- Die Aristokratie der Tat
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 - Unserer Situation
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 - Es ist jetzt mehrere Dekaden her, seit die Idee des Cyber-Libertarismus und der
 - Cryptoanarchie zum ersten Mal in den Koepfen von mehr als ein paar Leuten Fuss
 - gefasst hat. Heute sehen wir davon fast nichts. Es gibt ein Dutzend Gruende
 - dafuer, aber es liegt nicht daran das die Vision unausgegoren oder undurchfuehrbar
 - war. So wie ich es sehe liegt der Hauptgrund in der Natur des heutigen Menschen
 - und und an der Groesse des vor uns liegenden Projektes.
 - Es gibt sehr wenige aktive Mitwirkende in der cryptoanarchistischen und
 - agoristischen Szene. Leute die hart arbeiten um Dinge umzusetzen. Sie verwenden
 - zahllose Stunden ihrer Zeit und tausende von Dollar Wert an Technik und
 - Dienstleistungen um eine neue Realitaet zu schaffen. Und ich spende ihnen
 - Beifall, denn sie sind nicht das Problem, sondern der einzige Grund warum diese
 - Gedanken immer noch existieren.
 - Heute schauen wir auf eine Welt, die mehr und mehr Leuten als dysfunktional
 - erscheint. Wir fangen an zu verstehen, das eine Welt die auf Hierarchie nach
 - Hierarchie von Management, Zentralisierung und Kontrolle sowie einer konstanten
 - Folge von Interventionen basiert, langfristig nicht funktioniert.
 - Unsere sogenannten Oeffentlichen Dienstleistungen sind pleite oder am Rande
 - des Zusammenbruchs. Sicherlich, die Erklaerung der Mainstream-Medien und der
 - Intelligenzija besagt, das dies alles auf Grund von "Mangel an Regulierung",
 - "Mangel an Aufsicht" und "gierigem Kapitalismus" so ist.
 - Ich stimmt dem nicht zu. Meiner Meinung nach ist der fundamentale Grund
 - hierfuer, das man die Welt weder durch Wunschdenken noch durch Visionen, die die
 - Realitaet der Natur, der Oekonomie und des menschlichen Verhaltens ignorieren,
 - veraendern kann. Die Massen haben gedacht, dass das Loesen der Probleme, die
 - durch die neueste Loesung von Problemen verursacht wurden, auf kurz oder lang
 - zu einer perfekten Welt fuehren wuerde. Ich habe Neuigkeiten fuer Dich: Dies ist
 - nicht der Fall. Es wird niemals ein Menschen geschaffenes Paradies auf diesem
 - Planeten existieren - ganz im Gegenteil: Das Einzige was wir bisher erschaffen
 - haben ist eine von Menschen gemachte Hoelle fuer so viele.
 - Ja, die Menschheit hat viele Dinge erreicht. Nicht das Unwichtigste davon ist,
 - dass fuer hunderte Millionen Menschen im Westen Hunger und Seuchen weitestgehend
 - der Vergangenheit angehoeren - und sie werden Tag fuer Tag ein geringeres Problem
 - in Entwicklungslaendern. Falls Du dies nicht glaubst, schau Dir bitte die
 - Lebensbedingungen vor Beginn der industriellen Revolution an.
 - Aber anstatt dieses grosse Leistung zu feiern, spucken die fetten und zufriedenen
 - Massen des Westens, die Hunger und Armut vergessen haben, auf die Dinge die dies
 - moeglich gemacht haben - Dinge wie ein Rechtssystem, funktionierende Maerkte,
 - relative Oekonomische Freiheit und aehnliches (lies Hernando de Soto, The Other
 - Path oder The Mystery of Capitalism vom gleichen Autor fuer einige nicht so
 - radikale Einsichten in dieser Richtung). Anstatt Individualismus sowie
 - persoenliche und oekonomische Freiheit zu begruessen beschaeftigt sich die Welt mit
 - dem neuesten Loesungsansatz fuer selbst geschaffene Probleme. Anstatt mit dem
 - schaedlichem Korporatismus abzuschliessen, wird gefordert eine "sozialere" Welt zu
 - schaffen, eine Welt in der die Segen demokratischer Kontrolle in noch mehr
 - Bereiche des Lebens eingreift. Wo die Regierung wieder als Segen fuer die Massen
 - und Beschuetzer der Schwachen angesehen wird. Als haette die Geschichte uns keine
 - Lektion erteilt. So wie die fundamentale Lektion das nur ein produktiver
 - Lebensstil - und keine parasitaerer - das Los der Menschheit verbessern kann. Es
 - ist kein Zufall das Oekonomen, Komplexitaetsforscher und andere Wissenschaftler
 - ein Verstaendnis dafuer entwickeln wie fragil unsere Systeme geworden sind.
