From Subtle Lion, 11 Years ago, written in Plain Text.
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  1. „Das Kind muß endlosen Familienstreitereien – oder in liberaleren Familien dem »Familienrat« – beiwohnen. Da sind die Verwandten, denen es zulächeln muß, und häufig muß es Gottesdienste besuchen. In der wenigen ihm verbleibenden Zeit wird es, zumindest in unserer modernen Mittelschicht, beaufsichtigt, wodurch jede Entwicklung zu Initiative und Kreativität blockiert wird: Die Wahl seines Spielmaterials wird ihm vorgeschrieben (Spielsachen und Spiele), sein Spielplatz wird definiert (Turnhallen, Parks, Spielplätze, Ferienlager); häufig darf es nur Kinder der gleichen ökonomischen Schicht zu Spielkameraden wählen; in den Vororten sind es die Schulkameraden oder die Kinder der Freunde der Eltern. Das Kind wird in so vielen Gruppen organisiert, daß es selbst nicht mehr hindurchfindet: Pfadfinder, konfessionelle Jugendgruppen, Arbeitskreise, Sportvereine usw. Eine eigene Kultur wird ihm vorgeschrieben – im Fernsehen darf es oft nur die öden Kinderserien anschauen (...). Von den (guten) Filmen für Erwachsene wird es ausgeschlossen. Seine Lektüre wird häufig aus dem abgedroschen Katalog der Kinderliteratur ausgewählt“ (Firestone 1973, 1978).