phobie und die Internetsucht
- Natürlich ist das Internet eine angenehme Sache, man kann schriftlich mit anderen Menschen kommunizieren, braucht dabei aber nicht Gefahr zu laufen, irgendwie negativ aufzufallen. Man kann sich ja jeden Satz wunderbar überlegen, kann alles vorher auf Rechtschreibung prüfen... Vielleicht kriegt man dann auch den Mut, einfach mal so zu sein, wie man sonst auch ist und sich nicht zu verstellen. Spätestens wenn dann die Leute im Chat doch noch mit einem reden oder einen sogar sympathisch finden, gehts einem so richtig gut, mit der Zeit sogar so gut, dass man beginnt alles vom Internet abhängig zu machen, nur noch per Internet zu kommunizieren und sich völlig von der Aussenwelt zurückzuziehen. Man kommt nach Hause und der erste Gedanke gilt dem Net... Gegessen wird vor dem Bildschirm, geschrieben nur noch Emails, Radio und Nachrichten kommen auch übers Internet. Die Kosten steigen ins Unermessliche und man fragt sich, wie man das bezahlen soll. Also versucht man, einen Tag nicht ins Internet zu gehen und erkennt seine Abhängigkeit, wird fast wahnsinnig, weil man nicht alle 3 Minuten nachgucken kann ob eine Email abgekommen ist. Die Leistungen in der Schule (oder im Beruf) gehen auf Tauchfahrt und niemand hilft einem, weil das von den anderen nicht realisiert wird... Plötzlich erkennt man, dass es Herbst ist, und es wird einem klar, dass man den Wechsel vom Frühjahr auf den Sommer nicht mitgekriegt hat, eine ganze Jahreszeit fehlt im Gedächtnis... Wenn man es dann geschafft hat, von dieser Abhängigkeit loszukommen, muss man feststellen, dass sie einen um Jahre zurückgeworfen hat. Man trägt sich mit Selbstmordgedanken und in solchen Momenten ist es wirklich, wirklich schwer sich NICHT umzubringen, weil kein einziger Grund da ist, es nicht zu tun... Da sind Schulden wegen der Telefonrechnung, die Freunde sind im Internet und somit unerreichbar, die anderen Menschen da draussen merken, dass man keine Leistungen mehr erbringt und reagieren entsprechend verächtlich darauf... In solchen Situationen erkennt man aber schliesslich seine wahren Freunde, nämlich diejenigen die fragen "Was ist los?" und die versuchen einem zu helfen. Vielleicht ist das der Grund, weiterzuleben... Jedenfalls will ich es niemandem anraten, sich zu lange und zu oft im Internet herumzutreiben, das ist genauso eine Gratwanderung wie Alkohol einzusetzen um etwas lockerer zu werden und so bestimmte Situationen besser zu meistern...
- Zahlen zur sozialen Phobie
- In einer Zeit in der die Nachricht auf dem Anrufbeantworter das Telefongespräch ersetzt leiden 10% der Bevölkerung Zeit ihres Lebens an sozialer Phobie. 3% davon gelten als akut behandlungsbedürftig. Warum? Die Selbstmordrate unter Sozialphobikern ist 18mal so hoch wie in der Normalbevölkerung (jeder 3. Sozialphobiker könnte es sich vorstellen, sich umzubringen bzw. denkt daran es zu tun) und 20% aller Sozialphobiker sind Alkoholiker. Dabei besteht für 80% der Betroffenen Hoffnung und sie könnten durch eine Therapie dauerhaft von ihrer Phobie geheilt werden oder es würde zumindest eine Besserung erzielt. Schon lange hat die soziale Phobie Depression und Alkoholismus auf der Häufigkeitsskala der psychologischen Probleme überholt. Ein Viertel aller Angstkranken leidet an sozialer Phobie, darunter 48% der US-Amerikaner. Damit ist die soziale Phobie auf der Rangliste der Ängste auf Platz zwei. Nur noch die Agoraphobie ist (mit etwa 600 000 Kranken nur in Deutschland) häufiger. Um zu erkennen wieviel ein Viertel ist, muss gesagt werden, dass es beinahe nichts gibt, für das es nicht auch die passende Phobie gibt. Sogar eine Gummibärenphobie existiert...