 - Systeme, die nicht auf individueller Leistung, Produktivitaet und
 - Entscheidungsfindungen basieren, sondern auf Umverteilung, Betrug und
 - hierarchischer Kontrolle. Unsere Art zu Leben - andere zu beherrschen - ist nur
 - Schritte von einer globalen Katastrophe entfernt. Wahrscheinlich ist der
 - Scheitelpunkt bereits vor einigen Jahren ueberschritten worden und es
 - beschleunigt sich jetzt die Fahrt in den Untergang. Ich sage nicht, dass die
 - Welt morgen untergehen wird, aber wir haben sicherlich momentan nur zwei
 - Optionen: Den Zerfall verlangsamen oder heute zusammenbrechen.
 - Die Aufgabe fuer diejenigen, die nach einer vernuenftigen Alternative suchen, ist
 - heute die gleiche wie vor ein paar Dekaden. Und auch die Antwort ist immer noch
 - die gleiche. Wir brauchen eine entflochtenere Welt, einer freiere Welt, mehr
 - individuelle Entscheidungen und mehr Diversitaet. Die Lektionen die von
 - denjenigen, die den Planeten retten wollen, propagiert werden werden nicht auf
 - die Menschen angewandt. Stattdessen leben wir in einer zwangsweisen Monokultur
 - die nur einen Schaedling weit vom oekonomischen Kollaps entfernt ist.
 - Und Graswurzelaktivismus ist meistens nur eine Illusion - schlussendlich geht es
 - nur darum die Regierenden von unten dazu zu bringen, neue Regeln fuer alle
 - festzulegen. Das Problem ist das "fuer alle", die Monokultur an Aktivitaeten,
 - Regeln und Gedanken. Wir brauchen Diversitaet. Wir brauchen einen Wettbewerb um
 - die besten Ideen waehrend wir gleichzeitig die minderwertigen tolerieren.
 - Die Alternative, die "Loesung", ist nicht noch mehr von dem Gleichen.
 - Es ist ein radikaler Gedankenwechsel. Es ist echte Toleranz, echte Freiheit,
 - Individualismus und nicht Kollektivismus. Es ist eine Welt die auf zwei
 - einfachen Regeln basiert: "Was Du nicht willst, das man Dir tut, das fueg' auch
 - keinem anderen zu" und "Lasse andere in Ruhe, solange Du nicht um das Gegenteil
 - gebeten wirst". Ja, es geht darum andere in Ruhe zu lassen, nicht einzugreifen
 - in jeden Gedanken, jede Tat und jedes Wort. Als ob die reine Existenz andere
 - Menschen Dir die Berechtigung gibt an ihnen rumzupfuschen.
 - Aber wahrscheinlich weisst Du dies alles schon. Die wichtigste Frage lautet:
 - "Wie machen wir weiter?"
 - Drei fundamentale Gedankenschritte
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 - Zuerst muss jeder, der sich eine andere Welt wuenscht, verstehen das diese Welt
 - nicht einfach durch Wunschdenken entsteht. Noch entsteht sie durch Anwendung der
 - gleichen "Loesungen", die unsere Welt zerstoert hat. Sie kommt noch nicht einmal
 - durch Reden oder Beeinflussung von Medien oder Politik zustande.
 - Es gibt nur einen Weg in eine neue Welt und dieser Weg ist beschwerlich.
 - Der erste Schritt auf diesem Weg ist, das wir uns aufrichtig deprogrammieren
 - muessen von den gelernten Methoden kollektivistischer Gedanken, monokulturellem
 - Denken, vom oben nach unten Delegieren und dem Hoffen auf die Massen. Ich
 - wiederhole: Verschwende nicht Dein Zeit damit zu versuchen die Politik zu
 - verbessern, die Massen zu gewinnen oder Zustimmung zu erhaschen.
 - Du bist jetzt erstmal auf Dich alleine gestellt. Dies mag zwar gemein klingen,
 - aber es ist trotzdem wahr. Jeder Innovator ist erstmal alleine - und
 - moeglicherweise fuer eine lange Zeit. Gesellschaften brechen kollektiv zusammen,
 - aber sie werden nur individuell wieder aufgebaut.
 - Der zweite Schritt ist daher zu verstehen, dass Du ein Macher sein
 - musst. Das Du es bist, als Person, als Individuum, die wirklich handeln muss.
 - Es gibt niemanden auf den Du warten koenntest oder solltest. Es gibt auch keine
 - Blaupause, die Du den Architekten der Zukunft geben koenntest.
