- Dürfte ich euch um etwas bitten?
- Macht bitte eine Unterscheidung zwischen "sexuellen Gewalttätern" und "Pädophilen". All der ganze Missbrauch von Kindern, der durch die Medien gehetzt wird, geschieht von Gewalttätern und die sind – OH WUNDER – nicht pädophil. Sexuelle Gewalttäter und Menschen, die Kinder missbrauchen, suchen in Kindern einen Ersatz, wenn [ihre Frau] grad nicht parat ist. Das sind aber nicht Menschen, die Kinder lieben.
- Menschen, die Kinder lieben, würden ihnen niemals Gewalt antun oder sie zu etwas zwingen.
- Das ist der Unterschied.
- "AM liebsten würde ich alle Pädos im Sechseläutenplatz am verbrennen zuschauen samt EU Befürwortern und Islamisten und sonstiger abschaum der Menschheit anstatt den Bögg."
- Hört euch doch mal an!
- Genau so tönte es damals, als gegen "Die Juden" gehetzt wurde.
- Na?
- Parallelen?
- Pädophile werden von der Boulevardpresse, an Stammtischen und von einer bestimmten Sorte von „KinderschützerInnen“ als „Kinderschänder“ und „Psychopathen“ angeprangert und mit Triebtätern, Vergewaltigern und Sexualmördern in einen Topf geworfen. Der Familientherapeut Klaus-Peter David vom ,Kinderschutzzentrumʽ in Kiel schlägt vor, "Pädophilen (...) die richtige Begrifflichkeit zukommen zu lassen und sie als ›Kinderficker‹ zu bezeichnen". Am liebsten würde man diese verhasste Randgruppe „radikal ausrotten“ und nicht wenige bedauern, dass es – zumindest für solche „Unmenschen“ – keine KZs mehr gibt, um die Gesellschaft „pädophilenrein“ zu machen. „Wieder scheinen sich viele nach dieser Scheinsicherheit einer – diesmal nicht reinrassigen – aber wenigstens von gefährlichen, gestörten Persönlichkeiten gesäuberten Gesellschaft zurückzusehnen“. Ein allgemeiner Antipädophilismus hat sich auf breiter Ebene und in allen gesellschaftlichen Bereichen ausgebreitet. Von einem menschlichen Verständnis, geschweige denn einer öffentlichen Toleranz, ist die Gesellschaft Lichtjahre entfernt.
- „Wut und Haß zu äußern, fällt leichter, weil es gesellschaftlich legitimer ist. Wer macht sich schon die Mühe, seinen eigenen begründeten oder unbegründeten Ängsten auf den Grund zu gehen und warum auch? Es ist doch bequemer, die eigene Angst mit der »Abartigkeit« anderer zu begründen, als mit den eigenen ganz persönlichen – auch sexuellen – Ursachen“. Horst Vogt konstatiert: „Bei pädophil orientierten Menschen handelt es sich nicht nur um Angehörige einer sexuellen Minderheit, die sozial isoliert ist. Sie stellt unter den Etiketten der »Kinderschänder« und »Kinderficker« mit hoher Wahrscheinlichkeit die am meisten geächtete Randgruppe der Gesellschaft dar“
- Sowohl bei der historischen „Hexen“-Jagd, beim Holocaust unter dem Nationalsozialismus und vielen anderen Verfolgungswellen, die geschichtlich dokumentiert sind, und nun erneut bei der Pädophilenhetze, ist ein dreistufiger Verlauf zu erkennen:
- Die ideologische und propagandistische Stufe:
- Zuerst wird ein Feindbild geschaffen oder eines beschworen, das sich auf bereits vorhandene Vorurteile stützt. Mithilfe polarisierender Beschreibungen und diffamierender Kennzeichnungen sowie falschen Behauptungen werden Vorstellungen Vorschub geleistet, die beunruhigen und Angst machen.
- Die desensibilisierende und irrationale irrationale Stufe:
- Diejenigen, die das Feindbild verkörpern, werden entmenschlicht; Tatsachen, die das Vorurteil nicht bestätigen werden verdrängt oder bewusst ignoriert, womit mögliche Identifizierungspunkte mit den ausgegrenzten Menschen wegfallen und eventuell noch vorhandenes Verständnis und Mitgefühl verschwinden.
- Die ressentimentale und exekutive Stufe:
- Stufe Gegenüber den entmenschlichen Personen gibt es keine moralischen Hemmschwellen mehr. Die Wut und der Hass können sich ungehemmt und ungestraft entladen, was zu Gewaltexzessen, Pogromen und systematischer Vernichtung führt.