- Erythrophobie
- Erythrophobie bedeutet Furcht vor dem Erröten. Das Erröten selbst ist eine natürliche Reaktion des Körpers und kann verschiedene Ursachen haben. Ein Mensch kann durch körperliche Aktivität und/oder Veränderung des Atemrhythmus erröten, aber auch Fieber, Medikamenteneinnahme (und besonders die Einnahme erregungssteigernder Mittel) oder Alkoholkonsum können eine Ursache sein. Erröten kann auch die Begleiterscheinung von Gefühlen wie Freude, Aufregung, Wut, Angst oder Scham sein. Erröten bedeutet, dass die Wangenpartien einer Person ins Rötliche wechseln. Der Grund dafür ist die Ausdehnung von Blutgefässen, welche die Zunahme des Blutvolumens in der Haut verursachen. Das wird vom Betroffenen als Temperaturzunahme empfunden. Die Ausdehnungen der Blutgefässe werden vom Mediziner ''Vasodilationen'' genannt. Der Erythrophobiker hat Angst davor, im Beisein anderer Personen zu Erröten, es ist ihm peinlich. Er unterliegt dabei der fixen Idee, in bestimmten Situationen garantiert zu erröten und hat deshalb Angst vor diesen Situationen. Nun kann aber das Erröten eine Folge von Angst sein, weshalb tatsächlich die Möglichkeit besteht, zu erröten. Die Erythrophobie wird deshalb zu den sozialen Phobien gezählt, weil der Erythrophobiker befürchtet, (wegen seines Errötens) von anderen Menschen verachtet oder verspottet zu werden, und er daher ein ähnliches Vermeidungsverhalten wie Sozialphobiker anwendet. Besonders auffällig ist dabei die familiäre Sozialisation:
- Eigenschaften der Mutter:
- mangelnde Herzlichkeit
- Strenge
- Ängstlichkeit (Überprotektion)
- Ironische und höhnische Kritik am Tun der Kinder
- Charakteristika des Vaters:
- Jähzorn
- Strenge
- Repressiv
- Ironisch
- Kennzeichen innerhalb der Familie:
- Familie lebt von Aussenwelt abgeschirmt
- Den Kindern wird zu wenig Eigenständigkeit /kein Freiraum zugestattet
- (Es herrscht Prüderie vor , sexuelle Verdrängung)
- (Unterschwellige , geheime sexuelle Interessen)
- Vermittlung eines paranoiden Weltbildes
- Erziehung wird bestimmt durch:
- Isolation von der Aussenwelt
- Abstempeln des Patienten zum schwarzen Schaf oder als ''Sonderfall''
- Vielleicht fällt es dem Leser auf, wie ähnlich diese Auflistung derjenigen im Kapitel ''Ursachen einer sozialen Phobie'' ist... Ich persönlich wage zu behaupten, dass diese Liste hier eine identische, bloss weniger wissenschaftliche Wiederholung der Letztgenannten ist. Es ist auch zu beachten, dass der Erythrophobiker, der in einer solchen Familie aufgewachsen ist, bestimmte soziale Fähigkeiten nicht erlernen konnte, das heisst er leidet an ''sozialen Defiziten''. Auch kann man darauf bauen, dass er als Kind mehrere traumatische Erlebnisse in der Familie durchmachen musste, eventuell kann man dieses auch als familiäres Mobbing bezeichnen... Der Kern der Erythrophobie ist also eine soziale Phobie. Auch der Erythrophobiker hält sich für minderwertig und empfindet das Beobachtetwerden als Gefahr. Die Angst löst bei ihm das Erröten aus und er fürchtet aufgrund dessen negativ bewertet zu werden. Die soziale Phobie scheint beim Erythrophobiker eher unbewusst zu sein, denn er interpretiert seine Angst als ''Angst vor dem Erröten'', obwohl das Erröten eigentlich die Folge sozialer Ängste ist...
- Soziale Phobie oder Agoraphobie?