 - Liess genau - wenn Du nicht handelst, wird nichts entstehen. Wenn Du nicht Deine
 - Traeume verwirklichst, wenn Du nicht fuer Deine Ziele arbeitest, dann werden sie
 - nie verwirklicht werden. Und selbst wenn sie es wuerden - Du haettest kein
 - Mitspracherecht an ihnen und sie wuerden Dir nicht gehoeren.
 - Du waerest nur ein Trittbrettfahrer - und wir verachten Trittbrettfahrer.
 - Der dritte Schritt ist Kooperation und Wettbewerb. Eine der groessten
 - Errungenschaften der Menschheit ist die Arbeitsteilung und der freie Wettbewerb.
 - Ich werde Dich nicht mit Details langweilen, da andere ueber diese Dinge
 - eloquenter geschrieben haben, aber lass mich hier etwas absolut klarstellen:
 - Weder Kooperation noch Wettbewerb funktioniert dadurch, dass man nichtstuend
 - herumsitzt. Um in Wettbewerb zu treten, musst Du erst erschaffen. Um zu
 - kooperieren musst Du etwas zum Tausch anbieten koennen. Es gibt weder Kooperation
 - noch Wettbewerb fuer diejenigen, die nicht zuerst etwas produzieren.
 - Du kannst nicht herumsitzen und darauf warten, dass der Markt Deine Traeume
 - erfuellt und Loesungen fuer deine Probleme erzeugt. Der Markt produziert nicht.
 - Der Markt ist lediglich eine Methode, die Deine Fehler bestraft und Deine
 - Leistungen belohnt. Das ist der Grund dafuer warum viele Leute heutzutage freie
 - Maerkte hassen - denn sie werden Dich bestrafen.
 - Der Markt erschafft nichts - Unternehmer tun dies. Leute die handeln und sich
 - mit der Realitaet auseinandersetzen. Individuen die investieren, denken,
 - handeln, erschaffen - und dann miteinander in Wettbewerb treten und
 - kooperieren. Der Markt verstaerkt nur die Taten derjenigen, die vergleichsweise
 - gut handeln, waehrend er das Handeln derjenigen minimiert, die nur Abfall
 - produzieren. Und jeder der nichts produziert ruft nach letzterem. Man wundert
 - sich, warum eine Gesellschaft die immer darueber spricht, wie die Evolution
 - dieses oder jenes tut, immer noch nicht dieses einfache Konzept versteht.
 - Bevor wir fortfahren, sei Dir im klaren darueber das die drei obigen Schritte
 - aufeinander aufbauen - und das sie nur zusammen vollstaendig sind. Sie stehen
 - nicht fuer sich alleine.
 - Unsere Opposition
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 - Es ist entscheidend zu verstehen, das alles was wir machen koennen mit
 - kulturellem Unternehmertum zusammenhaengt - wir muessen kulturelle Systeme
 - erschaffen. Allerdings sind diese Veraenderungen nicht willkommen. Die
 - gegenwaertige Kultur heisst unseren Beitrag, unsere Ideen und unsere Arbeit nicht
 - willkommen. Sie widersetzt sich allem wofuer wir stehen. Die Gegenwartskultur ist
 - eine Kultur der Massen, der Umverteilung, der Kontrolle und der mehrheitlichen
 - Zustimmung. Sie gibt Sicherheit durch die Masse, durch Gleichheit innerhalb von
 - Grenzen. Alles was wir tun wird als eine schwerwiegende Bedrohung ihrer Struktur
 - angesehen. Vielleicht denkst Du das ich hier grob uebertreibe. Falls dies der
 - Fall ist, praesentiere einfach die Ideen der Cryptoanarchie oder nur des
 - radikalen Individualismus Deiner Peergroup.
 - Opposition zur Gegenwartskultur hat mehrere Konsequenzen.
 - Erstens bedeutet es das die Umwandlung der momentanen Situation in eine neue
 - Gesellschaft eine sehr energieverzehrende Sache waere, die wahrscheinlich nicht
 - zu bewaeltigen ist. Es macht viel mehr Sinn unsere Gesellschaft unabhaengig von
 - den Dingen zu entwickeln, die bereits existieren.
 - Zweitens haben wir keine Aussicht auf mehrheitliche Zustimmung bevor wir nicht
 - bereits die aktuellen Systeme der Welt aus dem Feld geschlagen haben.
 - Drittens hat der Wettbewerb mit der dominanten Kultur grosse Risiken. Wir
 - werden auf jeden moeglichen Widerstand treffen (und tun dies bereits). Wir sind
 - nicht willkommen. Wir sind Feinde und werden entsprechend behandelt. Dies
 - bedeutet das diejenigen, die die gegenwaertigen Weltsysteme verteidigen, alles
 - notwendige (oder auch nur nuetzliche) tun werden um uns zu zerstoeren.
