From Nicolas Ledergerber, 10 Years ago, written in Plain Text.
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  1. Die Biografie einer Bestie
  2. Filed under EPL, Fussball, Sport, barton, city, manchester, newcastle, qpr
  3. Creator Nicolas Ledergerber
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  5. Barton, Joseph Anthony Barton. Sein Name tönt ganz normal, englisch. Doch er ist alles andere. Von vielen wird er nur the beast betitelt. Nicht gerade schmeichelhaft, aber wie kam es dazu?
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  7. Geboren und aufgewachsen ist er in Huyton, einem der ärmsten und gefährlichsten Viertel von Liverpool. Als ältester von vier Brüdern war er das Alphatier. Schon immer. Als er 14 war, liessen sich seine Eltern scheiden und er lebte fortan bei seinem Vater und seiner Grossmutter. Im selben Alter machte er einen Schritt in Richtung Traum eines jeden Jungen. Er schloss sich der Jugendakademie des FC Everton an, die gleiche, welche zum Beispiel auch Wayne Rooney durchlief. Bevor er zum FC Everton kam, wollte sein Vater ihn eigentlich bei Nottingham Forest unterbringen, jedoch lehnte man ihn dort ab, da er für einen professionellen Fussballer angeblich zu klein war.
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  9. Nach nur einem Jahr bei den Toffees kam er zu Manchester City. Dort durchlief er alle Jugendmannschaften bis er schliesslich im November 2002, im zarten Alter von 20 Jahren, sein Debüt in der ersten Mannschaft bringen sollte. Sollte? Ja sollte. Denn Wirrkopf Barton vergisst in der Halbzeit sein Leibchen auf der Ersatzbank, und als er aufs Feld soll, findet er das Shirt nicht. So kommt er erst 5 Monate später zu seinem ersten Pflichtspiel in der höchsten englischen Liga. Seine erste (von unzähligen) roten Karten holte er in einem FA-Cup-Spiel gegen Tottenham; Schiedsrichterbeleidigung.
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  11. Bis 2007 blieb er noch bei den Hellblauen aus Manchester. Für 5.8 Mio. £ wurde er zu Newcastle transferiert. Dort machte er auch gleich wieder auf sich aufmerksam. Im ersten Lokalderby gegen den AFC Sunderland trat er seinem Gegenspieler Dickson Etuhu mit voller Absicht in dessen Testikeln. (http://ow.ly/d2nR8) Nach einer Entschuldigung seitens Barton liess der englische Verband von einer Spielsperre ab. Noch im selben Jahr verprügelt er in der Liverpooler Innenstadt einen Fan auf brutalste Weise zusammen, weil dieser angeblich Trainer und Mannschaft beschimpft hatte. Für diese Attacke wurde er zu sechs Monaten Haft verurteilt. Nach 74 Tagen wird er aber entlassen. (Mai – Juni 2008). Der Verein gab ihm noch eine Chance. Doch dann…
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  13. Am 10. November 2008 wird er wieder für 3 Spiele gesperrt, er schlug seine Faust mit voller Wucht in die Rippe eines Gegenspielers.
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  15. Im August 2011 wechselt er ablösefrei zu den Queens Park Rangers. Dort passiert im Saisonfinale gegen Manchester City dann das unglaubliche. Nach einer Tätlichkeit (Ellbogenschlag) gegen Carlos Tevez sieht er die rote Karte, und rot. Er will sich nicht beruhigen und tritt volles Rohr gegen Agüeros Oberschenkel. Darauf folgte ein Handgemenge. Als er in Richtung Kabine trottet, will er noch auf Mario Balotelli los, wird jedoch von Betreuern und Mitspielern zurückgehalten. Für sein Vergehen wird er zu einer Rekordspielsperre von 12 Spielen verdonnert. (http://ow.ly/d2nWq)
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  17. Noch etwas: auf einer Weihnachtsfeier drückte er mal einem Jugendspieler eine Zigarre ins Auge. Außerdem musste er ein Turnier in Thailand, an dem er mit seiner Mannschaft teilnahm, vorzeitig verlassen, da er in eine Schlägerei mit einem gegnerischen Fan verwickelt war. Infolge dieser Ereignisse unterzog er sich einer Therapie zur Aggressionsbewältigung.
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  19. Joey Barton ist nicht nur ein Monster als Mensch, er wird auch als „Twitter-Monster“ bezeichnet. Er twittert wie kein anderer. Und das nicht harmlos. Für Beispiele empfehle ich euch, folgt ihm doch. Ich tu’s auch. Manchmal grandios, manchmal fragt man sich. Hetzreden gegen andere Mannschaften, gegen die englische Nationalmannschaft, gegen das Fernsehen, gegen die Welt, gegen alles. Wegen eines Tweets über ein Gerichtsverfahren gegen John Terry (Rassismus-Vorwurf) drohte ihm eine Strafe. Doch er antwortet sogleich (natürlich über Twitter): Im Namen der Redefreiheit gehe ich gerne ins Gefängnis. Ich habe kein Problem damit. Macht ruhig einen Märtyrer aus mir. Wollen sie denn jeden in den Knast werfen, der seine Redefreiheit ausübt? Es wird eine Revolution geben, wenn die so einen Scheiss versuchen. Joey Barton.
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  21. Ja, das ist Joey Barton. Was soll man dazu noch sagen. Ach ja, noch etwas zum Schluss: Sein jüngerer Bruder Michael sitzt in lebenslanger Haft, weil er einem schwarzen Studenten eine Axt in den Schädel geschlagen hat. Kein Kommentar.