- Bevor man die Problematik der sozialen Phobie und ihre Häufigkeit erkannt hatte, kam es oft vor, dass diese beiden Krankheitsbilder miteinander verwechselt wurden oder eine soziale Phobie nicht als solche erkannt wurde. Tatsächlich sind die Symptome einer Agoraphobie denen einer sozialen Phobie sehr ähnlich und die angstauslösenden Situationen können ebenfalls sehr ähnlich sein, aber es ist zu beachten, dass der Sozialphobiker Angst vor der Beurteilung durch andere Menschen hat und der Agoraphobiker Angst vor unvertrauten Orten, prall gefüllten Bussen oder Einkaufszentren an sich hat, nicht aber spezifische Angst vor den Menschen selbst. Die furchterregenden Situationen bei Agoraphobie sind die folgenden:
- - alleine das Haus verlassen
- - unvertraute Orte aufsuchen
- - eine Strasse überqueren
- - öffentliche Verkehrsmittel benutzen
- - Einkaufszentren betreten
- Bei der sozialen Phobie hat der Betroffene zum Beispiel Angst vor Beurteilung durch die Menschen in einem Einkaufszentrum und meidet dieses deshalb. Oftmals wird dann aufgrund einer Fehlinterpretation gesagt, er hätte Angst vor dem Einkaufszentrum an sich, das stimmt jedoch nicht.
- Informationsquellen zum Thema Sozialphobie
- Die nachfolgende Liste von Links ist nicht vollständig; weitere Webseiten können leicht via Google gefunden werden.
- Schweizerische Gesellschaft für Verhaltens- und Kognitive Therapie; mit Literaturtipps:
- http://www.sgvt-sstcc.ch/de/ratgeber-fuer-patientinnen/psychische-stoerungenbr-des-erwachsenenalters/soziale-angststoerung-soziale-phobie/index.html
- Gesundheit Sprechstunde; Zusammenfassung des aktuellen Wissensstands:
- http://www.gesundheitsprechstunde.ch/index.cfm?id=3422
- Wikipedia:
- http://de.wikipedia.org/wiki/Soziale_Phobie
- Selbsthilfe soziale Phobie:
- http://www.sozphobie.de/
- Selbsthilfe-Forum:
- http://www.psychic.de/
- Selbsthilfe-Gruppe in Zürich
- http://www.offenetuer-zh.ch/SHG/soziale_Phobie.htm
- Zeitschriftenartikel über soziale Phobie:
- http://www.ktipp.ch/themen/beitrag/1018347/Leben_mit_der_Angst_vor_Menschen
- Selbsthilfegruppen in Deutschland:
- http://www.sozialphobie.de/
- Artikel eines Wiener Psychotherapeuten:
- http://www.psychotherapiepraxis.at/artikel/sozialphobie/sozialphobie.phtml
- Allgemeine Informationen und Therapeutenliste:
- http://www.soziale-phobie.net/
- Einige Tipps zur Selbsthilfe:
- http://www.psychotipps.com/Sozialphobie.html
- Erfahrungsberichte:
- http://www.ciao.de/Soziale_Phobie__1128857
- Eher kurz gehaltene Informationen und Mailingliste
- http://www.sozphobie.de/sp-info.htm
- ALLES zum Thema Erröten
- http://www.erythrophobie.de
- Artikel über soziale Phobie
- http://medi-report.de/nachrichten/2000/02/20000228-01.htm
- Seite eines Facharztes, mit Selbsttest
- http://www.neuro24.de/a11.htm
- Angst
- http://www.medicine-worldwide.de/krankheiten/psychische_krankheiten/angst.html
- Die Psychoseite: Depressionen, Angst und soziale Phobie
- http://www.angst-und-depri.info
- Häufigkeit von Angststörungen
- http://www.panikattacken.at/angst-daten/angst-daten.htm
- Diese Seite
- Die Seite hier basiert auf der Homepage meines Kollegen Michael (seine Seite). Zunächst möchte ich ihm herzlich dafür danken, denn es war nicht einfach, sowas zusammenzustellen. Leider habe ich den Kontakt zu ihm verloren. Es folgen nun einige Erklärungen (oder auch Andeutungen) was mich dazu getrieben hat, diese Website ins Internet zu stellen. Als ich diese Seite geschrieben habe, ging ich noch zur Schule. Inzwischen sind mehr als 10 Jahre vergangen und ich habe es bis an eine Universität geschafft. Abgesehen von einem kleinen Update bei dem die Links geändert wurden und auf der Hauptseite einige Themen entfernt wurden hatte sich nichts mehr getan seit dem Jahr 2000. Ich selber war ja davon überzeugt, dass die Seite längst veraltet sein müsste, aber ich bekam viele Emails von Leuten, die Hilfe suchten und/oder mir schrieben, dass sie diese Seite sehr gut und hilfreich fanden. Deshalb hatte ich mich entschlossen, sie im Netz zu lassen.
- Wer den Wunsch verspürt, mir zu mailen, der darf das selbstverständlich machen ! :-)
- Die Adresse ist : redfox_84@hotmail.com
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