 - Daraus kann man zwei Lehren ziehen, die ich auf die harte Tour gelernt und
 - mir seitdem zu Herzen genommen habe: Aktiv zu sein als kultureller Unternehmer
 - der einen alternative Lebensweise schaffen moechte geht mit persoenliche Risiken
 - einher. Es ist klug vernuenftige Vorsichtsmassnahmen zu treffen. Wir sollten weder
 - naiv sein, und auf die guten Herzen unserer Wettbewerber vertrauen, noch sollten
 - wir uns einschliessen und dadurch ineffektiv werden. Man kann einen Kampf auf
 - zwei Arten gewinnen: Entweder man bezwingt den Gegner im Kampf oder man
 - veraengstigt ihn bis zur Unterwerfung und zerstoert seine Ressourcen. Wir koennen
 - uns durch gute Sicherheitsmassnahmen gegen die Bezwingung verteidigen. Aber wir
 - sollten nie soweit gehen, das wir uns aus Furcht zurueckziehen, mit zerstoerten
 - Ressourcen oder bewegungsunfaehigen Truppen.
 - Kultureller Konflikt kommt mit Risiken, sogar mit dem Risiko persoenlichen
 - Schadens. Falls Dir dies nicht bewusst ist oder Du nicht willens bist diese
 - Risiken einzugehen, bitte - lass uns einfach in Ruhe. Du bist dann kein
 - Verbuendeter sondern ein weiteres Risiko fuer uns. Und eine weitere Verschwendung
 - unserer Energien, die man besser fuer produktives Handeln einsetzen koennte.
 - Und im Uebrigen, hoer auf uns zu sagen was wir tun sollen, wenn Du selber unwillig
 - bist es selber zu tun.
 - Bemerkungen zu einer anderen Gesellschaft
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 - Ich habe keine Ahnung wie eine andere Welt im Detail aussehen wird. Aber das
 - haelt mich nicht davon ab, daran zu arbeiten sie so gut zu gestalten wie ich es
 - kann. Wir lernen alle durch Erfahrungen und identifizieren was vergleichsweise
 - am besten ist durch Wettbewerb. Es gibt mehrere Lektionen die wir durch diesen
 - Prozess gelernt haben, Fehler die wir gemacht und identifiziert haben -
 - ich moechte das Du ueber diese Lektionen nachdenkst und Deine Schluesse aus ihnen
 - ziehst:
 - * Warte nicht auf Perfektion - Alles ist besser als Nichts. Insbesondere wenn
 - intelligente Menschen aufeinandertreffen passiert es, das die Theorie die Praxis
 - ueberwiegt. Wir verbringen Jahre damit perfekte Systeme zu entwickeln, perfekte
 - Geschaeftsplaene, perfekte Produkte - und scheitern. Das Perfekte entwickelte sich
 - daraus, das man etwas Unperfektes erschafft und spaeter herausfindet was
 - vergleichsweise am besten ist. Und waehrend Du dabei bist hast Du etwas worauf Du
 - aufbauen kannst und was Du benutzen kannst. Also bitte, versuche so gut zu
 - handeln wie moeglich - so lange Du ueberhaupt handelst.
 - Veroeffentliche frueh - veroeffentliche oft - verbessere in der freien Wildbahn,
 - sichtbar. Dies ist besonders im Kontext aktiver Leute wichtig, Leute mit sich
 - veraendernden Ideen ueber was man tun koennte, die aber deswegen nie umgesetzt werden.
 - Marktanteile erreicht man dadurch, das man mit simplen Loesungen beginnt, die
 - dann komplexer werden. Sei darauf vorbereitet, dass sich einige Leute darueber
 - beschweren werden, dass das Produkt nicht perfekt ist - lass Dich davon nicht
 - entmutigen: Denke immer daran, das etwas Geschaffenes, Konkretes immer besser ist
 - als nur eine Vision. Leute die sich nur beschweren aber nicht den Mut haben mit
 - Dir in Wettbewerb zu treten sind schlechte Ratgeber. Ein bezeichnendes Beispiel
 - dafuer ist die Schaffung "perfekten Geldes": Waehrend wir es noch nicht haben,
 - benutze Bargeld, benutze Gold und Silber, treibe Tauschhandel. Sitze nur nicht
 - wartend herum. Mache das Beste aus dem, was heute bereits existiert.
