- Oberlandesgericht Naumburg
- Mitarbeiter sollen über 1.000 Kopien angefertigt haben
- Drei Mitarbeiter des Oberlandesgerichtes (OLG) Naumburg sollen über 1.000 Kopien für private Zwecke angefertigt haben. Das muss der Präsident des OLG am Freitag Ministerin Kolb erklären.
- NAUMBURG.
- Vor dem Präsidenten des Oberlandesgerichts (OLG) Naumburg, Winfried Schubert, liegt am Freitag ein schwerer Gang. Seiner Dienstvorgesetzten, Sachsen-Anhalts Justizministerin Angela Kolb (SPD), soll er Rede und Antwort dazu stehen, was sich genau zwischen Oktober 2010 und März 2013 in seiner Behörde abgespielt hat. Dabei geht es um den Verdacht, dass Mitarbeiter in dieser Zeit mehr als 1.000 Raubkopien von Musik, Hörbüchern und Filmen angefertigt haben.
- Aufgeflogen war all das im März 2013, als ein Mitarbeiter in einem Farbdrucker des Gerichts Ausdrucke von CD-Covern entdeckte. Während der daraufhin eingeleiteten Geschäftsprüfung - speziell im Dienstzimmer des IT-Verantwortlichen - offenbarte sich das Ausmaß: In den zweieinhalb Jahren soll der Computerfachmann 1.128 DVD gebrannt haben. Dafür hatte er sich ein Programm auf dem Dienstrechner installiert, mit dem der Kopierschutz geknackt werden kann. Insgesamt seien rund 6 400 Dateien auf dem Computer gefunden worden, die keinem dienstlichen Zweck zuzuordnen waren, geht aus einem Urteil des Landesarbeitsgerichts zu dem Fall hervor. Allein von den verhängnisvollen CD-Covern soll der IT-Verantwortliche in anderthalb Jahren im Schnitt täglich elf angefertigt haben.