 - * Sei Dir bewusst, dass die Zukunft nicht nur aus Bankern und Programmierern
 - bestehen wird. In Wirklichkeit erschaffen Programmierer und Banker nur
 - Plattformen und Werkzeuge. Aber das Leben entsteht erst durch diejenigen, die
 - Diversitaet produzieren. Durch die tausende von Gewerben, Produkten und
 - Dienstleistungen die Menschen wertschaetzen. Erwarte nicht, das alle Deine Kunden
 - Computer-Freaks oder Oekonomen sein werden, sondern ziele auf die
 - Tante-Emma-Laeden, die Bauern und die Tischler ab. Sie sind es fuer die Du Wert
 - schaffen musst, sie sind es die mehr Entscheidungsbefugnisse benoetigen. Eine
 - Gesellschaft von Bankern und Programmierern wird an einem Tag verhungern. Dies
 - bedeutet nicht das sie keine Lernkurve bewaeltigen muessen, aber versuche die
 - Lernkurve so flach wie moeglich zu halten. Falls Du kein Banker oder
 - Programmierer bist und dies liesst, dann bist Du herzlich willkommen bei diesem
 - Kampf mitzumachen. Du wirst am meisten benoetigt, Du kannst am meisten tun. Aber
 - tue es.
 - * Basiere Dein Handeln weder auf der Zustimmung der Massen noch mache Dich davon
 - abhaengig die Massen zu belehren oder zu ueberzeugen. Es ist so hoffnungslos, wie
 - vor einer heranstuermenden Bueffelerde zu stehen - entweder Du rennst weg oder Du
 - wirst ueberrant. Es ist viel besser weit entfernt von ihrem Weg, der in den
 - Untergang fuehrt, zu stehen und diejenigen zu Dir einzuladen, die sich von der
 - Herde absetzen.
 - * Die Welt benoetigt wirklich keine weiteres soziales Netzwerk fuer
 - Freiheitsliebhaber. Obwohl reden Spass macht veraendert es wenig. Konzentriere
 - Dich auf den Handel, konzentriere Dich darauf Leute in Freiheit zu ernaehren -
 - nicht darauf sie mit Gerede zu uebersaettigen.
 - * Wir leben in aufregenden Zeiten. Nie zuvor haette ein Projekt wie dieses eine
 - Chance gehabt, erfolgreich zu werden. Der Grund dafuer ist die breite
 - Verfuegbarkeit internationalen Transports und internationaler, sofortiger
 - Kommunikation (auch bekannt als das Internet). Da wir wenige sind, die weit
 - voneinander entfernt leben, benutze das Digitale, benutze das Internet. Dieses
 - Werkzeug kann uns grenzueberschreitend verbinden. Es macht unseren Markt moeglich,
 - erlaubt es uns mit den wenigen Gleichgesinnten Handel zu treiben, da wir dafuer
 - nicht alle an einem Ort sein muessen. Wir koennen langsam und verteilt wachsen -
 - und trotzdem erfolgreich wachsen.
 - * Beziehe das Physikalische mit ein. Die ist wahrscheinlich der groesste Fehler,
 - den wir bisher gemacht haben. Nicht alles ist digital, das Leben findet nicht im
 - Internet statt. Und da wir von der gegenwaertigen Gesellschaft nicht willkommen
 - geheissen werden, koennen wir das Physikalische nicht an sie delegieren.
 - Es funktioniert nicht, unser Handeln mit ihren Institutionen zu vermischen - sei
 - es das Bankwesen, das Justizsystem, Polizei, Recht oder Identifikationssysteme -
 - sondern es schadet. Es macht uns verwundbar. Sei selber physikalisch, erschaffe
 - physikalische Plaetze zum Treffen und Handeln. Schuetze Deinen Koerper, aber
 - verstecke Dich nicht - es gibt wenig Leben und keinen Fortschritt, wenn man sich
 - im Sand vergraebt. Sei mutig, aber vernuenftig. Sei physikalisch. Arbeite daran
 - Alternativen fuer die Instrumente unserer Konkurrenz zu schaffen, erschaffe neue
 - physikalische Waehrungen, neue Handelsnetzwerke, Lagerhaeuser, Marktplaetze, Clubs,
 - Bars, Krankenhaeuser und Fabriken! Lebe, und lebe physikalisch.
 - * Die Kombination von Physikalischem und Digitalem erlaubt es uns viel
 - mehr zu experimentieren, als wenn wir nur das Physikalische haetten. Digitale
 - Kommunikation erlaubt es uns mit der Panarchie zu experimentieren, denn wir
 - muessen nicht alle einer Meinung sein, sondern koennen digitale Schutzschirme
 - nutzen um nur zu interagieren, wenn wir es wollen und unter den Bedingungen, die
 - wir wollen. Falls jemand mit Deiner Haltung zu Privateigentum nicht
 - uebereinstimmt hat man in der physikalischen Welt ein Problem, aber nicht in der
 - digitalen. Aber es wird noch besser: Durch die digitalen Schutzschirme muessen
 - wir nicht alle einer Meinung sein, wir muessen nicht alle philosophischen Fragen
 - beantworten, bevor wir anfangen zu handeln. Ganz im Gegenteil: Unser Handeln
 - wird die philosophischen Fragen loesen - und wo sie ungeloest bleiben werden sie
 - bedeutungslos sein! Wieder eine Ausrede weniger nicht zu handeln. Tue etwas!
 - * Du bist weder der Einzige, der etwas tut, noch solltest Du es sein.
 - Arbeitsteilung erfordert andere neben Dir. Und offen gesagt: Wir Menschen
 - benoetigen menschliche Interaktion. Wir benoetigen Ebenbuertige, die uns neue
 - Einsichten geben, neue Inspirationen oder einfach nur verstehen, was wir
 - durchmachen und uns zuhoeren. Aber es gibt noch mehr zu sagen: Handel und
 - Wirtschaft beschaeftigen sich mehr mit Menschen als mit Waren und Geld. Es sind
 - die Geschaeftsbeziehungen, die die Grundlage fuer viele Freundschaften, neue
 - Produkte und neue Ideen liefern. Ausserdem geht es darum eine neue Gesellschaft
 - zu erschaffen. Das benoetigt soziale Interaktion. Nimm Dir Zeit um sie in Deine
 - Beziehungen zu investieren. Investiere Zeit darin, einem bestehenden "Stamm"
 - beizutreten oder Deinen eigenen zu gruenden.
 - Ein Unternehmer sein
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 - Es gibt eine Sache, die einen Erbauer, einen Unternehmer, von allen anderen
 - unterscheidet. Es ist weder sein Erfolg oder Misserfolg, noch sein Kontostand
 - oder die Marketingsprache. Es sind die produktiven Handlungen. Der Unternehmer
 - wartet nicht darauf, das ihn jemand anderes fragt in eine etablierte Firma
 - einzutreten. Er ist auch niemand der herumsitzt und darauf wartet, bis sich
 - irgendetwas so fuegt das es ihm ermoeglicht endlich aufzustehen und zu handeln.
 - Der Unternehmer ist immer wach und sucht nach Moeglichkeiten, nach Dingen die er
 - profitabel oder einfach nur zum Spass tun kann. Er wartet nie darauf, das andere
 - seine Probleme loesen oder seine Beduerfnisse befriedigen. Es ist ausserdem ein
 - Missverstaendnis zu denken, das ein Unternehmer nur neue Dinge erfindet, Dinge
 - tut die vorher niemand getan hat. Dieses ist meistens nicht der Fall,
 - sondern nur selten. Der Unternehmer sucht nach Dingen, die er besser machen
 - kann, Dinge die er verbessern kann, Dinge die er anders machen kann. Ein
 - Unternehmer muss Diversitaet begruessen - nur weil jemand anderes etwas schon getan
 - hat, heisst das nicht das man es nicht besser, billiger, netter oder schoener
 - machen kann - oder sogar noch einmal auf die gleiche Art! Scheue niemals davor
 - zurueck in Wettbewerb zu treten, scheue niemals davor zurueck zu verbessern,
 - scheue noch nicht einmal davor zurueck zu kopieren! Diversitaet macht die Welt
 - schoen, und widerstandsfaehig.
 - Durch sein Handeln geht der Unternehmer Risiken ein und es sind diese Risiken
 - die seinen Profit erzeugen. Nichts wird getan ohne Risiken einzugehen, denn
 - nichts von Wert ist risikofrei. Es ist vernuenftig Risiken zu reduzieren - aber
 - nicht zu jedem Preis. Verfalle nicht in eine untaetige Starre, weil Du verlieren
 - koenntest. Eines dieser Risiken ist der Wettbewerb, oder sogar durch den
 - Wettbewerb verdraengt zu werden. Vielleicht kannst Du kooperieren, vielleicht
 - wirst Du verlieren, vielleicht wirst Du gewinnen. Gib niemals auf oder
 - kooperiere nur weil Du vor dem Konflikt und dem Risiko zurueckschreckst. Es geht
 - darum, die besseren Dinge zu erschaffen und der Wettbewerb hilft uns dabei
 - herauszufinden, was wirklich am besten ist.
 - Die Gesellschaft auf die wir hinarbeiten hat eine Lernkurve, insbesondere wegen
 - den Verteidigungswerkzeugen die wir benutzen muessen und weil wir die schaedlichen
 - Geschaeftspraktiken, an die wir in der heutigen Gesellschaft gewoehnt sind, verlernen
 - muessen. Es gibt Dinge, die Du lernen musst. Unter anderem wie man verschluesselte
 - Kommunikation benutzt, wie man anonyme Netzwerke benutzt und wie man mit
 - Instant-Messaging- oder Chat-Netzwerken wie z.B. IRC kommuniziert. Du musst auch
 - lernen, wie man ein Geschaeft abschliesst ohne die Moeglichkeit zu haben, die
 - Polizei zu rufen oder wie man einen Vertrag durchsetzt, ohne Gewalt zur Verfuegung
 - zu haben. Selbstvertrauen und Widerstandsfaehigkeit benoetigt Fertigkeiten und
 - diese musst Du lernen. Es gibt keinen Weg darum herum. Lerne sichere
 - Kommunikation, Verschluesselungssoftware und Tradecraft. Es wird Dich
 - wahrscheinlich vor Schaeden bewahren.
 - Ausserdem musst Du Dinge neu erlernen, die unsere Vorfahren bereits wussten. Ich
 - meine damit nicht, wie man seine eigenen Faesser herstellt oder mit einem Pferd
 - pfluegt. Sondern ich rede mehr ueber Geschaeftsprozesse und darueber wie man ein
 - ehrenwerter Kaufmann ist. Viele Dinge die Handel und Geschaeft in der
 - Vergangenheit effektiv gemacht haben sind verschuettet gegangen und wurden durch
 - Methoden ersetzt, die in erster Linie als Kontrollmittel dienen - und nicht die
 - Verbesserungen bieten, mit denen sie angepriesen wurden. Habe ich erwaehnt, das
 - viele dieser Methoden weniger kostspielig und zeitaufwendig sind, als die die
 - wir heute benutzen?
 - Du musst Zeit zum Lernen investieren und dafuer in der und fuer die neue Gesellschaft
 - zu bauen. Es wird nicht leicht sein oder schnell gehen. Es ist ein Prozess und
 - Du faengst unten an. Nimm Dir die Zeit um Beziehungen mit anderen in der
 - Schattenwirtschaft aufzubauen, nimm Dir die Zeit mit anderen Leuten in den
 - verschiedenen Chatnetzwerken und Foren zu reden. Stell nur sicher, das Du nach
 - den praktischen, nuetzlichen Dingen suchst. Verheddere Dich nicht in
 - philosophischen Diskussionen.
 - Investiere ausserdem in Personen. Reden kann niemals das Handeln ersetzen. Um zu
 - lernen und Geschaeftsbeziehungen aufzubauen musst Du Geschaefte machen. Dies ist
 - in unserer Welt besonders wichtig. Fang mit kleinen Geschaeften an, erkundige
 - Dich nach der Reputation und Warnungen und gewichte sie vorsichtig - auch wir
 - haben Betrueger unter uns. Investiere in Deine Reputation indem Du ehrliche
 - Geschaefte machst und Dein Wort haeltst. Und dafuer musst Du handeln, Geschaefte
 - abschliessen und Risiken eingehen.
 - All diese Dinge vorausgeschickt, wirst Du wahrscheinlich immer noch dieses
 - nagende Gefuehl in der Magengegend haben. Man nennt es Furcht. Und es ist eine
 - gute Sache. Furcht wird Dich wach halten und dafuer sorgen, das Du aufmerksam
 - bleibst. Sie sorgt dafuer das Du Sicherheitsprotokolle befolgst. Sie wird
 - verhindern, das Du aus Schamgefuehl Deine Schutzvorrichtungen reduzierst. Achte
 - nur darauf, das Du Deine Furcht umklammerst und nicht umgekehrt. Beherrsche
 - Deine Furcht, benutze sie, lass sie nicht Dich beherrschen und benutzen.
 - Ernsthaft, Deine Zukunft wird davon abhaengen ob Du Deine Furcht beherrschen
 - kannst ohne das Dich Deine Furcht immobilisiert.
 - Die Aristokratie der Tat
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 - Der Titel dieses Artikels ist "Aristokratie der Tat" und Du hast Dich
 - vielleicht gefragt worum sich das alles dreht. Viele Personen haben mich gefragt
 - wo diese Netzwerke sind, diese Wagen auf die sie aufspringen koennen, der
 - perfekte Ort an dem sie sich hinsetzen koennen um sich auszuruhen und die Fruechte
 - der Freiheit zu ernten. Wie oft habe ich schon diese Worte gehoert: "Es muss
 - irgendjemanden geben, der dies schon getan hat und uns es zeigen kann."
 - Davon gibt es nichts (tja, es gibt was, aber...). Um ein Teil davon zu werden,
 - von unserer Welt, musst Du in die Aristokratie der Tat eintreten.
 - Was wir tun ist riskant und wir sind Menschen denen das bewusst ist. Was wir tun
 - hat Wert, aber wir wissen auch, das wir vielleicht nicht die beste
 - Implementierung haben. Ausserdem haben wir gelernt, das es uns eine Menge Energie
 - spart, wenn wir waehlerisch sind im Hinblick auf die Leute mit denen wir uns
 - assoziieren (und wir benoetigen diese Energie fuer das Handeln).
 - Kurz gefasst, wir bieten kein kostenfreies Mittagessen. Vielleicht moechten wir
 - Dir ueberhaupt kein Mittagessen anbieten. Wir sind nicht bereit Deine Anfuehrer
 - und Ordner zu sein.
 - Wenn Du darauf wartest, das wir Deine Problem loesen, die Werkzeuge bauen, die Du
 - haben moechtest, Dir Moeglichkeiten bieten und Dich hochzuziehen, dann
 - unterliegst Du einem schwerwiegendem Irrtum. Es ist nicht unser Fokus im
 - Leben, die Arbeit zu erledigen, die Du selber erledigen musst. Wir sind nicht
 - die Unternehmer, die zu Deiner Verfuegung stehen. Warte nicht auf uns - mache es
 - selber. Wenn Du dies tust, werden wir darueber nachdenken ob und wie wir daran
 - teilhaben werden. Passiv sein wird Dich nirgendwo hinbringen. Wir wollen Macher,
 - keine Redner. Wir suchen nach denjenigen die den Weg gehen und nicht nur
 - darueber reden.
 - Wir betrachten weniges nur oberflaechlich. Du hast kein Recht von uns ernst
 - genommen zu werden und wir schulden Dir gar nichts. Wenn Du aufgenommen werden
 - moechtest, vielleicht sogar geehrt werden moechtest, dann musst Du Dich beweisen.
 - Beweise Dich durch Handeln, Erschaffen, Bauen.
 - Unsere Welt ist auch kein Platz voll mit Geschenken. Wenn Du etwas moechtest,
 - dann musst Du dafuer bezahlen. Was wir machen hat uns viel gekostet und tut es
 - immer noch. Sei dankbar, wenn Du ein Geschenk erhaeltst, aber verlange es
 - niemals. Wir werden auch niemals etwas ohne Kompensation von Dir verlangen.
 - Wir sind Kaufmaenner, Kapitalisten, Erbauer, Unternehmer, Haendler. Aber im
 - Gegensatz zum landlaeufigen Glauben sind wir zivilisiert - wir muessen es sogar
 - sein um das zu tun was wir tun. Wir fordern das gleiche von Dir. Zeige das Du
 - ehrenwert und tugendhaft bist. Achte auf Deine Worte, halte Deine Vertraege ein,
 - benimm Dich wie eine erwachsene, ernstzunehmende Person. Wenn Du denkst das
 - diese Forderung altmodisch und ueberholt ist, dann lass uns alleine.
 - Sei geduldig. Rom ist weder an einem Tag zusammengebrochen noch in einem Jahr
 - erbaut worden. Wenn Du ungeduldig bist, wirst Du von einem Projekt zum naechsten
 - springen. Dadurch wirst Du unzuverlaessig und mit Dir zusammenzuarbeiten wird
 - mehr Arbeit sein, als es wert ist. Sei schnell, aber sei geduldig. Allerdings
 - wird fuer diejenigen, die handeln anstatt auf andere zu warten, Geduld das
 - geringste Problem sein.
 - Du wirst vielleicht meinen obigen Aussagen oder Forderungen nicht zustimmen.
 - Du denkst vielleicht in unserer Mitte gibt es einen Platz, an dem Dich Leute
 - mitziehen und fuettern. Das Du ein Anrecht darauf hast zu empfangen ohne zu
 - geben. Oder zu verlangen das wir Dir Dinge abnehmen, an denen wir kein Interesse
 - haben. Vielleicht denkst Du, das wir mit genug Ueberzeugungsarbeit unsere Haltung
 - aendern. Vielleicht. Solange Du nicht produzierst haben wir jedenfalls nicht mal
 - ein Interesse daran es zu probieren. Wenn Du nicht produzierst, dann geh fort.
 - Wir machen was wir machen genau um den Pluenderern, Parasiten, Buettenrednern und
 - Trittbrettfahrern zu entgehen. Lass uns in Ruhe.
 - Vielleicht denkst Du auch, dass ist alles zu viel fuer Dich. Das es der ganze
 - Aufwand nicht wert ist. Das es einen einfacheren Weg geben muss oder wir es Dir
 - leichter machen koennen. Falls Du das denkst, lass uns in Ruhe. Wenn Du dafuer
 - nicht bereit bist, verschwende nicht unsere Zeit. Wir benoetigen sie um
 - irgendwann eine Gesellschaft zu haben, die fuer Leute erreichbar ist, denen
 - es heute noch zu viel ist.
 - Aber was wenn Du zustimmst? Dann beweise das Du zur Aristokratie der Tat
 - gehoerst.
 
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